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NR. 12 | Dezember 2013 Bad Segeberg, 66. Jahrgang Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Flüchtlinge Defizite erschweren die medizinische Versorgung Seite 12 weitere themen in diesem heft Interview: Harald Spiegel vom Versorgungswerk Seite 20 Neue Versorgung: Brunsbüttel erarbeitet Blaupause Seite 28 Beske: Buch für Patienten Seite 55 (Foto: Gemeinde Langeneß und Oland) Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Liebe Leserinnen und Leser des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts, mit der winterlichen Impression aus der schleswig-holsteinischen Halligwelt, dem Eindruck ihrer Klarheit und Ruhe möchten wir dieses Jahr ausklingen lassen. Gemeinsam mit allen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ärztekammer und ihrer Einrichtungen wünschen wir Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, erfolgreiches Jahr 2014. Mit adventlichen Grüßen aus Bad Segeberg Ihre Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident Dr. med. Carsten Leffmann Ärztlicher Geschäftsführer 2 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Karsten Brandstetter Kaufmännischer Geschäftsführer Seite 3 Vergessen, was war … Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für diese „Weihnachtsausgabe“ des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes war das tatsächliche Zustandekommen der großen Koalition noch in der Schwebe. Trotz grundsätzlicher Einigung der Parteispitzen soll die angekündigte Auszählung des Votums von 473.000 SPD-Mitgliedern erst in diesen Tagen vorliegen. Möglicherweise kann man danach wieder alles vergessen, was in mühseligen Verhandlungen seit der Wahlentscheidung im September zwischen CDU/CSU und der SPD ausgehandelt ist – in vielen Bereichen Kompromisse, die nach Meinung vieler Beobachter eher zugunsten des kleineren Partners ausgefallen sind. Gut und nachhaltig erinnern können wir uns dagegen an einen anderen historischen Kompromiss der gleichen Partner, der gedanklich mit dem damaligen Verhandlungsort Lahnstein verknüpft wird und als Gesundheitsstrukturgesetz 1993 einen Quantensprung in der schon damals langen Kette von Spargesetzen darstellte. Diese klassischen Zeichen für eine beginnende Demenz – Verlust des Kurzzeitgedächtnisses bei länger erhaltenem Langzeiterinnern – wären in diesem Falle rein exogen traumatischer Natur. Bei der wirklichen Demenz im medizinischen Sinne (s. S. 26, 27) handelt es sich um neuronale Prozesse, deren pathotopologische und pathohistologische Erforschung mittlerweile mehr als nur Spekulationen zur Genese dieses gesundheitspolitisch hochrelevanten Phänomens zulässt. In erster Linie liegt die Herausforderung derzeit noch in den Bereichen Betreuung und Pflege. Mit Möglichkeiten zur Prävention und Therapie würde aus dieser von Altersforschern vielfach auch als Lebensform und Modus Vivendi betrachteten Alterserscheinung eine echte Erkrankung, für deren Behandlung sicherlich das bekannte Zitat aus dem Briefwechsel der Zeitgenossen Billroth und Brahms Anwendung fände: „Die steigende Vervollkommnung der ärztlichen Kunst kommt dem Individuum zugute, ruiniert aber die menschliche Gesellschaft.“ Dies gilt erst recht für die mit großen Hoffnungen verbundenen biomolekularen Behandlungsverfahren auf genetischer Basis. Dabei sind nicht die vermutlich initial immens hohen Behandlungskosten das eigentliche Problem, sondern die Höhe der bei globaler Betrachtung unkalkulierbaren Folgekosten. Gleichwohl ist weder das Einfrieren medizinischer Forschung und medizinischen Fortschritts noch dessen Vorenthaltung im Krankheitsfall eine wirkliche Handlungsoption. Denn durch die Globalisierung und Konglomeration weltweiten Wissens sind regionale Restriktionen nur in engen zeitlichen Grenzen durchhaltbar, da dieses Wissen über heutige und künftige Kommunikationsformen potenziell jedem zur Verfügung steht. Der Einsatz aller denkbaren Behandlungsmöglichkeiten wird vehement eingeklagt – und erfüllt werden. Mit klassischen Denkmustern und Strukturen werden diese Herausforderungen nicht zu bewältigen sein. Dabei sollten wir und andere von diesem Dilemma Betroffene uns nicht beschränken auf Forderungen an die Politik nach weiteren Ressourcen, sondern uns aktiv in die Veränderung von Strukturprozessen einbringen. Ansätze dafür sind durchaus vorhanden. Professionell organisierte Ärztenetze vermitteln eine erste Ahnung davon, dass Vernetzung nicht nur Globalisierung des Wissens, sondern auch die Möglichkeit globalisierten Handelns beinhaltet. Ich würde mir wünschen, dass die Notwendigkeit zum gemeinsamen, abgestimmten und ressourcensparenden Handeln aller Gesundheitsberufe möglichst rasch zu einer selbstverständlichen Wahrnehmung wird. Und Wünsche und Visionen sind gerade zur Weihnachtszeit doch wohl erlaubt! In diesem Sinne: Ihnen sowie Ihren Angehörigen und Freunden auch vom Autor an dieser Stelle Ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches und erfolgreiches Neues Jahr 2014. Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident Ausgabe 12 | Dezember 2013 3 Inhalt 48 39 43 Dr. Daniela Hansen gab in Aukrug Tipps zur Stressbewältigung. Dr. Mark Dankhoff wurde mit einem Präventionspreis ausgezeichnet. Einsatz für die Allgemeinmedizin: Dr. Kurt Lamprecht wird 80. Schleswig-Holstein seite 3 Nachrichten in kürze 06 Öffnungszeiten der Ärztekammer........................... 06 Palliativmediziner starten Modellprojekt................. 06 Klinikallianz sammelte 20.000 Unterschriften......... 07 Moderne Schmerzmedizin lässt Selbstkritik zu...... 08 Kinderlähmung in Syrien – Rat des RKI.................. 08 Neues OP-Zentrum der Schön Klinik Neustadt...... 09 18 Kammerversammlung: für Einheit der Ärzteschaft... 18 Interview: Versorgungseinrichtung gut aufgestellt... 20 KV-Abgeordnete: massive Kritik an Berlin.............. 22 Kammerdelegierte: Gemeinsam etwas verändern... 23 Schlaganfall: Ideenwerkstatt in Kiel........................ 24 Per Video Demenzpatienten überwachen.............. 26 Innovative Versorgung von Demenzkranken.......... 27 Konzept für Geburtsabteilung gesucht................... 09 Brunsbüttel: Zukunftskonzept gesucht................... 28 30 Millionen Euro für neuen OP-Trakt..................... 10 Medizinstudium: Lübeck für Zukunft gerüstet........ 30 SÄTAZ: Heilberufe feiern in Bad Segeberg............. 10 Vollmachten: hohe Unsicherheit unter Patienten... 33 Lübecker Symposium zur Reha-Nachsorge........... 34 Dialog 11 Epilepsie: alle Behandlungseffekte erfasst............ 35 „Wer will denn so was?“.......................................... 11 Serie: aus der Arbeit der Patientenombudsleute... 36 Titelthema 12 Personalia 38 Die Angst vor dem nächsten Stein: schwere Wege der Erinnerung................................ 12 Geburtstage und Verstorbene................................. 38 Tagung zur Versorgung von Flüchtlingen............... 15 Promotionspreis für Dr. Constanze Brucker........... 39 Syrischer Arzt arbeitet im MVZ in Itzehoe............... 17 Dr. Franz Bartmann ausgezeichnet......................... 40 4 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Präventionspreis für Dr. Mark Dankhoff.................. 39 Inhalt „Gerade in Zeiten einer zunehmenden Ökonomisierung der Medizin ist der Erhalt der Freiberuflichkeit des ärztlichen Berufs als Gegengewicht dazu von entscheidender Bedeutung.“ Manuela Schwesig, Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern 59 Übung auf einer Tagung von Notfall- und Akutmedizinern in Hamburg. Die Puppe speichert Krankheitsverläufe und simuliert Thoraxbewegungen. 46 Neues Ärzteteam am MVZ Uetersen....................... 40 Fortbildungen 56 Nachbarn 59 Forschungspreis für Dr. Karl-Werner Ratschko...... 41 Wechsel in der SKG-Geschäftsführung.................. 41 Lübecker Wissenschaftspreise verliehen............... 42 Kammer betont Bedeutung der Freiberuflichkeit... 59 Lehrbeauftragter wird 80 Jahre alt.......................... 43 Neue Dachmarke für Apotheken............................. 60 Prof. Björn Hauptmann unterrichtet Therapeuten... 43 Tagung zur Burnout-Prophylaxe von Ärzten........... 61 Mitteilungen der Akademie 44 Medizin und Wissenschaft 45 Neue Ursache für Herzinfarkt entdeckt.................. 45 DGINA: Simulation steigert die Routine.................. 46 Symposium: dürftige Datenlage bei Burnout......... 48 Erfahrungsbericht: Die Endo-Exo-Prothese........... 50 Mitteilungen des ECS 53 Gesundheits- und Sozialpolitik 54 Mitteilungen der Ärztekammer 62 Anerkennungen nach Weiterbildungsordnung...... 62 Kassenärztliche Vereinigung 65 Anzeigen 72 telefonverzeichnis 81 (Titelbild: Frank Elschner) (Fotos: Eßer DRV Nord/DAK/Privat/ug) Symposium zur Ökonomisierung............................ 54 Bücher 55 Ein bislang unbekannter Beske...............................55 Ausgabe 12 | Dezember 2013 5 Nachrichten in Kürze Ärztekammer schließt zwischen Weihnachten und Neujahr Die Ärztekammer Schleswig-Holstein schließt zwischen Weihnachten und Neujahr. Letzter Arbeitstag in diesem Jahr ist Freitag, der 20. Dezember. Erster Arbeitstag im neuen Jahr ist der 2. Januar. Die Ärztekammer bittet um Verständnis, dass Anfragen in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr nicht beantwortet werden können. Auch die Zentrale wird in diesem Zeitraum nicht besetzt sein. Ab 2. Januar 2014 erreichen Sie die Mitarbeiter der Ärztekammer wieder unter den bekannten Telefonnummern. (Red) Korrektur: Wert für „abnorme“ Nüchternglukose Im Text über die Diabetesprävention in Heft 11/13 muss der korrekte Wert für das Vorliegen einer „abnormen“ Nüchternglukose zwischen 100 bis 125 mg/dl lauten und nicht, wie geschrieben, zwischen 100 und 120 mg/dl. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (Red) Reanimation bei Palliativpatienten Der Rettungsdienst wird häufig zu sterbenden Pa tienten gerufen und findet in dieser Situation oft Angehörige vor, die überfordert sind, Angst haben und Beistand brauchen. Kommt es in dieser Situation zu einer lebensbedrohlichen Situation, ist der Rettungsassistent verpflichtet, z. B. eine kardiopulmonale Reanimation bei Kreislaufstillstand zu starten. Dabei ist für Rettungskräfte nicht immer zu erkennen, dass es sich um einen Palliativpatienten handelt. In der Hektik weiß niemand in der Familie, ob eine Vollmacht oder eine Patientenverfügung vorliegt, ob besondere Vereinbarungen getroffen wurden und wer der erreichbare Palliativarzt oder Palliativpflegedienst ist. Folge ist ein Einsatz, den der Patient wahrscheinlich nicht gewollt hat und dessen Konsequenz vielleicht eine verlängerte Dauer seines Leids ist. Dr. Achim Marx (ltd. Notarzt der RKiSH) und Olaf Cordsen (Vertreter des RKiSH – Assistenzstab für strategische Netzwerkarbeit) haben sich deshalb mit Sigrid Hildebrand (Krankenschwester und Zentralkoordinatorin) und Dr. Wolfgang Behrmann (Palliativarzt) vom PalliativCareTeam West in Itzehoe getroffen, um Lösungen aus dieser für alle Seiten unbefriedigenden Situation zu finden. Das PCT-West ist der flächen- und zahlenmäßig größte Versorger in der speziellen ambulanten Palliativversorgung in Schles6 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt wig-Holstein. Das Team mit 39 Ärzten versorgt mehr als 750 Patienten pro Jahr und kennt dieses Problem. Ziel ist es, den Rettungsassistenten und ggf. dem Notarzt Ansprechpartner anzuzeigen und ein Höchstmaß an Rechtssicherheit für die Retter in der Häuslichkeit oder auf dem Transport zu schaffen. Dabei sollen nicht nur Reanimationen, sondern auch unnötige Krankenhauseinweisungen vermieden werden. Über allem steht aber der Wunsch des Patienten, den wir alle berücksichtigen und respektieren wollen. Das Gesprächsteam verständigt sich auf möglichst einheitliche Einbanddecken der HPK- bzw. SAPV-Akten, die bei Patienten mit einprägsamem Layout vorliegen müssen. Sie enthalten die Notfallnummer des palliativmedizinischen Pflegedienstes, der Auskünfte über den zuständigen Palliativarzt, Vorsorgevollmachten und Adressen von Kontaktpersonen geben kann. Außerdem soll jeder SAPV-Patient ein ausgefülltes „PALMA“-Formular in seiner Akte haben, in dem alle Kernfragen der Palliativversorgung und der Patientenverfügung zusammengefasst sind (ggf. ausdrück licher Verzicht auf CPR-Maßnahmen). Rettungsdienst, Klinik- und Palliativärzte der Kreise Steinburg, Pinneberg und Dithmarschen wollen diese Abmachung zunächst testen, um später eventuell landesweit einen Standard vorgeben zu können. (PM/Red) www.aerzteblatt-sh.de Allianz gibt Rückenwind für eine faire Finanzierung Gesundheitsministerin Kristin Alheit nahm die 20.000 Unterschriften symbolisch von Bernd Krämer (links im Bild), Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, entgegen. (Foto: di) Klinikmitarbeiter hatten in den vergangenen Monaten, wie berichtet, mehrfach auf Marktplätzen in verschiedenen Orten Schleswig-Holsteins Unterschriften für eine faire Krankenhausfinanzierung gesammelt. Das Ergebnis: 20.000 Menschen unterstützen mit ihrer Unterschrift dieses von der Schleswig-Holsteinischen Allianz für die Krankenhäuser formulierte Ziel. Eine Abordnung der Allianz überreichte Ende November Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) vor dem Kieler Landeshaus die Unterschriften. Alheit und die Allianz versprechen sich davon Rückendeckung für die Forderungen der Krankenhäuser. Dazu zählt u. a. eine zügige Angleichung der bundesweit unterschiedlichen Basisfallwerte. Läge der Wert in Schleswig-Holstein im bundesweiten Durchschnitt, hätten die Kliniken in Schleswig-Holstein nach Berechnungen der Allianz jährlich 33,5 Millionen Euro mehr zur Verfügung. Die bislang beschlossene Annäherung der Landesbasisfallwerte reichen den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein nicht. Das derzeitige Bundesgesetz sieht zwar eine Annäherung an einen einheitlichen Basisfallwert bis Ende des kommenden Jahres vor. Die Regelung lässt aber Abweichungen von 1,25 Prozent unterhalb und 2,5 Prozent oberhalb des Durchschnitts weiter zu, was für Schleswig-Holsteins Kliniken auch künftig eine Unterfinanzierung zur Folge hätte. „Die nicht nachvollziehbaren Unterschiede in den Landesbasisfallwerten müssen abgeschafft werden“, forderte deshalb Alheit. Die Aktion der Allianz bezeichnete sie als „wichtiges Zeichen der Patienten“. Zugleich verwies sie auf die Arbeitsgruppe Gesundheit in Berlin, wo Alheit das Thema Basisfallwert auf die Agenda der Koalitionsverhandlungen gesetzt hatte. Sie rechnet bis Jahresende mit einer Einigung und erwartet die Umsetzung einer gesetzlichen Neuregelung ab dem Jahr 2016. Ihr Vorgänger Dr. rer. pol. Heiner Garg (FDP) dagegen bezweifelt, dass die Gegner aus Ländern mit höheren Basisfallwerten ihren Widerstand aufgeben werden. Garg warf Alheit in diesem Zusammenhang „wohlklingende Sprechblasen“ vor und forderte von der Ministerin konkrete Aussagen über die sich wandelnde Struktur der Krankenhauslandschaft. Die Allianz dagegen lobte Alheits „energischen Einsatz“ in Berlin. Das Bündnis hält die Sicherstellung einer wohnortnahen und vollstationären Patientenversorgung unter den derzeitigen Bedingungen in Schleswig-Holstein für „extrem schwierig“. Der Allianz gehören u. a. die Krankenhausgesellschaft, die Ärztekammer, der Pflegerat, der Städteverband und ver.di an. Neben einem einheitlichen Basisfallwert drängen sie auch darauf, dass die Politik die Leistungsfähigkeit der Kliniken und ihrer Beschäftigten anerkennt und angemessen würdigt. (di) Ausgabe 12 | Dezember 2013 7 Nachrichten in Kürze Moderne Schmerzmedizin lässt Selbstkritik zu Der Deutsche Schmerzkongress Ende Oktober 2013 in Hamburg hatte sich ein besonders aktuelles Thema gewählt: „Moderne Schmerzmedizin: Ist alles gut, was geht?“ Vor dem Hintergrund zahlreicher, zum Teil neu auf den Markt gebrachter, zum Teil recht teurer technikgestützter Schmerzmittel sagte Prof. Thomas R. Tölle (Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft): „Unser Kongressthema schließt einen kritischen Blick ein auf eine zunehmend leitliniengesteuerte Versorgung unserer Patienten, in der wir aber gleichzeitig beteuern, dass wir sie an den individuellen Bedürfnissen des Patienten orientieren.“ Tölle fragte in diesem Zusammenhang, ob etwa alles gut sei, was möglich sei, oder vielmehr (nach Gregor Kirchhof) das Pentagramm von genauer Diagnose, einwandfreier Aufklärung, Einwilligung des Patienten, Behandlung nach Stand von Wissenschaft und Technik sowie korrekter Dokumentation der Behandlung. Scharf kritisierte der Präsident der Deutschen Mi gräne- und Kopfschmerzgesellschaft, Prof. Andreas Straube, die Zwangslage von Ärzten zwischen „zum Teil völlig unrealistischen Erwartungen“ von Patienten und den bestehenden ökonomischen Zwängen. Die beiden Kongresspräsidenten Prof. Shanaz Azad und Prof. Arne May (UKE) wiesen in Hamburg auf die erzielten Erfolge bei der Behandlung von Akutschmerzen hin, bedauerten aber zugleich die Stagnation in der Therapie chronischer Schmerzen sowie „häufig das Fehlen der geforderten Interdisziplinarität“. Denn gerade die Schmerzmedizin solle Musterbeispiel der interdisziplinären ärztlichen Zusammenarbeit sein, so die Kongresspräsidenten. Nachzulesen sind die Abstracts der Referate – darunter auch einige unter schleswig-holsteinischem Vorsitz – nur in einer kostenpflichtigen Online-Version. Der nächste Schmerzkongress wird im kommenden Jahr wieder in Hamburg stattfinden, und zwar vom 22. bis 25. Oktober. (hk) Poliomyelitis in Syrien – Gefahr der Einschleppung Das Robert Koch-Institut (RKI) hat Empfehlungen in Zusammenhang mit Fällen von Kinderlähmung in Syrien und der Gefahr der Einschleppung nach Deutschland herausgegeben. Für den Fall, dass bei einer Person, die sich aktuell in Deutschland aufhält, der Poliovirus nachgewiesen wird, werden von den Gesundheitsämtern Maßnahmen entsprechend dem „Leitfaden für Gesundheitsämter zum Vorgehen bei Fällen von Poliomyelitis in der Bundesrepublik Deutschland“ ergriffen. Die RKI-Empfehlungen beinhalten: Impfung: Impfungen sollten zumindest bei allen ab 2011 geborenen Kindern mit Herkunftsland Syrien nach STIKO-Empfehlung durchgeführt werden. Die Kostenübernahme ist im Asylbewerberleistungsgesetz geregelt. Sollte im Ausnahmefall kein Kostenträger vorhanden sein, können Impfungen im Auftrag eines Gesundheitsamtes erfolgen. Für diesen Fall ist die Kostenerstattung geregelt. Dieses setzt natürlich eine vorherige Kontaktaufnahme zu dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt des Kreises voraus. 8 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Stuhl-Surveillance bei syrischen Kindern: Soweit organisatorisch möglich, sollte von allen nach 2010 geborenen Kindern aus Syrien, die seit dem 15. Oktober in Deutschland eingetroffen sind, eine Stuhlprobe untersucht werden – unabhängig davon, ob sie sich in einer Aufnahmestelle aufhalten oder nicht. Maßnahmen im Fall eines Nachweises von Polioviren: Information der Fachöffentlichkeit, Umsetzung der Empfehlungen und Dokumentation der Maßnahmen. Das Landesamt für Ausländerangelegenheiten und die Gesundheitsämter der Kreise und kreisfreien Städte wurden gesondert informiert. Es ist davon auszugehen, dass Flüchtlinge aus Syrien vielfach nicht über die zentrale Anlaufstelle in Neumünster nach Schleswig-Holstein kommen, sondern direkt in den Kreisen ankommen. Die Ausländerbehörden der Kreise und kreisfreien Städte werden über die Gesundheitsämter informiert. Hintergrund der Empfehlungen ist eine Häufung akuter schlaffer Lähmungen (AFP) in Syrien. (PM) www.aerzteblatt-sh.de Schlüsselübergabe am OP-Zentrum der Schön Klinik Neustadt Uwe Poganiatz-Heine, Projektleiter Bau mit Dr. Gunda Ohm und Klinikgeschäftsführer Manfred Volmer (v. l.) (Foto: Schön Klinik) Im Februar 2014 soll das neue OP-Zentrum der Schön Klinik Neustadt seinen Betrieb aufnehmen. Die symbolische Schlüsselübergabe fand bereits Mitte November statt. Klinikgeschäftsführer Manfred Volmer und Dr. Gunda Ohm, Projektleiterin der Schön Klinik, nahmen den Schlüssel von Uwe Poganiatz-Heine, Projektleiter Bau, entgegen. „Ich freue mich, dass wir mit diesem Neubau unseren Patienten eine noch bessere medizinische Versorgung und unseren Mitarbeitern ein modernes und freundliches Arbeitsumfeld bieten können“, erklärte Volmer. Das neue OP-Zentrum wird mit zwölf OP-Sälen ausgestattet sein. Bislang waren es neun. Zusätzlich sind eine zentrale Sterilisationseinheit, großzügige Aufwachräume sowie Aufenthalts- und Büroräume für Mitarbeiter eingeplant. Wartezeiten werden mit dem neuen Raumkonzept und den zusätzlichen OP-Sälen minimiert. Bis das OP Zentrum im Februar 2014 voll nutzbar sein wird, ist noch einiges zu tun. Zurzeit werden die medizinischen Geräte aufgebaut, die IT-Technik vernetzt und die logistischen Abläufe erprobt. (PM/Red) Asklepios in der Pflicht für Geburtshilfe auf Sylt Die Zukunft der Geburtshilfe der Asklepios Nordseeklinik in Westerland auf Sylt ist weiter ungewiss. Im vergangenen Monat hatte der Klinikkonzern dem Kieler Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass der Träger die bisherige Belegarztregelung nicht aufrechterhalten wird. Bei einem im gleichen Monat anberaumten Gespräch im Ministerium hatte Asklepios der Aufsicht einen Vorschlag für eine künftige Geburtshilfe auf der Insel vorgelegt. Kern des Vorschlags ist ein Geburtshaus, das die Infrastruktur des Krankenhauses nutzt. Asklepios hat laut Mitteilung des Ministeriums angekündigt, ein Konzept mit allen Beteiligten abzustimmen. Dieses Konzept lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor. „Sollte das von der Klinik vorgestellte Konzept nicht umsetzbar sein, muss der Klinikträger ein Alternativkonzept entwickeln. Die Asklepios-Klinik hat einen Versorgungsauftrag für die Geburtshilfe auf Sylt. Dieser gilt unbefristet“, stellte das Ministerium klar. Die derzeitige Geburtsstation ist nach Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) eine Geburtsklinik der niedrigsten von vier Versorgungsstufen. Ein neues Konzept für die Geburtshilfe war erforderlich geworden, nachdem einer der Belegärzte seinen Rückzug aus der Klinik angekündigt hatte. Daraufhin war öffentlich über die Zukunft der Abteilung spekuliert worden. (PM/Red) Ausgabe 12 | Dezember 2013 9 Nachrichten in Kürze Bad Bramstedt investiert 30 Millionen Euro in neuen Kliniktrakt Erweiterung werden auch 60 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Laut Klinikleiter Marcus Baer eröffnen die hohen Patientenzahlen die Möglichkeit zu mehr Differenzierung und Spezialisierung im therapeutischen Angebot. Dazu zählt ab dem kommenden Jahr etwa ein neuer Behandlungsschwerpunkt für Schmerzpatienten, die zugleich unter einer PersönlichkeitsstöSchön Klinik Bad Bramstedt mit Modellansicht des Erweitungsbaus (Foto: Schön Klinik) rung leiden. Daneben sind Depression, Burnout, Essstörungen, Die Schön Klinik Bad Bramstedt hat ein neues Bet- posttraumatische Belastungsstörungen und tenhaus mit vier Stationen eingeweiht und seine Zwangserkrankungen weitere Spezialisierungen im Kapazitäten mit einem Investitionsvolumen von Behandlungsangebot. Bislang behandelte die Klinik 30 Millionen Euro auf rund 500 Patienten im Akut- in Schleswig-Holstein rund 3.300 Patienten im Jahr bereich und in der Reha ausgeweitet. Damit ist das und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Fördermittel Haus nach eigenen Angaben die größte psychoso- hat der private Klinikträger für die Erweiterung nach matische Fachklinik Deutschlands. Im Rahmen der eigenen Angaben nicht in Anspruch genommen. (di) SÄTAZ: Heilberufe feiern in Bad Segeberg Der SÄTAZ-Ball findet im kommenden Jahr am 22. Februar in Bad Segeberg statt. Ärzte, Tierärzte, Apotheker und Zahnärzte sowie ihre Verwandten und Freunde sind eingeladen, im Festsaal des Vitalia Seehotels gemeinsam zu feiern. Das Festkomitee verspricht einen geselligen Abend mit Tanzvergnügen und Unterhaltung. Die Partyband „Creme Fresh“ sorgt während des 13. SÄTAZ-Balls für die Musik. Das Festkomitee, Dr. Bernhard Bambas, Dr. Joachim Hüttmann und Dr. Henning Achilles, bittet um festliche Abendgarderobe. Für Fragen und die Anmeldung steht Dr. Henning Achilles zur Verfügung (Fax: 04551 963 615 oder per E-Mail: [email protected]). Eine An10 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt meldung ist noch bis zu 25. Januar 2014 möglich. Die Karten kosten 30 Euro pro Person. Bei der Bestellung der Karten sollten die Begleitpersonen namentlich angegeben werden. Der Gesamtbetrag soll auf das Konto „Ärzteball“ Konto-Nr. 0402436825 bei der APO-Bank Lübeck, BLZ 230 926 20 überwiesen werden. Die Reservierung der Plätze erfolgt in der Reihenfolge des Zahlungseinganges. Eintrittskarten werden nicht versandt. Veranstaltungsort des SÄTAZ-Ball 2014 ist das Vitalia Seehotel, Eingang Festsaal, Am Kurpark 1, 23795 Bad Segeberg. Der Ball beginnt um 19:30 Uhr. (PM/Red) DIALOG „Wer will denn so was?“ Dr. Dietmar Frerichs, Norddorf auf Amrum, zum Thema Bürokratie Ein überbordender Papierkrieg wird in der Ärzteschaft schon lange beklagt. Dabei tut die verfasste Ärzteschaft vieles, um ihren Mitgliedern das Leben noch schwerer zu machen. Im Ernst kann wohl kaum jemand, der nicht das Lambarene-Syndrom hat, sich für die Allgemeinmedizin und die hausärztliche Versorgung entscheiden. Neue Versorgungsformen in der Peripherie sind nicht ohne Grund schon in der Erprobungsphase. So unterscheidet sich die Weiterbildung zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. Ein junger Kollege, der in einem Hamburger Haus beginnt, plant nicht die Chirurgie ein. Erfolgt ein Wechsel nach Schleswig-Holstein, werden sechs Monate Chirurgie erwartet. Ich persönlich halte zwar die Chirurgie für wünschenswert, aber für noch wichtiger halte ich eine Einheitlichkeit. Nur „wo Allgemeinmedizin drauf steht“, sollte auch „Allgemeinmedizin drin“ sein. Der junge Kollege muss sich bei Berufsantritt von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) befreien lassen, um der Ärzteversorgung (Hamburg) beitreten zu können. Beim Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber in Schleswig-Holstein muss er sich erneut von der DRV befreien lassen. Darüber hinaus wird er jetzt Mitglied der Ärzteversorgung SchleswigHolstein. Der typische berufliche Lebensweg führt unweigerlich dazu, dass dieser Kollege in der Mitte seines Lebens und auf seinem Karrierepeak Mitglied in bis zu fünf Ärzteversorgungswerken (Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, MecklenburgVorpommern …) ist! Und das alles in der Metropolregion Hamburg. Wer will denn so was? Noch grotesker wird die Situation zum Ende des Berufslebens! Ich leite eine große Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind auf einer Nordseeinsel. Wir sind vor Ort die letzte ärztliche Instanz für bis zu 450 Personen. Bei uns tätige Kollegen müssen erfahrene „Allrounder“ sein, die bei einem insgesamt wunderbaren Tätigkeitsfeld im Einzelfall auch weitreichende Verantwortung übernehmen können. Jetzt erlebten wir in den letzten beiden Jahren, dass die Mobilität der Kollegen dadurch sehr eingeschränkt wird, dass sie nicht die Ärzteversorgung wechseln möchten. Wir arbeiten hier wie in einer harmonischen Gemeinschaftspraxis ohne Hierarchie, zwar zusammen, aber doch jeder in eigener Verantwortung. Für unsere Urlaube und Fortbildungen haben wir in der Vergangenheit Absprachen mit bekannten und befreundeten Kollegen getroffen, die uns vertreten haben. Jetzt wird hier von der DRV eine „Scheinselbstständigkeit“ gesehen, sodass auf dieser Basis keine Vertretungen mehr zustande kommen können. Vertretende Kollegen müssen sich jetzt für einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen von der DRV befreien lassen. Stammen Sie aus einem anderen Bundesland und nicht aus dem hübschen, aber eben auch kleinen Schleswig-Holstein, müssen sie der hiesigen Ärzteversorgung beitreten. Die Situation ist also anders bei einem Kollegen unter oder über 65 aus Schleswig-Holstein und wieder anders für Kollegen aus dem übrigen Bundesgebiet. Die Gewinner der neu entstandenen Rechtsun sicherheit sind Rechtsanwälte und Unternehmensberater, sprich Headhunter. Bei einer erneuten Volksabstimmung wie vor 100 Jahren würde ich für Dänemark votieren. Leserbriefe sind erwünschte Reaktionen auf unsere Artikel oder gesundheitspolitische und medizinische Themen, die Sie an [email protected] senden oder per Fax an 04551 803 188 schicken können. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor. Ausgabe 12 | Dezember 2013 11 TITELTHEMA Traumata von Flüchtlingen Die Angst vor dem nächsten Stein: schwere Wege der Erinnerung Viele Flüchtlinge tragen Bilder von Gewalt und Schmerz in sich. Maryam Rezai ist eine von ihnen. Im Kieler Zentrum für Integrative Psychiatrie fand sie Hilfe. Doch, dass ihr Name im Artikel genannt wird, damit ist sie einverstanden, sagt die junge Frau. Schließlich kann sie mittlerweile zu sich selbst stehen und ist stolz darauf, dass sie den Weg bis hierhin geschafft hat. Noch vor etwas mehr als einem Jahr hatte Maryam Rezai sich nicht vorstellen können, dass es überhaupt Sinn haben könnte, fremde Hilfe anzunehmen. Zu sehr war sie in den Erinnerungen des Schreckens gefangen, den sie erlebt hatte. Immer wieder kamen ihr grauenhafte Bilder vor Augen. Sie konnte sich nicht gegen ihre Unruhe wehren, hatte Angst und war unfähig, etwas dagegen zu tun. „Ich fühlte mich immer schuldig, egal was ich machte“, sagt sie. „Das ist endlich vorbei.“ Inzwischen kann sie akzeptieren, dass es andere waren, die ihr und anderen Leid zugefügt haben. Vor gut einem Jahr kam Maryam Rezai zum Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) in Kiel. Die Leiterin ihrer damaligen Unterkunft in Neumünster hatte sie dorthin vermittelt. Sie hatte erkannt, wie verzweifelt die damals 30-jährige Frau war. Das sei ein üblicher Weg, sagen die Mitarbeiter des Teams am ZIP. Meist sind es Kollegen kooperierender Einrichtungen, die die Notwendigkeit einer psychiatrischen Behandlung von Flüchtlingen erkennen. Doch nicht immer kann das multiprofessionelle Team des Zentrums, das als gemeinnützige Gesellschaft der Kieler Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein angegliedert ist, schnell helfen. „Wir haben eine Warteliste von bis zu 30 Patienten“, sagt Oberarzt Dr. Gunnar Paulsen. Gemeinsam mit einer weiteren Ärztin, Psychologinnen, Sozialpädagogen und einer Ergotherapeutin bemüht er sich, die Wartezeit für Patienten nicht gar zu lang werden zu lassen. Dennoch kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis ein Therapieplatz frei ist. 12 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Wenn eine ambulante Therapie beginnen kann, dann gilt es in den ersten Sitzungen, die Probleme zu eruieren, die den Patienten so sehr belasten. Meist leben die Flüchtlinge, die hierher kommen, mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, waren Zeuge oder Opfer von Gewalt und Gräueln. Dann leiden sie unter Albträumen und Schlafstörungen, entwickeln Ängste und starke Unruhe, sind reizbar und empfinden Unfähigkeit, sich zu konzentrieren und aktiv zu werden. Oft kommen Depressionen hinzu, verbunden mit völliger Antriebslosigkeit, Rückzugstendenzen und Angst vor der eigenen Zukunft. „Meist haben wir es mit einer ausgeprägten CoMorbidität zu tun“, erläutert Dr. Robert Göder, stellvertretender Direktor des ZIP. Das macht die Hilfe nicht leichter. „Eine Traumatherapie allein verspricht durchaus Aussicht auf Erfolg“, weiß Dr. Astrid Pabst, eine der Psychologinnen im Team. „Aber die psychischen Erkrankungen der Patienten sind vielfältig.“ Umso belastender, so die Experten des Kieler Zen trums, sei die unklare Situation, der Asylbewerber in der Regel ausgesetzt seien. Verfahren zögen sich oft jahrelang in die Länge. Die Patienten könnten sich auf keine gesicherte Struktur einstellen, lebten monatelang mit der Angst, möglicherweise in die Verhältnisse, denen sie entflohen sind, zurückgeschickt zu werden. „Das ist natürlich eine denkbar schlechte Voraussetzung für eine Therapie“, weiß Psychiater Gunnar Paulsen. „Häufig werden depressive Verläufe dadurch eher noch unterstützt.“ Auch für Maryam Rezai ist die Zukunft nach zwei Jahren noch immer nicht klar. Aber sie hat mithilfe der Therapie am ZIP wieder Mut gefasst, nach vorn zu schauen. Gemeinsam mit ihrer zehnjährigen Tochter ist sie gerade in eine eigene kleine Wohnung gezogen. Die Tochter geht in Kiel zur Schule, www.aerzteblatt-sh.de Auf der Flucht: Menschen aus zahlreichen Nationen suchen Sicherheit und neue Perspektiven. Viele von ihnen hatten traumatische Erlebnisse. (Foto: Frank Elschner) Ausgabe 12 | Dezember 2013 13 TITELTHEMA macht dort gute Fortschritte, und auch Maryam Rezai selbst will lernen. Sie möchte sich endlich auf Deutsch verständigen können, würde gerne einen Beruf im kunsthandwerklichen oder kosmetischen Bereich erlernen. Geschick dafür hat die modebewusste junge Frau in ihrer persischen Heimat schon bewiesen. Einen Beruf ausüben durfte sie dort jedoch nicht, obwohl sie einen Schulabschluss absolviert hat, der dem Abitur gleichkommt. „Es ist, als sei ich erst jetzt am Start hier in Deutschland angelangt“, lässt sie Dolmetscherin Soudabeh Peter übersetzen. All die Monate zuvor ließ ihr Geflecht aus Ängsten und Verletzungen keinen Neubeginn zu. Schon vor und während der Flucht hatte sie Gewalt und Bedrohung erfahren. In Deutschland angelangt erlebte sie eine be- Dolmetscherin Soudabeh Peter (li.) im Gespräch mit Maryam Rezai. (Foto: ws) sonders einschneidende, traumatische Situation. Wenn die junge Frau sich traut, davon zu erzählen, wird ihre Anspannung spürbar. Lesen möchte sie im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt über das Erlebte nichts. Bis sie überhaupt über ihre Erlebnisse sprechen konnte, habe es lange gedauert, berichtet Maryam Rezai. Und es sei schmerzhaft gewesen. Therapeutin Astrid Pabst hatte mit ihr eine Kette aus den einzelnen Stationen ihres Lebens erstellt. Kleine und große Steine standen symbolisch für die negativen Einschnitte im Leben der 31-Jährigen. Blumen symbolisierten die glücklichen Erlebnisse; auch die gab es schon in ihrer unvollendeten Geschichte. Über Monate sollte Maryam Rezai Stück für Stück über jede Station auf der Lebenslinie sprechen. Vor 14 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt jeder anstehenden Therapiesitzung war klar, welches Ereignis als nächstes zur Sprache kommen würde. „Stand eine Blume bevor, fiel das Erzählen leicht“, berichtet die Patientin. Je größer aber der bevorstehende Stein, desto größer die Angst vor der Herausforderung, mit der Therapeutin darüber im Detail zu reden. „Es ist eine ungeheure Leistung von Frau Rezai, diesen Weg bis zum Ende beschritten zu haben“, weiß Psychologin Astrid Pabst. Nicht selten war ein Bericht nur unter Tränen möglich. Doch heute ist Maryam Rezai froh, sich auf die schmerzhafte Rückschau eingelassen zu haben. Sie hat ihr geholfen, all die belastenden Erlebnisse in ihre Lebensgeschichte einzuordnen. Jetzt weiß sie, dass die Erfahrungen von Gewalt und Schrecken zu ihrer eigenen Vergangenheit gehören. Dort aber kann sie sie verorten und muss sich in der Gegenwart nicht mehr von diffusen Schreckensbildern ängstigen und lähmen lassen. Als sie am Ende ihrer aufgezeichneten Lebenskette angelangt war, habe sie Erleichterung verspürt, sagt Maryam Rezai, und auch Stolz, sich zu den vielen schmerzhaften Gesprächen überwunden zu haben. Heute weiß sie, dass Hilfe für Menschen, die Traumata durchleben mussten wie sie selbst, doch möglich ist. Und sie wünscht sich, dass diese und weitere mögliche Hilfen auch anderen Flüchtlingen leichter zugänglich werden. Das Team des Zentrums für Integrative Psychiatrie pflichtet ihrem Wunsch bei. Die Kieler Ärzte und Therapeuten würden ihre Hilfen für Flüchtlinge mit posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen Erkrankungen gerne weiter ausbauen. Dafür, so Robert Göder und seine Mitarbeiter, seien aber einzelne Aspekte wie die dauerhafte Finanzierung von Dolmetschern genauso nötig wie grundlegende Verbesserungen, etwa die generelle Absicherung der Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden und eine Beschleunigung des Asylverfahrens. Maryam Rezai möchte sich zusammen mit ihrer Tochter weiter ein möglichst normales Leben in der Gemeinschaft erarbeiten. Mit ihrer Therapie hat die junge Frau einen ersten, entscheidenden Schritt dorthin getan. Ihre Vergangenheit soll ihr künftig nicht mehr im Weg stehen, sie kann ihr mittlerweile vielmehr Rückenwind verschaffen. Wolfram Scharenberg www.aerzteblatt-sh.de Traumatisierte Flüchtlinge Traumata von Gewaltopfern oft zu spät erkannt und behandelt Auf einer Tagung in Kiel berichteten Fachleute von Defiziten in der Versorgung traumatisierter Flüchtlinge. Politische Entscheidungen angemahnt. 78.000 Menschen haben im vergangenen Jahr in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Manche von ihnen haben in ihrem Heimatland extreme Menschenrechtsverletzungen erfahren: Folter, Gefangenschaft unter entwürdigenden Bedingungen, Vergewaltigung oder Ermordung von nahen Familienangehörigen. Nach Schätzungen leiden zwischen 25 und 40 Prozent der Asylbewerber als Folge die- „Dolmetscher für die Kommunikation mit Flüchtlingen müssen nicht nur geschult, sondern auch bezahlt werden.“ PD Dr. Robert Göder (Foto: UKSH Campus Kiel) ser Erfahrungen unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die zum Teil langwierigen Asylverfahren sind bei den Betroffenen von der Angst vor der Abschiebung begleitet und halten die psychische Erkrankung aufrecht. Erschwerend kommt hinzu, dass Traumata in den Aufnahmelagern oder Wohnunterkünften nicht immer erkannt werden, weil die Gewaltopfer ihre Geschichte verschweigen. Gerade Frauen wagen es oft nicht, etwa von Vergewaltigungen zu berichten. Wenn für die Betroffenen schließlich eine Therapie bewilligt wird, fehlt es oft an Behandlungsplätzen. Für eine ambulante Therapie beträgt die Wartezeit rund ein halbes Jahr. Dies ist nur ein Auszug aus einer langen Liste von Problemen, mit denen sich rund 140 Fachleute aus Behandlungs- und Beratungsstellen für traumatisierte Flüchtlinge im vergangenen Monat auf Einladung der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e. V.), des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, des Kieler Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) und der Diakonie Schleswig-Holstein auf einer Tagung in Kiel beschäftigten. Sie bemängelten außerdem, dass die psychischen Probleme von Gewaltopfern bislang nur selten erkannt und damit auch nicht behandelt werden, und forderten staatliche Konzepte, wie traumatisierten Flüchtlingen in Deutschland zügiger und damit besser geholfen werden kann. Wie aktuell das Thema ist, zeigte die zeitgleich laufende Diskussion über die Zahl der aus Syrien aufzunehmenden Flüchtlinge in Deutschland. 5.000 sollen aufgenommen werden, für Schleswig-Holstein bedeutet dies 168 Flüchtlinge. Nach Ansicht von Diakonie-Vorstandsmitglied Anke Schimmer sind dies zu wenig: „Wir müssen als Gesellschaft zeigen, dass wir bereit sind, Menschen, die dieser Hölle entfliehen, Hilfe zu gewähren. Deutschland ist ein reiches Ausgabe 12 | Dezember 2013 15 TITELTHEMA Land und kann deutlich mehr Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen als das jetzt beschlossene Kontingent“, sagte Schimmer anlässlich der Tagung. 2012 hat Schleswig-Holstein insgesamt 2.277 Asylbewerber aufgenommen. In Kiel verwiesen die Experten auch auf die Verpflichtung, die Deutschland mit Unterzeichnung der Anti folterkonvention eingegangen ist. Danach ist für Menschen mit Traumatisierungen eine so vollständige Rehabilitation wie möglich sicherzustellen. Die Bundesregierung und auch alle im Bundestag vertretenen Parteien stehen zu diesem Ziel und betonen oft, dass traumatisierte Flüchtlinge eine speziell ausgerichtete psychosoziale Versorgung benötigen. Deutlich wurde in Kiel, dass viele Teilnehmer dieses Ziel als noch nicht erreicht betrachten und sich einen besseren Zugang für Flüchtlinge zu Therapie und Gesundheitsversorgung wünschen. Dies sei aber nur möglich, wenn sich die Verfahren für die Flüchtlinge von der Erstaufnahme bis zur Abschiebehaft verändern. Ein Beispiel schilderte der Paritätische Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein: Nicht etwa neutrale Gutachter entscheiden über den Zustand eines Flüchtlings, sondern die Prüfgremien der Ausländerbehörde oder Angestellte der Aufnahmelager. Medizinische Hilfe durch einen externen Arzt wird zwar bei lebensbedrohlichen Krankheiten gewährt. Ob eine psychische Störung zu einem Suizid führt, ließe sich aber nur durch eine Untersuchung klären, die derzeit nicht erlaubt wird. Zur Erinnerung: Im Sommer hatte sich die Gesundheitsministerkonferenz der Länder einstimmig für eine bessere psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen ausgesprochen. Dies würde man auch im Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) in Kiel begrüßen. Dort behandelt ein interdisziplinäres Team aus Fachärzten, Psychologen, Sozialpädagogen und anderen Therapeuten rund 100 Flüchtlinge mit PTSD oder Depression im Jahr. Den Bedarf allein im Großraum Kiel beziffert Oberarzt PD Dr. Robert Göder etwa doppelt so hoch. Die Patienten im ZIP kommen u. a. aus dem Kosovo, Tschetschenien, Afghanistan oder Irak. Schon beim Erstkontakt gibt es Probleme in der Kommunikation. Dolmetscher müssten für diese spezielle Tätigkeit nicht nur geschult, sondern auch bezahlt werden, gab Göder zu bedenken. Derzeit schießt das ZIP dafür nach eigenen Angaben rund 10.000 Euro im Jahr zu, weil diese Kosten von keiner Stelle übernommen 16 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt werden. Wenn ein Dolmetscher gefunden ist, müssen die Mitarbeiter neben der Behandlung hohe bürokratische Hürden nehmen, die den Aufwand mit anderen Patienten deutlich übersteigen. Zusätzliche Dokumentationen sind erforderlich, es muss mit Anwälten und Behörden korrespondiert werden. Eine Umsetzung der Forderung der Gesundheitsministerkonferenz würde auch Günter Ernst-Basten, Vorstand des Paritätischen in Schleswig-Holstein, begrüßen. „Schnell und frühzeitig denjenigen zu helfen, die Hilfe brauchen, ist menschlich geboten, aber letztlich auch ökonomisch vernünftig, da es stationäre Behandlungen vermeidet“, sagte Ernst-Basten. Dazu sei es nötig, ein Modell für eine Basisfinanzierung der psychosozialen Behandlungszentren zu finden, mit Mitteln des Bundes oder der Kommunen. Solche Zentren gibt es in einigen Bundesländern wie Bremen, in anderen nicht. Der Paritätische betreibt ein solches Zentrum, dessen Finanzierung aber auf schwachen Füßen steht. Öffentliche Förderung könnte helfen, dieses Zentrum zu etablieren. In Schleswig-Holstein bastelt man außerdem an einer weiteren Lösung: Innenministerium, Brücke und der Paritätische arbeiten daran, die psychiatrischen Regeleinrichtungen für Flüchtlinge zu öffnen. Das Beispiel ZIP zeigt, dass in beiden Fällen eine Lösung für die Dolmetscherkosten gefunden werden müsste. Solange keine Lösung gefunden und finanziert ist, sind die Betroffenen weiter auf das Engagement von Flüchtlingsinitiativen und Helfern in den Beratungsstellen angewiesen. Diese werden oft aus privaten Spenden finanziert. Die bundesweit 14 in der BAfF organisierten Zentren haben zusammen 328 Beschäftigte, von denen viele nur teilzeitbeschäftigt sind. Sie haben im Jahr 2011 insgesamt 6.378 Flüchtlingen geholfen. Für jeden von ihnen standen damit im Durchschnitt pro Jahr nur zwei Stunden Arbeitszeit zur Verfügung. Die Bilanz der Veranstalter wurde in einer Pressekonferenz am Ende der Tagung mit einer klaren Forderung an die Politik verknüpft. Elise Bittenbinder, Vorstandsvorsitzende der BAfF, erinnerte an die Antifolterkonvention und die Verpflichtung, die Deutschland damit eingegangen sei: „Dieses Versprechen muss in die Praxis umgesetzt werden, und dazu benötigen wir konsequente politische Entscheidungen.“ Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Syrien Von Damaskus nach Itzehoe Dr. Ayham Said war Chefarzt an der Uniklinik in Damaskus und erfolgreicher Praxischef – bis seine Praxis von einer Bombe zerstört wurde. Dr. Ayham Said ist zuversichtlich, dass er innerhalb von zehn Jahren in sein Heimatland Syrien zurückkehren und seine Arbeit als Chefarzt der Kopf- und Halschirurgie an der Universitätsklinik von Damaskus wieder aufnehmen kann. Er gilt nicht als politischer Flüchtling wie die 5.000 Landsleute, die von Deutschland aufgenommen werden. Said ist deutscher und syrischer Staatsbürger, der seine Weiterbildung in den 90er Jahren in Hamburg absolviert hat. 2001 ging er zurück nach Syrien und baute neben seiner Tätigkeit an der Universitätsklinik eine eigene Praxis in der Hauptstadt auf. Das Viertel, in dem er arbeitete, blieb bis vor Kurzem vom Bürgerkrieg verschont. Dann traf eine Bombe seine Praxis und Said und seine Familie beschlossen, das Risiko für das eigene Leben nicht länger auf sich zu nehmen und zurück nach Deutschland zu kommen. Seit Oktober arbeitet der 48-Jährige als angestellter Arzt in einem Klinik-MVZ in Itzehoe. Hier behandelt er Erkrankungen der Mundhöhle, des Rachenraumes und des Kehlkopfes. Er diagnostiziert Tinnitus und Erkrankungen der Nasennebenhöhlen, führt HNO-chirurgische und ästhetische Operationen durch. Die Arbeit mache ihm Spaß, Kollegen und Patienten seien freundlich, versichert er in fließendem Deutsch. Fragt man ihn nach den Zuständen in seinem Heimatland, berichtet er von den privilegierten Dr. Ayham Said (Foto: di) Verhältnissen, in denen er persönlich lebte – mit dem Bürgerkrieg war er kaum konfrontiert, konnte weitgehend ungestört seiner Arbeit nachgehen. „Bei uns war es ruhig, ich persönlich war sehr zufrieden“, versichert er. Politisch will er sich zu den Auseinandersetzungen in seiner Heimat nicht äußern. „Wir brauchen wieder stabile Verhältnisse. Es ist schwer zu sagen, wer Recht hat“, sagt er zurückhaltend. Wie und unter wem diese stabilen Verhältnisse zu erreichen sind, dafür hat er kein Patentrezept. Die politische Diskussion in Deutschland, wo darüber gestritten wird, ob die Aufnahme von 5.000 Flüchtlingen angemessen ist, hat er nur am Rande verfolgt. Er verweist in diesem Zusammenhang auf andere europäische Länder, die weniger Menschen aufnehmen als Deutschland. Fest steht für den Mediziner, dass er und seine Familie sich derzeit in Itzehoe wohlfühlen. Nach seinem Entschluss zur Ausreise hatte Said zunächst überlegt, in der Region zu bleiben. Doch die Verhältnisse in Jordanien, im Libanon, im Irak und auch in der Türkei erschienen ihm nicht sicher genug für einen langfristigen Verbleib seiner Familie. „Als Alternative zu Deutschland blieb nur Dubai, aber dort ist es zu heiß“, sagt Said unter Hinweis auf dort mögliche Temperaturen von bis zu 50 Grad. Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 17 Schleswig-Holstein Kammerversammlung Kammer positioniert sich: klares Votum für Einheit der Ärzteschaft KBV-Streit beschäftigte auch die Kammerversammlung. KVSH wird in ihrer Position unterstützt. Jahresabschlüsse und Finanzen fallen positiv aus. Mit internen Auseinandersetzungen anderer Körperschaften beschäftigt sich eine Kammerversammlung im Normalfall nicht. Schon gar nicht, wenn diese Körperschaft die KBV ist – zu groß ist die Gefahr, dass der Kammer Einmischung in innere Angelegenheiten vorgeworfen wird, die sie nichts angehen. Die Holstein, abgelehnt wird. Der zum Teil mit massiven persönlichen Vorwürfen geführte Streit hatte in der KVSH zu einer deutlichen Resolution geführt (siehe Bericht auf Seite 22), die Bartmann auch der Kammerversammlung zur Zustimmung vorlegte – die diese Zustimmung auch einstimmig gab. Die Delegierten sehen dies keinesfalls als Einmischung, weil die Auseinandersetzung Auswirkungen auf alle Ärzte haben könnte. Vorstandsmitglied Dr. Thomas Schang stellte klar: „Eine geschlossene KBV ist ein Wert, der nicht gefährdet werden darf.“ Dass im Norden wenig Verständnis für die Politik von Hausärztin Regina Feldmann herrscht, machten auch Äußerungen aus den Reihen der Delegierten deutlich. Allgemeinmediziner Dr. Frank Niebuhr Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann erwartet politischen Pragmatismus nach den Koalitionsverhandlungen. Er berichtete außerdem von den turbulenten Ereignissen in der KBV und empfahl der Kammerversammlung eine Zustimmung zu einer Resolution der KV SchleswigHolstein, die sich deutlich gegen eine Spaltung der Ärzteschaft ausgesprochen hatte. jüngsten Auseinandersetzungen in der KBV – in der KBV-Vertreterversammlung, zwischen den beiden KBV-Vorstandsmitgliedern und zwischen einigen Haus- und Fachärzten – waren im November aber so stark eskaliert, dass auch Kammerpräsident Dr. Franz-Joseph Bartmann dazu Stellung nahm und die Versammlung anschließend darüber diskutierte. Zur Erinnerung: KBV-Vorstandsmitglied Regina Feldmann strebt laut Berichten eine Trennung der KBV in Sektionen für Haus- und Fachärzte an, was u. a. von ihrem Vorstandskollegen Dr. Andreas Köhler und auch von vielen KVen, u. a. der KV Schleswig18 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt sagte: „Die Einstellung von Frau Feldmann ist nicht die Haltung aller Hausärzte.“ Aber wie weit darf die Positionierung gehen und darf ein KBV-Vorstandsmitglied öffentlich so kritisiert werden? Die Vorgehensweise in der KBV war nicht dazu angetan, sich Zurückhaltung aufzuerlegen, wie Dr. Hans-Joachim Commentz deutlich machte: „Ich habe keine Sorge, dass man Frau Feldmann damit zu nahe tritt.“ Deren Verhalten wertete Commentz als „Unverschämtheit“, die „abgestraft“ gehöre. Sorgen bereitet den Kammerdelegierten, dass Feldmann mit ihrer Haltung in der Politik bereits auf Re- www.aerzteblatt-sh.de Bertram Bartel (links), Vorsitzender des Finanzausschusses, und Harald Spiegel, Geschäftsführer der Versorgungseinrichtung, erläuterten den Kammerdelegierten die Jahresabschlüsse 2012. Traditionell bilden die Finanzthemen einen Schwerpunkt in der letzten Kammerversammlung des Jahres. (Fotos: di) sonanz gestoßen war. In die Pläne der Arbeitsgruppe Gesundheit im Rahmen der Koalitionsverhandlungen hatte die Trennungsidee bereits Eingang gefunden, wie die Ärztekammer noch am gleichen Tag in einer Pressemitteilung zum Thema informierte. Mit Umsetzung dieser Regelung befürchten die Kammerdelegierten eine Spaltung der Ärzteschaft, die dem kollegialen Selbstverständnis und einer sachgerechten Patientenversorgung entgegensteht. „Auch würde eine solche Trennung nicht die gelebte Wirklichkeit wiedergeben, in der Haus- und Fachärzte täglich einvernehmlich zugunsten ihrer Patienten zusammenarbeiten“, hieß es in der Mitteilung. Eine konkrete Umsetzung ist mit den Plänen zunächst aber nicht verbunden. Bartmann erinnerte daran, dass auch in der Vergangenheit schon viele Punkte, die in Koalitionsverträgen festgehalten wurden, anschließend nicht realisiert wurden. Bartmann hofft, dass dieses Schicksal auch der politisch geforderten Terminservicestelle blüht, die innerhalb von vier Wochen einen Facharzttermin vermitteln soll. „In Deutschland hat jeder kritisch Erkrankte innerhalb kürzester Zeit Zugang zu einer adäquaten medizinischen Versorgung. Und selbst eine elektive Vorstellung erfolgt in der Regel rascher als bei härterer Indikation in Ländern mit staatlicher Planwirtschaft“, sagte Bartmann. Wenig hilfreich ist für den Präsidenten auch ein anderer Punkt aus den Koalitionsverhandlungen. Dort lautet eine Überschrift: „Nicht nur in Ballungsräumen, sondern auch in ländlichen Regionen muss die wohnortnahe Krankenhausversorgung der Bevölkerung im Rahmen des abgestuften Versorgungssystems einander ergänzender Krankenhäuser gewährleistet sein.“ Bartmanns Kommentar hierzu: „Man muss kein Seher sein, um den Weg dieses Projektes vom populistischen Versprechen in die Umsetzung in der Realpolitik vorherzusagen.“ Der Präsident setzt darauf, dass am Ende der Koalitionsverhandlungen Pragmatismus die Oberhand über eine nach links tendierende Ideologie behält. Traditionell beschäftigte sich die letzte Kammerversammlung im Jahr mit Finanzthemen. Die einstimmige Verabschiedung des Jahresabschlusses fiel den Delegierten angesichts eines Jahresüberschusses von 793.000 Euro leicht. Das Geld wird der Betriebsmittelrücklage zugeführt. Laut Bericht von Bertram Bartel (Vorsitzender des Finanzausschusses) wurde der Überschuss u. a. durch eine Unterschreitung der geplanten Aufwendungen um rund zwei Prozent ermöglicht. Ebenfalls einstimmig wurde der Haushalt für das kommende Jahr genehmigt. Die Aufwendungen und Erträge liegen 2014 bei 10,766 Millionen Euro, dies bedeutet eine Steigerung um 2,7 Prozent gegenüber dem laufenden Haushalt. Die aktuellen Zahlen aus der Versorgungseinrichtung präsentierte anschließend deren Geschäftsführer Harald Spiegel (Bericht auf der folgenden Seite). Als Delegierte für den Deutschen Ärztetag wurden Dr. Frank Niebuhr, Dr. Marita Mans, Stephanie Liedtke und Dr. Reiner Schäfer gewählt. Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 19 Schleswig-Holstein Versorgungseinrichtung „Sicherheit hat im Zweifelsfall Vorrang vor Rentabilität“ Harald Spiegel ist seit Januar neuer Geschäftsführer der Versorgungseinrichtung. Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt sprach mit ihm über die Zukunft. Herr Spiegel, ist die Versorgungseinrichtung aus Ihrer Sicht gut aufgestellt? Spiegel: Die VE wird im kommenden Jahr 50 Jahre alt. Ihre Mitglieder können darauf stolz sein. Sie ist gut durch alle Kapitalmarktkrisen gekommen. Die Höhe ihrer Renten kann sich sehen lassen. Es gibt keine versicherungsmathematischen Altlasten aus etwaigen „Sünden“ der Vergangenheit. So wurden beispielsweise in ertragreichen Jahren Leistungs erhöhungen stets vorausschauend und mit Augenmaß vorgenommen. Soweit ich bislang beobachtet habe, trägt maßgeblich hierzu bei, dass in den Gremien ein offener, ehrlicher und sachlicher Umgang gepflegt und darauf geachtet wird, dass die VE nicht in den Sog berufspolitischer Kontroversen verschiedener Interessengruppen gerät. Wie sicher sind denn die Renten der schleswig-holsteinischen Ärzte? Spiegel: Die Aufgabe der VE besteht darin, sie so sicher zu machen, wie es geht. Wir sind verpflichtet, die Beiträge der Mitglieder – jetzt zitiere ich die maßgebliche Rechtsvorschrift – so anzulegen, dass „möglichst große Sicherheit und Rentabilität bei jederzeitiger Liquidität unter Wahrung angemessener Mischung und Streuung erreicht wird“. Sicherheit hat im Zweifel den Vorrang vor Rentabilität. Es war schon immer schwierig, beides zugleich zu haben. Was sehr sicher erscheint, ist oft nicht rentabel. Und was sehr rentabel erscheint, kann sich als unsichere Geldanlage herausstellen. Hohe Zinsen zahlt niemand freiwillig. Sie zahlt nur der, der anders nicht an Geld kommt. Die VE setzt auf einen breiten Mix aus einlagengesicherten festverzinslichen Wertpapieren, Immobilien und Aktien. Damit sind wir auch in der Finanzkrise gut gefahren. Sind Aktien nicht unsicher? Spiegel: Sie unterliegen Kursschwankungen, was sie aber nicht unsicher macht. Die Aktien der VE 20 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt sind in mehreren Aktienspezialfonds, die speziell für uns aufgelegt wurden, breit gestreut. Es handelt sich dabei um Daueranlagen und Aktien renommierter Unternehmen. Die Banken und Asset Management-Gesellschaften, die wir dafür ausgewählt haben und fortlaufend beaufsichtigen, spekulieren nicht frei mit dem ihnen anvertrauten Geld, sondern müssen von uns vorgegebene Anlagerichtlinien beachten. Das Fondsvermögen steht ihnen langfristig zur Verfügung. Versicherungsmathematisch kalkuliert könnten diese Fonds ewig bestehen. Unser „Geschäftsmodell“ ist ja so angelegt, dass es immer weitergeht: Wir kalkulieren so, dass ständig neue Mitglieder zu uns kommen und Beiträge zahlen, der Kapitalstock also ewig bestehen bleibt. Er wächst gegenwärtig sogar noch, da wir jedes Jahr einen Zuwachs von mehreren hundert Mitgliedern verzeichnen. Die Verbindungen der VE zu unseren Fondsmanagern sind lang und bewährt. In einem Fall – bei der noch relativ jungen und erfolgreichen Hamburger Asset Management-Gesellschaft Aramea – ist die Verbindung zu den Fondsmanagern sogar weitaus älter als die Gesellschaft. Wie kommt die VE mit der Niedrigzinsphase zurecht? Spiegel: Wir profitieren in den nächsten Jahren von höher verzinslichen Titeln, die in früheren Jahren erworben wurden. Die meisten dieser Titel werden erst Ende dieses Jahrzehnts fällig. Bei den in 2013 getätigten Neuanlagen in festverzinslichen Wertpapieren haben wir noch Renditen von knapp über vier Prozent erzielt, wobei wir lange Laufzeiten und besondere Ausgestaltungsvereinbarungen mit den Emittenten genutzt haben. Unterstützend wirken die stabilen Erträge unserer Immobilien, deren Bestand wir weiter ausbauen wollen. In diesem Jahr hilft uns zudem die erfreulich gute Entwicklung der Aktienmärkte. Wir stellen uns allerdings darauf ein, dass es auch wieder ertragsschwächere Zeiten ge- www.aerzteblatt-sh.de ben wird und wollen durch entsprechende Reservebildung vorsorgen. Ich verstehe, dass die niedrigen Zinsen vielen unserer Mitglieder Sorgen bereiten, auch bei ihrer privaten Geldanlage. Die Verzinsung unserer Kapitalanlagen liegt immer noch bei über vier Prozent. Ferner ist zu berücksichtigen, dass eine Mitgliedschaft im „Normalfall“ etwa 50 bis 60 Jahre beträgt – das gibt es in kaum einem anderen Lebensbereich. Die Wahrscheinlichkeit, dass die aktuell niedrigen Zinsen in späteren Jahren der langen Mitgliedschaftsdauer durch höhere Zinsen ausgeglichen werden, ist groß. Wichtig neben gutem Zinsertrag ist nach meiner Überzeugung, dass Beiträge fortlaufend, d. h. monatlich und frei von Unterbrechungen, eingezahlt werden. Stetigkeit zahlt sich am Ende aus. Welche Möglichkeiten haben die Mitglieder der VE, sich über ihre Rente und die zu leistenden Beiträge zu informieren? Spiegel: Unsere Mitarbeiter stehen telefonisch und persönlich in unserer Geschäftsstelle in der Bismarckallee in Bad Segeberg zur Verfügung. Sie nehmen auf Wunsch auch Einzelberechnungen vor. Zudem liefert unsere Homepage www.veaeksh.de vielfältige Informationen. Wir wollen unseren Internet auftritt zukünftig schrittweise weiter ausbauen. Haben Sie einen aktuellen Tipp, den Sie Ihren Mitgliedern geben? Spiegel: Wir empfehlen Beiträge, die über den Pflichtbeitrag hinausgehen. Mit der Höherversicherung steht dafür eine geeignete Grundlage zur Verfügung. Bei einer neu abgeschlossenen Lebens- bzw. Rentenversicherung werden nur noch 1,75 Prozent garantiert. Das Deckungskapital unserer Anwartschaften wird hingegen noch mit vier Prozent verzinst. Es lohnt sich also, den Höchstbetrag unserer Höherversicherung auszuschöpfen. Dies kann bereits im Jahr der Beitragszahlung steuerliche Vorteile bewirken, da diese Beiträge ebenso wie die Pflichtbeiträge vom Finanzamt als Altersvorsorgeaufwendungen anerkannt werden. Was müssen die Mitglieder hierfür tun? Spiegel: Sie brauchen sich bei uns nur telefonisch zu melden. Die Zahlung kann per Überweisung oder per Lastschrifteinzug erfolgen. Der Höchstbetrag der Höherversicherung beträgt 50 Prozent der allgemeinen Versorgungsabgabe, d. h. im Regelfall 50 Prozent des Betrages, den unsere Mitglieder in die Grundversorgung einzahlen. Erfolgreiches Jahr 2012 für die VE Harald Spiegel (Foto: di) Die Versorgungseinrichtung hat das Jahr 2012 mit einem neuen Rekord an Mitgliedern abgeschlossen. Ende 2012 gehörten der VE 16.171 Mitglieder an, dies ist ein Zuwachs von 433 gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt gab es 3.887 Leistungsempfänger. Die Mitglieder zahlten Beiträge in einer Gesamthöhe von 131 Millionen Euro (dies entspricht einem Anstieg von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr), ausgeschüttet wurden Rentenleistungen in Höhe von 91 Millionen Euro (sieben Prozent mehr als 2011). Die meisten Empfänger (2.405) erhalten Altersrente, außerdem wurde an 134 Empfänger eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt, 660 Witwen bzw. Witwer sowie 155 Waisen erhielten Leistungen. Hinzu kamen 533 Kinderzuschüsse. Die Vermögenserträge betrugen 2012 147 Millionen Euro. Dies ist ein Zuwachs in Höhe von 27 Prozent gegenüber 2011. Sie stammen aus Kapitalanlagen, die einen Gesamtwert von 2,6 Milliarden Euro (plus sieben Prozent gegenüber 2011) aufweisen. Rund zwei Drittel der Kapitalanlagen sind Namenschuldverschreibungen, Pfandbriefe und Schuldscheindarlehen. 20 Prozent sind in Aktien (Fonds und Beteiligungen) angelegt, zehn Prozent in Immobilien. Fünf Prozent des Kapitals wurden in Rentenfonds investiert, 0,03 Prozent entfallen auf Hypothekendarlehen. (di) Ausgabe 12 | Dezember 2013 21 Schleswig-Holstein KV-Abgeordnetenversammlung tagte im November Klare Positionierung gegen Trennungstendenzen bei der KBV Die Abgeordneten der KV Schleswig-Holstein verabschiedeten einstimmig eine Resolution zum Erhalt der Einheit innerhalb der Ärzteschaft. Zu ihrer letzten Versammlung in diesem Jahr trafen sich die Abgeordneten der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein im November in Bad Segeberg. Im Mittelpunkt der Erörterungen stand neben Informationen über die aktuellen Honorarverhandlungen, nachbessernden Beschlüssen zu HVM-Details und Finanzangelegenheiten der Bericht der KV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Monika Schliffke. Darin interessierten zunächst neue Gewichtungen der laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD. Neben der grundsätzlichen Stärkung der Grundversorgung im haus- und fachärztlichen Bereich zeichneten sich Punkte wie die erleichterte Wechselmöglichkeit zwischen Privater und Gesetzlicher Krankenkasse, die neuerliche Planung eines Präventionsgesetzes oder die Schaffung eines Straftatbestands der Korruption im Gesundheitswesen ab. Auch das Vorhaben, Wartezeiten bei Fachärzten gegebenenfalls durch Krankenhausambulanzen aufzuheben, stand zur Diskussion. Auf Landesebene beschrieb die KV-Vorsitzende konstruktive Entwicklungen für eine Verbesserung der ärztlichen Versorgung gerade in ländlichen Regionen. So entsteht in Ostholstein ein Modellvorhaben zur sektorenübergreifenden Versorgung, dessen Form sich als beispielgebend für andere Gegenden entwickeln könnte. Einen hohen Stellenwert nehmen nach wie vor die Nachwuchsförderung sowie die Förderung von neuen Niederlassungen ein. Generell betonte Monika Schliffke die Offenheit der ärztlichen Körperschaft, neue Entwicklungen und Modelle zu fördern und mitzugestalten. So sei beispielsweise in Lübeck eine neue Anlaufpraxis zur Notfallbetreuung in Zusammenarbeit mit der dortigen Sana-Klinik eröffnet worden. Im Kreis Husum, einem „Krisenkind“ in der Versorgungslandschaft, entstehe eventuell eine erste KV-Zielpraxis für drei bis fünf Ärzte. 22 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mit Betroffenheit berichtete die Vorstandsvorsitzende von den Entwicklungen auf Leitungsebene der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Hier, so Monika Schliffke, sei der Versuch unternommen worden, die Ärzteschaft zu spalten. Auf der letzten KBV-Vertreterversammlung habe deren stellvertretende Vorstandsvorsitzende Regina Feldmann einen Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung gestellt. Ziel sei es gewesen, eine Trennung der KBV in eine haus- und eine fachärztliche Sektion zu erwirken. Jeder der Seiten sollte künftig ein eigener Vorstand vorstehen. Besonders negativ wertete Schliffke das Vorgehen der KBV-Vizechefin. Der Geschäftsordnungsantrag sei im Vorfeld nicht, wie übliche Gepflogenheit, gegenüber ihrem Vorstandskollegen Andreas Köhler und den Verantwortlichen der Vertreterversammlung kommuniziert worden. Parallel zu den Bemühungen innerhalb der Selbstverwaltung habe Regina Feldmann indes den Gedanken der Trennung erfolgreich in politische Kreise eingespielt. Die laufenden Koalitionsverhandlungen hatten das Modell in ihre Themenliste aufgenommen. Nach eingehender Diskussion einigten sich die KVSH-Abgeordneten auf eine Resolution, die jede Tendenz zur Spaltung der Ärzteschaft deutlich verurteilt. Man bekenne sich zu einer starken gemeinsamen Interessenvertretung der Vertragsärzte, heißt es darin. Die Versammlung stimmte für den Resolutionstext ohne Gegenstimme und Enthaltung. Auch wenn es naturgemäß Interessengegensätze zwischen Arztgruppen gebe, so könnten die stets in grundsätzlichem Einvernehmen diskutiert werden, postulierten die Abgeordneten. In Schleswig-Holstein geschehe das würdevoll und mit gegenseitigem Respekt, so der Tenor in Bad Segeberg. Der Vorsitzende der Abgeordnetenversammlung, Dr. Christian Sellschopp: „Wir haben keinen Ärger.“ Wolfram Scharenberg www.aerzteblatt-sh.de Kammerversammlung Gemeinsam etwas verändern Dr. Ilka Petersen-Vollmar Bad Segeberg Fachärztin für Allgemeinmedizin Jahrgang 1963 (Foto: ÄKSH) Das Argument der Kollegen für ein Engagement in der Standespolitik war alles andere als überzeugend: Man brauche noch eine Frau auf der Liste, wurde Dr. Ilka Petersen-Vollmar vor der Wahl zur Kammerversammlung in diesem Jahr aus dem Kollegenkreis angetragen. Und sie müsse sich keine Sorgen machen – die Wahrscheinlichkeit, dass sie gewählt werde, sei eher gering … Die Hausärztin aus Bad Segeberg entschloss sich trotz dieses wenig ermutigenden Antrags für die Kandidatur zur Kammerversammlung – und sie hatte entgegen den Erwartungen ihrer Kollegen auch die Motivation, in der Kammerversammlung mitzuarbeiten. „Wenn man den ganzen Tag in seiner Praxis mit schwer kranken und weniger kranken Patienten, betriebswirtschaftlichen Aspekten und einer immensen Bürokratie kämpft, ist es wichtig zu wissen, dass man gemeinsam vielleicht etwas verändern kann“, sagt sie zu ihrer Motivation. Die zur Wahl aufgerufenen Kollegen in ihrem Kreis fanden sie offenbar geeigneter als die, die sie zur Kandidatur überredet hatten, zunächst annahmen. Sie wurde gewählt, sogar mit einem guten Ergebnis. Nun ist sie erstmals Delegierte in der Kammerversammlung der Ärzte- kammer, obwohl sie lange Sitzungen eigentlich nicht mag. Da kamen ihr die abwechslungsreichen Versammlungen zum Start ihrer ersten Amtsperiode sehr entgegen – zahlreiche neue Kollegen kennengelernt, viel über die Ausschüsse erfahren und beobachtet, wie sich Klinikärzte und niedergelassene Kollegen bei den Wahlen verhalten. Das dabei nicht zu vermeidende Säbelrasseln mancher Kandidaten gehört dazu, meint die Segeberger Ärztin, die sich über die breite Phalanx von hausärztlichen Kollegen in der aktuellen Versammlung freut. Die hausärztlichen Interessen will sie natürlich vertreten. Daneben hat sie sich für ihre erste Amtsperiode in der Kammerversammlung auch vorgenommen, für die Freiberuflichkeit einzutreten und die Kollegialität zu fördern. Im Kreis Segeberg ist Ilka Petersen-Vollmar auch außerhalb ihrer Gemeinschaftspraxis längst keine Unbekannte mehr. Auf Kreisebene engagiert sie sich seit rund einem Jahr als Vorsitzende im Ärzteverein des Kreises Segeberg e. V. zur Förderung des kollegialen Austausches und der gemeinsamen Fortbildung. Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 23 Schleswig-Holstein Schlaganfall Hummeln und Schmetterlinge belebten die Ideenwerkstatt Open Space: ein ungewöhnliches Format, das viele Beteiligte ansprach. Ihr gemeinsames Ziel: eine verbesserte Versorgung von Schlaganfallpatienten. Selten haben sich wohl Beteiligte aus so vielen unterschiedlichen Bereichen zu einem Thema ausgetauscht: Patienten, Ärzte, Vertreter von ärztlichen Körperschaften, Krankenkassen, Selbsthilfegruppen und Ministerium, Politiker, Wissenschaftler, Pflegende und Therapeuten waren zur Open Space Ideenfabrik des Unternehmens Pfizer zum Thema „Schlaganfall 2020 – gemeinsam neue Wege gehen“ nach Kiel gekommen. Das Format war nur wenigen Beteiligten bekannt: Es gibt kein Tagungsprogramm, keine Frontalvorträge und kein feststehendes Thema. Stattdessen kann jeder Teilnehmer zu Beginn ein Thema formulieren, über das an diesem Tag in Workshops gesprochen werden soll. Wer sich von dem Thema angesprochen fühlt, kommt zu einer festgelegten Uhrzeit für eine selbst gewählte Dauer in diesen Kreis und diskutiert mit. Starre Regeln existieren nicht. Es gibt „Hummeln“, die von Workshop zu Workshop gehen und „Schmetterlinge“, die sich lieber an lockeren Tischgesprächen zwischendurch beteiligen. In erster Linie aber wurde konstruktiv in kleinen Zirkeln an Lösungen gefeilt. Insgesamt zwölf Themen hatten die Teilnehmer vorgeschlagen, an denen anschließend gearbeitet wurde: Schlaganfallprävention, Nachsorgenetzwerk Kiel und Umgebung, Überleitungsmanagement und Anschlussversorgung in der Häuslichkeit, effiziente Schlaganfallnachsorge, Finanzierungsmöglichkeiten, Verzahnung der Sektoren, Organisation der Akutversorgung, Sicherstellung der Versorgung in der Fläche und Empowerment zählten u. a. zu den Themen, an denen die rund 50 Teilnehmer arbeiteten. Die wichtigsten Ergebnisse: Es soll ein Schlaganfallnetzwerk etabliert und das Schnittstellenmanagement verbessert werden. Ein weiteres Netzwerk von Selbsthilfegruppen soll Patienten und Angehörige dabei unterstützen, nicht nur medizinische, sondern auch psychologische und familiäre Herausforderungen eines Schlaganfalls zu bewältigen. Handlungsbedarf sehen die Teilnehmer insbesondere in der Verzahnung aller an der Prävention und Nachsorge beteiligten Partner. Hier schwebt ihnen ein Schnittstellen- und Übe rle i tung sma nage ment etwa durch Patientenlotsen vor. Defizite sehen sie auch durch die Versorgungsunterschiede in Stadt und Leitfaden zur Open Space-Veranstaltung: zwölf Arbeitsgruppen fanden sich zu unterschiedlichen Themen rund um den Schlaganfall zusammen. 24 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de Auftakt zur Open Space-Veranstaltung in Kiel: Jeder Teilnehmer konnte ein eigenes Thema vorschlagen. Land. Standardlösungen wurden nicht präsentiert. Stattdessen setzten die Teilnehmer auf gezielte Maßnahmen für unterschiedliche regionale Voraussetzungen. Jede Arbeitsgruppe hielt ihre Arbeit schriftlich fest. Die Gruppe Prävention etwa überlegte, ob landes- oder bundesweite Informations- und Ausbildungsstrategien sinnvoll sind. Zugleich stellte sich für die Teilnehmer die Frage, wie Workshop zu einem der vorgeschlagenen Themen. (Fotos: di) groß die Motivation gesunder Menschen für die Gesundheitsvorsorge ist. Die Arbeitsgruppe Finannach seiner Ansicht, dass neben einem Erfahrungszierung hat als Vision das frühe Erkennen von Voraustausch auch ein Kennenlernen unterschiedlichshofflimmern zur Vermeidung von Schlaganfällen ter Akteure aus dem Gesundheitsbereich stattfand. und damit das Einsparen von Kosten ausgemacht. Der Auftaktkonferenz in Kiel sollen weitere folgen. Im Die Basisfinanzierung sei zwar vorhanden, die Mennächsten Jahr werden die schleswig-holsteinischen schen müssten aber besser zur Vorsorge motiviert Akteure erneut eingeladen. Bis dahin werden die werden. kleinen Gruppen, die sich zum Auftakt gebildet ha„Open Space hat den Beteiligten einen interdiszi ben, auf Wunsch bei der Umsetzung ihrer Ziele vom plinären Austausch auf Augenhöhe ermöglicht. Eine Unternehmen unterstützt. Pfizer überlegt außerdem, solche Konstellation ist sonst kaum möglich“, sagte vergleichbare Konferenzen auch in anderen BundesInitiator Dr. Herme Rijnberk von Pfizer. Positiv war ländern anzubieten. Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 25 Schleswig-Holstein Demenz I Lernen von Südkorea: per Video Demenzpatienten überwachen Ein Stipendiat aus dem Heinrich Sengelmann Krankenhaus will Erkenntnisse aus Seoul vor Ort umsetzen. Südkorea widmet sich der Demenz mit hohem Aufwand. Im Rahmen eines Stipendiums der Robert Bosch Stiftung konnte Psychologe und Psychogerontologe Stratos Vamvarapis aus dem Heinrich Sengelmann Krankenhaus für 14 Tage im südkoreanischen Seoul hospitieren. Das Stipendium ermöglichte dem Psychologen die Mitarbeit an der Universitätsklinik von Seoul sowie Einblicke in andere Kliniken und Institutionen. An der Universitätsklinik Seoul lernte Vamvarapis auch ein 2006 eingeführtes Telemedizin-Projekt kennen, bei dem Patienten videoüberwacht werden. Die behandelnden Ärzte und Therapeuten können die Patienten nicht nur beobachten, sondern ihnen auch Fragen stellen und per Fernübertragung ihre Diagnosen stellen. „Das erspart den älteren und oft wenig mobilen Patienten den Weg in eine Arztpraxis“, teilte das Krankenhaus aus Bargfeld-Stegen hierzu mit. Auch Schulungen für Angehörige von Demenz erkrankten seien bereits per Fernsehübertragung in Seoul angeboten worden. Bei der Betreuung von Pflegeheimbewohnern hätten die Mediziner in Seoul „erste positive Erkenntnisse“ mit dem Verfahren gewonnen. Nach kurzer Zeit hätten die Patienten nach Angaben der Angehörigen eine deutliche Verbesserung des körperlichen Befindens gezeigt. Südkorea widmet sich dem Thema Demenz seit mehreren Jahren und hat laut Klinikangaben bereits 2009 eine Milliarde Dollar aus Regierungs- und Versicherungsgeldern für Demenzpatienten ausgegeben. Die Regierung versuche mit unterschiedlichsten Maßnahmen – ein Beispiel ist die Telemedizin – der steigenden Zahl von Demenz erkrankten gerecht zu werden. Bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel (weniger Geburten, keine drei Generationen mehr unter einem Dach), entfalle die Betreuung der Demenzerkrankten durch jüngere Familienmitglieder. Darüber hinaus mache sich in Südkorea die Sorge breit, dass Demenz – dort bis26 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt lang als „Geistersehkrankheit“ oder „zweite Kindheit“ stigmatisiert – den traditionellen Respekt vor dem Alter minimieren könnte. Vamvarapis ist seit Mai 2012 Stationspsychologe auf der Gerontopsychiatrie und -psychotherapie des Heinrich Sengelmann Krankenhauses. Auf seiner Station werden ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen, affektiven Störungen, Alzheimer und anderen Demenzen behandelt. Demenz ist für Vamvarapis ein zentrales Thema. „In Deutschland sehen wir uns bekanntlich mit einer dramatisch zunehmenden Anzahl von Demenzkranken konfrontiert. Für uns gilt es, die Versorgungsstruktur für erkrankte Patienten zu verbessen und diese optimal auf den Stationen im Krankenhaus integrieren zu können“, sagte der Psychologe. Sein Krankenhaus plant mittelfristig eine spezielle Gruppe für Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Die Patienten sollen von einem interdisziplinären Team im Rahmen des stationären Aufenthalts betreut werden. Auch eine Gedächtnissprechstunde, bei der sich Angehörige von Demenzerkrankten Rat und Unterstützung einholen können, ist geplant. Um von den Erfahrungen der Südkoreaner zu lernen und neue Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie von demenzerkrankten Patienten zu erhalten, bewarb sich der Psychologe des Heinrich Sengelmann Krankenhauses um ein Stipendium bei der Robert Bosch Stiftung. Diese unterstützt mit dem Internationalen Studien- und Fortbildungsprogramm Demenz Studierende und Fachkräfte im Versorgungsbereich Demenz, die sich im Ausland fort- und weiterbilden möchten. Seit Beginn der Vergabe von Stipendien der Robert Bosch Stiftung war dieses das erste für eine Hospitation in Südkorea. „Nun gilt es, diese neuen Erkenntnisse in meine Arbeit im Heinrich Sengelmann Krankenhaus einfließen zu lassen“, berichtet der Psychologe nach seiner Rückkehr. (PM/Red) www.aerzteblatt-sh.de Demenz II Geriatrie denkt innovativ bei der Versorgung von Demenzkranken Das Malteser St. Franziskus-Hospital in Flensburg betreibt die älteste geriatrische Klinik im Land. Geriatrie heute noch Schwerpunkt – mit Fokus Demenz. Rund 200 Ärzte, Apotheker, Psychologen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Therapeuten interessierten sich für die Veranstaltung „Menschen mit Demenz im Krankenhaus“, die von der Geriatrie des Malteser Krankenhauses unter Mitwirkung des Kompetenzzentrums Demenz Norderstedt, der Alzheimer Gesellschaft Flensburg sowie der Malteser Fachstelle Demenz in Köln ausgerichtet wurde. Neben aktuellen diagnostischen und therapeutischen Aspekten einer Demenz wurden durch die Referenten zukunftsweisende Versorgungsformen im Kontext einer demenziellen Erkrankung aufgezeigt. Bei einer frühzeitigen Diagnostik spielt vor allem der Hausarzt der Betroffenen eine enorme Rolle, hier sei oft „kriminalistisches Forschen“ gefragt, wie Dr. Peter Landendörfer als niedergelassener Arzt in Bayern betonte. Ebenso bedarf es in den ambulanten und stationären Bereichen anderer Strukturen. Dr. Simone Gurlit, Anästhesistin am St. FranziskusHospital Münster, stellte das dortige perioperative OP-Management rund um demenziell erkrankte Patienten vor, die dort eine individuelle kontinuierliche Betreuung erhalten. In Flensburg hat man die tolle Situation, Geriatrie und Psychiatrie im Rahmen des Medizinischen Klinikverbundes zusammenbringen zu können, wie PD Dr. Werner Hofmann, geriatrischer Chefarzt am FEK Neumünster, anerkannte. Dr. Frank Helmig, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der DIAKO, stellte die gerontopsychiatrische Tagesklinik vor. Neben bereits existierenden Angeboten wie Gedächtniskliniken und Spezialstationen, Maßnahmen zur Verhinderung von Verwirrtheitszuständen im Zusammenhang mit einer Krankenhausbehandlung oder einer erforderlichen Operation wurde das dreistufige Malteser-Konzept eines demenzfreundlichen Krankenhauses präsentiert. Die Klinik für Geriatrie am St. Franziskus-Hospital in Flensburg bietet seit längerer Zeit in Zusammenarbeit mit der Alzheimer-Gesellschaft Flensburg eine Gedächtnissprechstunde sowie neuropsychologische Diagnostik an, die ein entscheidender Baustein bei der Diagnose einer Demenzerkrankung ist. Seit Beginn dieses Jahres finden gemeinsam mit der Alzheimer-Gesellschaft stark frequentierte Demenzfragestunden in den einzelnen Stadtteilen Flensburgs statt, wie zuletzt im November im Weiche Hus Flensburg. Seit Juni ist zudem, wie Weil betonte, eine Direktaufnahme entsprechender Patienten, auch mit kognitiven Einschränkungen, aus der gemeinsam mit der DIAKO betriebenen Zentralen Notaufnahme in die Klinik für Geriatrie möglich. Dies ermöglicht einen rascheren Zugang zu spezialisierter geriatrischer Versorgung. Zudem ist ein Demenzbereich für diese Patienten am St. Franziskus-Hospital im Aufbau, wie der Geschäftsführer der Malteser Norddeutschland gGmbH, Klaus Deitmaring, ausführte. Dr. Jochen Hoffman, Chefarzt der Geriatrie am Malteser Krankenhaus St. Hildegardis in Köln, sammelt seit vier Jahren Erfahrungen mit der integrierten Silviahemmet-Station und bilanziert: „Eine Spezialstation hat positive Effekte auf die Verweildauer – der Outcome ist auch für die Kostenträger besser als auf einer Normalstation.“ Die Bedeutung des Themas Demenz für eine Kommune hob Simon Faber, Oberbürgermeister der Stadt Flensburg, in seiner Grußrede hervor und betonte die Bedeutung eines entschleunigten, sicheren und ruhigen Krankenhausaufenthaltes für die Betroffenen. Der Präsident der Ärztekammer SchleswigHolstein, Dr. Franz-Joseph Bartmann, beschrieb das demenzielle Syndrom weniger als eine Krankheit, sondern eher als eine Lebensform. Fest steht für den Initiator der Veranstaltung, Dr. Klaus Weill, dass die Ansprüche an die Versorgung von Demenzkranken kontinuierlich steigen. (PM/Red) Ausgabe 12 | Dezember 2013 27 Schleswig-Holstein Kooperation Blaupause aus Brunsbüttel für die medizinische Versorgung Statt weiter um den Sicherstellungszuschlag zu streiten, wollen das Westküstenklinikum (WKK) und die Krankenkassen ein neues Versorgungskonzept etablieren. (Foto: WKK) Entwickelt sich das Westküstenklinikum (WKK) Brunsbüttel vom Sorgenkind zum Vorzeigemodell? Das entscheidet sich bis 31. März kommenden Jahres. Bis dahin haben sich die Beteiligten im Süden Dithmarschens Zeit gegeben für eine gemeinsame Linie mit den Krankenkassen zur einem Versorgungskonzept, das die üblicherweise starren Grenzen zwischen dem ambulanten und stationären Sektor überwinden soll. Gelingt diese Einigung nicht, wird weiter gestritten und wohl auch weiter prozessiert um den Sicherstellungszuschlag, den das WKK wie berichtet als erstes Festlandkrankenhaus in Deutschland fordert und zuletzt auch zugesprochen bekommen hatte. 1,5 Millionen Euro sollen über den Sicherstellungszuschlag nach Brunsbüttel fließen, damit das kleine Krankenhaus sein Angebot vorhalten und die damit verbundenen Kosten decken kann. Die Krankenkassen sehen darin keine Zukunftslösung, sie fordern schon seit Jahren eine strukturelle Lösung. Die 28 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt scheint jetzt in Sicht. Gelingt die Einigung, könnte in den kommenden zehn Jahren sogar ein Versorgungsmodell entstehen, das als Vorbild für die künftige medizinische Versorgung in ganz Deutschland dienen könnte. Dafür aber müssen die Barrieren zwischen dem stationären und ambulanten Bereich fallen und Mittel zwischen den Sektoren fließen. Ob am Ende ein regionales Versorgungsbudget stehen könnte, ließen die Verantwortlichen bei einer Presse konferenz zum Thema im November in Brunsbüttel offen. Fest steht, dass das defizitäre WKK wegen der hohen Vorhaltekosten derzeit nicht wirtschaftlich zu betreiben ist. Aus dem WKK könnte deshalb ein Facharztzentrum werden, in dem Klinikärzte stationär arbeiten und zugleich Sprechstunden für die ambulante Versorgung anbieten. Die KV ist laut Klinikmanager Harald Stender grundsätzlich bereit, über zusätzliche Kassenarztsitze für die Region über die Bedarfsplanung hinaus nachzudenken. Neben www.aerzteblatt-sh.de der KV, den Krankenkassen und dem Westküstenklinikum sind auch das Kieler Gesundheitsministerium, die Ärztegenossenschaft Nord und das Medizinische Qualitätsnetz Westküste (MQW) sowie der Ärzteverein in die Überlegungen eingebunden. Träger der zusätzlichen Sitze könnte eine gemeinsame Tochtergesellschaft von WKK und Ärztegenossenschaft Nord werden. An dieser schon vor Jahren gegründeten Gesellschaft WestDoc GmbH halten beide Partner Anteile. Die WestDoc ist derzeit Träger von Medizinischen Versorgungszentren mit vielen Arztsitzen in Dithmarschen. Hier werden die Grenzen zwischen Krankenhaus und Praxis räumlich und personell bereits überschritten – mit vielen positiven Erfahrurgen. Über eine Anstellung, die eine Tätigkeit im ambulanten und stationären Bereich bietet, glaubt Stender weitere neue Ärzte nach Dithmarschen holen zu können. Interessenten für Einzelpraxen sind dagegen wie berichtet rar. Parallel zum Ausbau der ambulanten Strukturen ist Stender bereit, Abstriche bei den stationären Kapazitäten zu machen. Derzeit verursachen diese Kapazitäten hohe Vorhaltekosten – bei gerade mal 5.100 stationär behandelten Patienten im vergangenen Jahr. Die Zahl der ambulant behandelten Patienten im WKK betrug dagegen 57.000. Das Problem für das WKK ist die geringe Bevölkerungszahl im Einzugsgebiet. Ein völliger Verzicht auf eine stationäre Versorgung ist nach Ansicht der Beteiligten aber keine Lösung. „Es wird weiterhin stationäre Versorgung geben“, stellt Stender klar. Bleiben soll nach bisheriger Einschätzung auf jeden Fall eine rund um die Uhr besetzte Notfallbehandlungseinheit. Ein Abbau etwa in der Intensivmedizin sei aber denkbar, bestätigte Stender in der Pressekonferenz. Derzeit hält das WKK 140 Betten hauptsächlich für Innere (70), Chi rurgie (35) und Geriatrie (13) vor. Außerdem sind drei Betten für HNO, zwei für Urologie, und jeweils eins für Gynäkologie und Hämodialyse ausgewiesen. Die psychiatrische Tagesklinik verfügt über 15 Betten. Die rund 330 Mitarbeiter (180 Vollzeitkräfte) müssten wegen des langen Übergangszeitraums von zehn Jahren nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten. Die durch den Kapazitätsabbau frei werdenden Mittel könnten zum Teil in die ambulante Versorgung im neuen Facharztzentrum investiert werden. Auch der umstrittene Sicherstellungszuschlag könnte dann umgewidmet werden und in die neuen Strukturen fließen. Als größte Hürde hat Stender das „hochregulierte Gesundheitssystem“ ausgemacht. Eine Verschiebung von Mitteln aus dem stationären in den ambulanten Bereich ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Stender hält deshalb einen Modellversuch für am wahrscheinlichsten. Beim Träger des WKK, zu dem auch das wesentlich größere – und unwirtschaftlich arbeitende – Krankenhaus in Heide zählt, stoßen die Pläne auf volle Zustimmung. Dr. Jörn Klimant, als Landrat Chef des WKK-Aufsichtsrates, sprach bei der Vorstellung der Pläne von einem „beispielhaften Weg, der als Vorbild für Deutschland dienen könnte“. AOK Nordwest, Ersatzkassenverband und Betriebskrankenkassen begrüßten die Bemühungen in Dithmarschen. „Wenn dieses Modell so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, profitieren davon alle“, sagte Dr. Dirk Janssen vom BKK Landesverband Nordwest. Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, hält es für möglich, dass im gemeinsamen Dialog den Menschen der Region künftig eine „moderne, wohnortnahe, qualitativ hochwertige und bezahlbare Versorgung“ geboten werden kann. Dafür ist nach Ansicht von vdek-Chef Armin Tank eine enge Verzahnung von Akteuren und Leistungen erforderlich. Ihm schwebt ein „Klinisches Versorgungszentrum“ vor, das ein stationäres Angebot vorhält und dabei niedergelassene Fachärzte, eine psychiatrische Institutsambulanz und eine Rettungswache einbindet. Auch aus der Politik gibt es bereits positive Resonanz auf den neuen Dithmarscher Dialog. Dies gilt nach Angaben der Initiatoren für das Kieler Gesundheitsministerium, aber auch für die Opposition. Karsten Jasper, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, sprach von einem „zukunftsträchtigen Modell, wenn alle Beteiligten auf Augenhöhe eingebunden werden“. „Ein starres Festhalten an Altem bringt die medizinische Versorgung gerade im ländlichen Raum kein Stück voran. Hier brauchen wir innovative Modelle. Die Aufhebung der Barrieren zwischen stationärer und ambulanter Leistung ist ein richtiger Ansatz“, sagte Jasper. In der Stadt Brunsbüttel selbst hofft Bürgermeister Stefan Mohrdieck auf ein innovatives Modell, weil zuletzt nicht mehr alle Praxen nachbesetzt werden konnten. Stender selbst ist überzeugt, dass die Einigung gelingt: „Wenn es hier nicht gelingt, gelingt es nirgendwo.“ Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 29 Schleswig-Holstein Studium Das Medizinstudium der Zukunft: Lübeck sieht sich gut aufgestellt „Der Lübecker Weg“: Autoren der Uni Lübeck erläutern in ihrem Beitrag, worauf man in der Hansestadt beim Medizinstudium achtet. Der Studiengang Humanmedizin kann sich sehen lassen. Mit fünf Bewerbern pro Studienplatz zählt er zu den nachgefragtesten Fächern1, hat eine Abbruchquote unter fünf Prozent 2 und eine durchschnittliche Überschreitung der Mindeststudienzeit um weniger als zehn Prozent aufzuweisen 3. Der Abschluss wird EU-weit anerkannt und die Erwerbslosenquote in Deutschland liegt unter 1,5 Prozent4. Damit zählt die Medizin zu den erfolgreichsten Studiengängen Deutschlands, wenn sie nicht sogar der beste ist. Wie kann diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden, ohne den Studien gang zu verschlimmbessern? Die Universität zu Lübeck entwickelt ihr attraktives wissenschaftliches Medizinstudium dadurch weiter, dass sie ihre Studenten intensiv in die Curriculumsentwicklung einbindet und Lehrschwerpunkte parallel zu ihren Forschungsschwerpunkten aufstellt. Eine kurze Bestandsaufnahme. Fünf Punkte tragen aus unserer Sicht maßgeblich zur Qualität des Medizinstudiums in Deutschland bei: Seine große Beliebtheit führt dazu, dass nur die besten Abiturienten das Studium aufnehmen können. Das Studium ist bundeseinheitlich durch die Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) geregelt, die sowohl die Inhalte bestimmt, als auch zusammen mit der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie den Umfang festlegt (5.500 Stunden in fünf bis sechs Jahren). Die Dozenten sind meist sowohl ärztlich als auch wissenschaftlich tätig. Hierdurch gelingt eine gute Integration von klinisch-praktisch und wissenschaftlich orientierter Lehre. Die Medizin zeichnet sich durch eine weit entwickelte Fachdidaktik sowie Lehr-Lernforschung aus und verfügt hierzu über einen eigenen Studiengang (Master of Medical Education). 30 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen führt den schriftlichen Teil der Staatsexamensprüfungen bundeseinheitlich durch. Dadurch wird ein Vergleich möglich, der den Wettbewerb unter den Fakultäten fördert. Es gibt aber auch eine Kehrseite dieses Erfolges. Die straffe Organisation und die hohen Anforderungen des Studiums führen zu einem starken Leistungsdruck. Während zu Studienbeginn nur acht Prozent der Studenten Burnout-Anzeichen aufweisen, steigt dieser Anteil am Ende des ersten Studienjahrs auf 20 Prozent und am Ende des zweiten Studienjahres auf 30 Prozent 5. Außerdem weisen die meisten medizinischen Fakultäten kein eigenständiges Lehrprofil aus, was eine zielgerichtete Studienortwahl außerordentlich erschwert. Neben der Beibehaltung oben erwähnter fünf Punkte setzt Lübeck daher in der Hauptsache auf zwei Maßnahmen: 1) Wir erheben regelmäßig Daten zur subjektiven Belastung der Studenten und steuern damit die Struktur des Curriculums. 2) Inhaltlich richten wir im Pflichtcurriculum Lehrschwerpunkte ein, die sich thematisch an unseren Forschungsschwerpunkten orientieren. Die subjektive Belastung der Studenten als Leitplanke für die organisatorische Gestaltung des Curriculums: In Lübeck werden seit 13 Jahren alle Medizinstudenten zum Semesterende im Rahmen der zentralen Online-Evaluation um eine Einschätzung ihrer gefühlten Belastung gebeten. Nachdem diese Abfrage beispielsweise im Jahr 2001 ein eklatantes Ungleichgewicht in der Vorklinik offenbarte, wurde der Kursus der makroskopischen Anatomie vom dritten in die beiden ersten Semester verlegt. Die Folge: Trotz objektiv verschiedener Unterrichtszeiten (je 220 Stunden im ersten und zweiten, 200 Stunden im dritten und 150 Stunden im vierten Se- www.aerzteblatt-sh.de mester) trat rasch eine gleichmäßigere Verteilung der gefühlten Belastung ein. Betrug die Differenz zwischen dem maximal und minimal belasteten vorklinischen Semester 2001 noch 2,6 (5-stufige Skala), so erreichte sie 2012 mit 0,1 einen historischen Tiefststand. Es lohnt sich, die Urteilskraft der Studenten ernst zu nehmen! In Lübeck hatte die Umverteilung der Lehrveranstaltungen auf der Basis der Evaluationsergebnisse einen positiven Einfluss auf die Studienzufriedenheit, die Studiendauer und die Prüfungsergebnisse 6. Für den ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung lässt sich dadurch eine eindrucksvolle Leistungssteigerung nachvollziehen. Die Differenz zwischen dem maximal und minimal belasteten Semester eines Jahrgangs korreliert mit dem im Physikum erzielten bundesweiten Rangplatz: Je gleichmäßiger die gefühlte Belastung, desto besser der Rang. Außerdem hat die Umorganisation des Curriculums dazu geführt, dass die Fächer mit guten Ergebnissen ihr Niveau gehalten haben (z. B. Anatomie), während „schlechte“ Fächer „gut“ geworden sind (z. B. Biochemie). Die Lübecker Erfahrungen decken sich mit aktuellen metaanalytischen Ergebnissen aus dem Schulkontext: Formative Evaluationen können den Lernerfolg ganz erheblich befördern7. Eine weitere Reduktion der studentischen Belastung wird durch folgende Maßnahmen erreicht 8: Dauer des Studiums: In Lübeck werden weiterhin die für ein Medizinstudium vorgeschriebenen 5.500 Stunden innerhalb von sechs und nicht in seit Kurzem möglichen fünf Jahren absolviert. Kurseinteilung: Noch während des laufenden Semesters wählen die Studenten ihre Kurse für das Folgesemester und können dadurch die kommenden sechs Monate verbindlich planen. Semesterferien: Dieser Zeitraum (20 Wochen) kann individuell gestaltet werden, da keine Pflichtlehre stattfindet. Lernziele: Zur effektiven Vorbereitung gibt es für jede Pflichtveranstaltung einen Lernzielkatalog. Diese Maßnahmen schaffen einen transparenten Organisationsablauf, geben jedem Studenten ein Höchstmaß an Einfluss auf die Planung des individuellen Studienverlaufs, sorgen für Planungssicherheit und bieten Freiräume. Dies sind Grundvoraussetzungen für die Vereinbarkeit des Studiums mit Auslandsaufenthalten und einer an- spruchsvollen Promotion. Sie haben auch eine starke soziale Komponente, denn sie erleichtern – wo notwendig – eine Erwerbstätigkeit für die Finanzierung des Studiums und sind Voraussetzung dafür, das Studium mit ehrenamtlichem Engagement und Familiengründung zu kombinieren. Zudem sind Kontrollierbarkeit und Vorhersehbarkeit zentrale Faktoren, die das Stresserleben in belastenden Situationen verringern können 9,10,11. Wir versuchen nicht nur, die bekannten Belastungsfaktoren zu vermeiden, sondern auch weitere Faktoren zu identifizieren und Studenten, die unter gesundheitsgefährdender Belastung leiden, zu helfen. Seit zwei Jahren läuft der „Lübeck University Students Trial“ (LUST, http://www.zbv.uni-luebeck. de/index.php?id=75). Diese wissenschaftliche Untersuchung hat die Ziele, den Verlauf der Studierendengesundheit zu beschreiben, Schutzfaktoren zu identifizieren sowie auf Basis der Ergebnisse gesundheitsfördernde Maßnahmen zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Wir erwarten die ersten belastbaren Ergebnisse der Längsschnittstudie Anfang 2014. Insgesamt hat dieses Vorgehen maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Misserfolgsquote im Physikum von 24 Prozent im Herbst 2001 auf sieben Prozent im Herbst 2013 verringert hat und die Lübecker Medizinstudenten regelmäßig Spitzenplätze in ihren Prüfungen belegen. Gleichzeitig beurteilen sie die Campusatmosphäre ausgesprochen positiv12,13. Dies führt auch dazu, dass sie sich in großer Anzahl am Mentorenprogramm beteiligen (aktuell 65 Prozent; bundesweit sind es nur rund sieben Prozent14 und sich äußerst engagiert für ihre Universität einsetzen15. Eine angemessene Studienbelastung ist also eine wesentliche Grundlage dafür, beides zu erreichen: sehr gute Leistungen und gleichzeitig eine hervorragende Campusatmosphäre. Neben der strukturellen Organisation des Medizincurriculums stellt dessen inhaltliche Weiterentwicklung eine zweite Herausforderung dar. Das Leitbild der guten Ärztin und des guten Arztes ist bis heute umstritten16. Deshalb kann die immer neue Definition einzelner Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten zu einer Kleinteiligkeit führen, deren Umsetzung mit vielen Mühen verbunden ist und in keinem Verhältnis zur möglichen Verbesserung der Ausbildung steht. Gerade bei der WeiterentwickAusgabe 12 | Dezember 2013 31 Schleswig-Holstein lung eines bereits sehr guten Curriculums ist die richtige „Flughöhe“ entscheidend. Lübeck hat sich als Leitplanke hierfür seine drei Forschungsschwerpunkte gewählt und erarbeitet zurzeit parallel dazu drei Lehrschwerpunkte. Die Lehrschwerpunkte fußen auf der derzeit geltenden ÄAppO und erfordern nicht die Genehmigung als Modellstudiengang. Sie werden von allen Studenten im Rahmen des Pflichtcurriculums besucht, ohne dass Zusatzveranstaltungen notwendig sind. Sie beginnen im ersten Semester und enden im Praktischen Jahr, sind klar strukturiert und eindeutig den Forschungsschwerpunkten zugeordnet. Für die Studenten bedeuten die Lehrschwerpunkte weder eine fachliche Einengung noch einen zeitlichen Mehraufwand. Sie entstehen vorwiegend durch Abstimmung und Akzentuierung bereits vorhandener Pflichtlehrangebote. Alle Lehrschwerpunkte sind – so wie die Forschungsschwerpunkte – durch eine Sprecherin oder einen Sprecher vertreten. Am weitesten fortgeschritten ist unser Lehrschwerpunkt „Kommunikation“, der sich nicht nur um das Arzt/ Patient-Gespräch dreht, sondern auch die Kommunikation mit anderen Gesundheitsberufen (Interprofessionalität) in den Blick nimmt. Die Schwerpunkte ergänzen sich zu einem stimmigen Gesamtpaket: Ärzte müssen (im Notfall) sicherstellen, dass ihre Patienten (über)leben und müssen konstruktiv interagieren (Kommunikation), um erfolgreich kurativ tätig sein zu können (das gilt beispielsweise auch für die Klinische Immunologie). Die Entwicklung von Lehrschwerpunkten, die an Forschungsschwerpunkte angelehnt sind, hat aus unserer Sicht vor allem drei Vorteile: 1) Der inhaltlichen Weiterentwicklung des Curriculums wird eine Richtung aufgezeigt. 2) Die frühe Verzahnung von Forschung und Lehre bildet eine wichtige Grundlage für den wissenschaftlichen Aspekt im Medizinstudium. Durch eine frühe Begegnung aller Studenten mit den zentralen Forschungsthemen am Standort entstehen Kontakte und werden Interessen geweckt. Daran kann sich eine Promotion als erster Schritt zur selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit anschließen. Es können auch Weichen für einen Auslandsaufenthalt gestellt werden. Dadurch werden die Talente der Studenten aktiviert und ihre persönliche Entwicklung wesentlich gefördert. 32 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 3) Eine abgestimmte Schwerpunktbildung in Forschung und Lehre macht das Profil der Lübecker Fakultät für Studieninteressierte bundesweit sichtbar, fließt in deren Studienentscheidung ein und erhöht so die Passgenauigkeit zwischen Bewerber und Fakultät. Wir sind davon überzeugt, dass der Lübecker Weg der Curriculumsentwicklung (intensive Berücksichtigung der Studierendengesundheit und Entwicklung von Lehrschwerpunkten parallel zu Forschungsschwerpunkten) dazu beiträgt, die Universität zu Lübeck im Wettbewerb um die besten Köpfe hervorragend aufzustellen. Aus ihm ergeben sich zwei Konsequenzen, die für seinen Erfolg entscheidend sind. Zum einen darf bei der Auswahl der zukünftigen Studenten nicht nur die schulische Leistung berücksichtigt werden (Abiturnotendurchschnitt). Persönlichkeit und nachgewiesenes Interesse für die Lehrschwerpunkte sind weitere wichtige Kriterien, die in einem Interviewverfahren ermittelt werden sollten17. Zum anderen kann der Erfolg des Curriculums nicht nur an den Examensnoten abgelesen werden. Es werden unbedingt weitere Informationen von den Absolventen benötigt: Wie beurteilen sie als nun im Beruf Tätige ihre Ausbildung in Lübeck? Welche Schwächen und Stärken sehen sie? Aber auch: Wann hat sich entschieden, in welchem Bereich der Medizin sie arbeiten? Welche Faktoren haben dabei eine Rolle gespielt? Antworten auf derartige Fragen sind notwendig, um das Curriculum strukturell, inhaltlich und gesellschaftspolitisch weiterzuentwickeln. Dazu müssen wir unsere Absolventen eng an die Universität binden. Das wird nur gelingen, wenn die Studenten während ihrer gesamten Zeit an der Universität als gleichberechtigte Partner ernst genommen werden. Literatur bei den Verfassern oder im Internet unter www.aerzteblatt-sh.de Linda Brüheim, Imke Weyers, Karen Sievers, Jürgen Westermann Das Medizinstudium der Zukunft: Der Lübecker Weg Eine gekürzte Version erschien zuerst in: Deutsches Ärzteblatt (Jahrgang 110, Ausgabe 49) www.aerzteblatt-sh.de Selbstbestimmung Unsicherheit und steigender Beratungsbedarf zu Vollmachten Betreuungsvereine in Schleswig-Holstein registrieren einen steigenden Beratungsbedarf zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. Neben der zunehmenden Nachfrage beobachten die Betreuungsvereine im Land in Zusammenhang mit diesen Themen auch eine große Unsicherheit bei den Menschen. Dies wurde auf einer gemeinsamen Fachkonferenz des Justizministeriums und der Interessengemeinschaft Betreuungsvereine (IGB) im November in Kiel deutlich. Nach Angaben von Susanne Kugler von der IGB werden Vorsorgevollmachten zwar zunehmend thematisiert, aber in der Regel zu spät. Viele Menschen beschäftigten sich erst nach einer plötzlichen Erkrankung oder einer schwerwiegenden Diagnose mit den Möglichkeiten. Ärzte sind von dem Thema betroffen, weil über Vorsorgevollmachten Menschen für ihre Patienten tätig werden, die sich auch in gesundheitlichen Fragen um die Vollmachtgeber kümmern und damit als zusätzliche Ansprechpartner in den Praxen und Kliniken erscheinen. Außerdem erwarten viele Menschen von Ärzten Hilfe in Sachen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, was im Praxis- oder Krankenhausalltag aber nur schwer zu leisten ist. Die oft gewünschte Rolle bei der zeitraubenden Aufklärung können Ärzte nach Ansicht von Dr. Arnd May vom Recklinghausener Zentrum für Angewandte Ethik auch deshalb schwer erfüllen, weil es dafür keine Abrechnungsziffer gibt. Er hält die Beratung aber als Selbstzahlerleistung für geeignet. May wünscht, sich, dass die Qualität der Beratung über Patientenverfügungen insgesamt in Deutschland verbessert wird. Er vermisst Kriterien für die Beratungsqualität und kritisierte, dass nicht in jeder Beratungsstelle unvoreingenommen beraten und manchmal nur Ausschnitte des Themas angesprochen werden – damit könnten auch nicht alle Fragen gestellt werden, die die Menschen sich dazu stellen sollten. Unter Ärzten ist das Thema Selbstbestimmung der Patienten angekommen, wie Wolfram Scharenberg versicherte. Der Kommunikationsleiter der Ärztekammer Schleswig-Holstein berichtete auf der Tagung in Kiel von regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen für Mediziner zu diesem Thema. Die Bundesärztekammer und die Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer hatten erst in diesem Jahr ihre Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in der ärztlichen Praxis überarbeitet. Sie sprechen von einem „offenkundigen Bedarf“ der Patienten und der Ärzte an einer praktischen Hilfestellung; hierzu sollen die überarbeiteten Empfehlungen (www.baek.de) dienen. Die verfasste Ärzteschaft hat nach Ansicht Mays damit ihre Hausaufgaben gemacht – allerdings sieht er die Empfehlungen noch nicht in jedem Krankenhaus und in jeder Arztpraxis angekommen. Zugleich kritisierte er eine unangemessene Wortwahl in vielen Kliniken, wenn etwa davon die Rede ist, „Patientenverfügungen zu exekutieren“. Vielen Menschen ist laut Justizministerin Anke Spoorendonk nicht bekannt, dass Ehepartner, Kinder oder Eltern nicht automatisch berechtigt sind, für Patienten, die keine eigenen Entscheidungen mehr treffen können, zu handeln und zu entscheiden. Hier helfen Vorsorgevollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügungen. In Schleswig-Holstein haben nach Angaben auf der Tagung derzeit rund 50.000 Menschen einen gesetzlichen Betreuer. Mit Vollmacht und Verfügungen können Patienten verbindlich regeln, wie sie in bestimmten Situationen ärztlich und pflegerisch behandelt werden möchten bzw. wer an ihrer Stelle Entscheidungen treffen darf. Kugler gab aber zu bedenken, dass die Formulierung der Papiere sorgfältig erfolgen muss, damit sie für Ärzte und Pfleger eindeutig sind. Um die große Nachfrage zum Thema befriedigen zu können, bietet die IGB die Schulung zum Vorsorgelotsen an. Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 33 Schleswig-Holstein Symposium Kommunikation zwischen Reha und Hausärzten mit Defiziten Flexibler, bedarfsgerechter, individueller und verzahnter: So wünschten sich Teilnehmer des Lübecker Reha-Symposiums die Nachsorge. Länger über die Rehabilitationsmaßnahme hinausreichende gesundheitliche Effekte gelten in der Regel als zweifelhaft. So heißt es selbst in einer im Vorjahr aus Schleswig-Holstein vorgelegten Studie, die schon im Projektthema von einem Erfolgsmodell ausgeht: „Die wenigsten Rehabilitanden meistern den Übergang von der Rehabilitationsklinik in die Alltagsroutine. In der Regel werden begonnene Verhaltens- und Lebensstiländerungen nicht mehr oder nicht mehr ausreichend verfolgt.“ Wenn aber die Reha-Maßnahme allein und nachher die (mangelnde) Selbstsorge und ambulante Betreuung unwirksam bleiben, könnte – so die Hypothese seit einigen Jahren Reha-Diskussion – eine professionelle Nachsorge bessere Ergebnisse bringen. Über derartige „Aktuelle Entwicklungen der Reha-Nachsorge“ und weiteren Handlungsbedarf tauschten sich über 150 Teilnehmer des siebten Reha-Symposiums in Lübeck aus. Alle zwei Jahre veranstaltet der Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Hamburg, MecklenburgVorpommern und Schleswig-Holstein (vffr e. V.) mit seinen Gründungsmitgliedern DRV Nord, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie des UKSH (Lübeck) und BGW so etwas wie ein Familientreffen norddeutscher Reha-Interessenten und -experten. Über Stand und Fortschritte informierten sich Vertreter von RehaKliniken und -einrichtungen, von Kostenträgern, Gesundheitsbehörden und aus der Arbeitsmedizin. In verschiedenen Referaten wurden Vorschläge zur Verbesserung gemacht, so etwa bei Susanne Glasbrenner (DRV), die mehr bedarfsgerechte, auf die einzelnen Rehabilitanden flexibel abgestimmte Nachsorgemaßnahmen vorschlug, ferner die Verzahnung medizinischer und berufsbezogener Leistungen, mehr Präventionsleistungen, insgesamt eine bessere Vernetzung. Auffällig auch, dass in einer grafischen Darstellung aller Reha-Akteure der niedergelassene Facharzt nicht zu erkennen war. 34 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Dieser kam zur Sprache im Referat von Prof. JensMartin Träder aus Sicht eines niedergelassenen (Haus-)Arztes und explizit zur Frage, wie eine erfolgreiche Nachsorge künftig aussehen könnte. Er fand die geringe Zahl von Projektstudien im vffr zur Nachsorge (2 von 74 im Zeitraum 1994-2013) und zur Schnittstellenproblematik (4) bemerkenswert. Als Hauptprobleme aus seiner Sicht bezeichnete er Wissens- und Kommunikationsdefizite und die schlechte Erreichbarkeit aller Beteiligten. Daraus ergaben sich für ihn die wichtigsten Wünsche für die Zukunft: kürzere elektronische Kommunikationswege, die Einbindung des Hausarztes in das Nachsorgekonzept und mehr Mit- statt Gegeneinander. Im Detail nannte er die Übermittlung der vollständigen Patientendaten direkt per E-Mail statt per Post mit Ausdruck, Einscannen, Verarbeiten und umgekehrt. Die Datensicherheit könne z. B. durch das Safemail-Netz der KVSH gewährleistet werden, das im Idealfall Praxen, Akut- und Rehakliniken verbinden könnte. Der Entlassungsbericht sollte sich auf das medizinisch Wichtige beschränken. Die ärztliche Honorierung könnte nach Schnelligkeit der Bearbeitung gestaffelt sein. Ob aber die Hausärzte eine zeitaufwendige Nachsorge überhaupt leisten könnten, lautete eine Frage in der anschließenden Diskussion: „Ja durchaus, ähnlich wie bei der Kontrolle von Patienten im DMP, das ist eine Frage der Organisation.“ Fazit der Veranstalter: Nachsorge ist heterogen, besonders Fallmanagement ist kompliziert und aufwendig, viele behandelte Themen sind nicht abgeschlossen. Das große Thema EDV ist nicht die Lösung, sondern wegen Codierungsproblemen, Datenschutz usw. nur eine Möglichkeit. Am Ende, nach immerhin erheblichen Fortschritten seit rund zehn Jahren, bleiben viele offene Fragen. Horst Kreussler www.aerzteblatt-sh.de Kooperation Epilepsiezentrum und Patienten erfassen alle Behandlungseffekte Das Norddeutsche Epilepsiezentrum in Schwentinental behandelt viele Patienten, denen andere Einrichtungen nicht helfen konnten. Kooperation mit der Uni. Das Zentrum in Trägerschaft des DRK ist das einzige seiner Art in ganz Norddeutschland und übernimmt die epilepsiespezifische Diagnostik, Therapieplanung und -einleitung inklusive neuropsychologischer Abklärung seiner Patienten. Neben Pflege und Betreuung der jungen Patienten und unterstützenden psychologischen und pädagogischen Maßnahmen bietet es betroffenen Eltern auch Beratung und Schulung. Ziel ist es, besser auf einen Anfall und Kontrollverlust vorzubereiten. Aber: „Wir schauen nicht nur auf den Anfall, sondern ganzheitlich auf Mensch und Familie“, sagt die ärztliche Leiterin Dr. Sarah von Spiczak. Zum ganzheitlichen Behandlungskonzept gehören auch Sozialberatung, Physio- und Ergotherapie. Die hohe fachliche Qualifikation sichert das Zentrum nach Angaben von Verwaltungschef Jörn-Dieter Korsch durch einen Kooperationsvertrag mit dem UKSH in Kiel. Dieser gewährleistet eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Neuropädiatrie von Direktor Prof. Ulrich Stephani – der zugleich Ärztlicher Direktor in Schwentinental ist – und dem Institut für Neuroradiologie. Dies sichert den Patienten den Zugang zu allen modernen diagnostischen Verfahren. Zugleich sorgt die Kooperation mit der Uni für die wichtigste personelle Besetzung: Seine ärztliche Leitung kann das Zentrum aus dem Kreis von Fachärzten an der Uniklinik auswählen, bezahlt werden muss sie vom Epilepsiezentrum. Schon die Weiterbildungsassistenten an der Uniklinik leisten Teile ihrer Weiterbildung in Schwentinental. Großen Wert legt man auf die Dokumentation aller Behandlungseffekte. Klinik und Patienten erfassen diese über einen frei verfügbaren elektronischen Behandlungskalender, der alle Daten für die Therapieplanung bereitstellt. Die Dokumentation erleichtert die Kommunikation mit Patienten und ihren Familien in der Nachsorge und Kooperation mit den zuweisenden Ärzten. (di) Dr. Sarah von Spiczak Jörn-Dieter Korsch (Fotos: di) Ausgabe 12 | Dezember 2013 35 Schleswig-Holstein Patientenombudsverein Patienten sind nicht immer gelassen – die Ärzte auch nicht Teil drei der Serie über die Arbeit des Patientenombudsvereins: Klaus Jürgen Horn berichtet über die Kommunikationsprobleme im Gesundheitswesen. Kommunikation ist die halbe „Heilung“ – wenn sie misslingt, ist die Gesundung zur Hälfte gefährdet? Das aus dem Lateinischen stammende Wort „communis“ umfasst die Bedeutungen: gemeinsam, demokratisch, freundlich, zugänglich, überall üblich ... In unseren Jahresberichten haben Probleme in der Kommunikation einen Spitzenplatz. Ein Viertel der Anfragen an mich habe ich 2012 diesem Bereich zugeordnet. Es hätten auch mehr sein können. Denn auch in anderen Bereichen spielen die Grundstrukturen von Kommunikation bei dem nicht gelungenen oder misslungenen Miteinander zwischen den Partnern im Gesundheitswesen eine Rolle. Kommunikation zwischen Arzt und Patient – mein Beispiel vom letzten Jahr: „Fürs Schnacken werde ich nicht bezahlt“, erlebte ein anderer Patient, der sich beim Ombudsmann einmal „Luft machen“ wollte, in der Version: „Der Hausarzt ist nicht da, um das Ergebnis des Facharztes, der dafür bezahlt wird, zu erklären.“ Der Patient zwischen zwei Ärzten! Meine Auskunft: Der Untersuchende ist der Auskunftspflichtige. Sicher, Patienten sind nicht immer gelassen, werden lautstark, „frech und dreist“. Das Hausverbot des Arztes, der sich vor seine Angestellten stellt, ist verständlich. Der Ombudsmann riet dem Patienten von einer Klage ab. Der achtjährige Sohn (adipös) eines in Scheidung lebenden Ehepaares – das Kind lebt bei der Mutter, der Vater hat sich lange nicht gekümmert – wird auf Veranlassung des Vaters vom Arzt untersucht. Die Mutter wird hinausgeschickt, der Vater darf im Untersuchungszimmer bleiben. In Gegenwart des Kindes soll „schlecht“ über die Mutter geredet worden sein. Die Mutter, die das Kind sonst immer begleitet, akzeptiert nach dem Gespräch mit mir zwar die Untersuchung, nicht aber, dass über sie „schlecht geredet“ worden sei. Die zunächst eingeschaltete 36 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Ärztekammer konnte kein berufsrechtliches Fehlverhalten des Arztes feststellen und verwies an den Ombudsmann. So konnte ich in langen Telefonaten und auch schriftlich als Seelsorger weiterhelfen, sodass die Mutter mir am Ende schrieb: „Vielen Dank für Ihre offenen und verständnisvollen Ohren. Ich war nach unserem Gespräch sehr glücklich, weil ich mich ernst genommen, gehört, verstanden und unterstützt fühlte.“ Kommunikation zwischen Arzt und Ombudsmann: In zwei Fällen wurde ich aufgefordert, das Problem schriftlich vorzutragen, da während der Praxiszeit keine Gelegenheit sei, darüber zu reden. Das Ärgerliche: In keinem Fall erhielt ich eine Antwort, nicht einmal eine Bestätigung des Eingangs meines Briefes. Auf telefonische Nachfrage gab es aus der Praxis die Antwort: Wenn der Arzt nicht geantwortet habe, dann würde er eben nicht antworten. Zum Glück ist die Zahl der Ärzte, die nach der Sprechstunde zurückrufen, größer! Kommunikation zwischen Mitglied und Kasse: Einige Anrufende beschwerten sich über lange Bearbeitungszeiträume. In einem Fall meldete ein Vater seine Tochter nach Beendigung der Ausbildung wieder bei sich an. Die Kasse reagierte lange nicht, schickte keine Versichertenkarte, sodass die Tochter bei Arztbesuchen Schwierigkeiten hatte und keine Rezepte bekam. Kassen fusionieren, verschlanken sich, sparen bei Mitarbeiterstellen. Bei vielen meiner Anrufe bei den Kassen hieß es, die Angelegenheit sei „gerade bearbeitet“ und auf dem Wege. Es wurde auch verlangt, dass der Patient die Kasse von der Schweigepflicht entbinden müsste, bevor diese sprechen könne. Einige Male wurden Anrufende von den Kassen direkt an den Ombudsmann verwiesen. Das ist auch in Ordnung. In einigen Fällen hatte es nur den Anschein, als ob es sich um „schwierige“ Fälle handelte, die www.aerzteblatt-sh.de man weiterreichte, da sie Mühe machten. Patienten fühlen sich von Krankenkassen unter Druck gesetzt, wenn sie arbeitsunfähig geschrieben sind. Aufgrund einer Einschätzung des MDK ruft die Krankenkasse an, dass sie wieder arbeitsfähig seien, in den nächsten Tagen werde die Mitteilung schriftlich folgen. Kommunikation zwischen Krankenhaus und Patient: Ein häufiges Streitobjekt ist der Arztbericht, den Patienten für die Weiterbehandlung benötigen. Patienten warten lange darauf. Hausärzte telefonieren hinterher: in einem Fall von Oktober bis zum Februar des Folgejahres – trotz mehrerer Erinnerungs-Mails des Ombudsmanns an das Qualitätsmanagement der Klinik sowie an das Büro des Chefarztes. „Der Krankenbericht ist eine einzige Lüge“, da stünden Dinge, die gar nicht gemacht worden seien. In dem Fall war tatsächlich im Krankenhaus etwas durcheinander geraten, sogar der in dem Bericht genannte Name war ein ganz anderer. Das aufzuklären dauerte Monate! „Der Chef war zur Fortbildung, im Urlaub usw.“ Der Ombudsmann erinnerte regelmäßig, die Patientin fragte nach, am Ende war sie dennoch nicht befriedigt von der berichtigten Version. Patienten fordern auch die Streichung von nach ihrer Meinung verkehrten Sachverhalten oder das neue Verfassen von Berichten, besonders wenn sie befürchten, dass die Berichte später einmal zurate gezogen würden. Dem wird nicht stattgegeben, weil es sich um ein Dokument handele. In zwei Fällen konnte dem Rat des Ombudsmanns gefolgt werden, dass die Patientin eine eigene Stellungnahme dem Bericht beifügen konnte. Am Ende blieb offen, ob diese Stellungnahme auch zur Kenntnis genommen werden würde. Eine letzte Sicherheit gibt es nicht. Es wird zwar viel hin und her gefaxt, aber dennoch sind Entlassungsbriefe und Befundberichte oft nicht auffindbar. Die Klinik hat ihn abgesandt, der Hausarzt hat keinen erhalten. Ein OP-Bericht ist nicht auffindbar in einer Klinik, die von Belegärzten genutzt wird. Als erfreulich ist festzuhalten, dass der Chefarzt einer Klinik, der ausdrücklich positiv zum Fehlermanagement steht, zu einem ausführlichen Gespräch in Begleitung des Ombudsmanns nach dem Tod der Mutter mit Angehörigen bereit war. Es war auch nachgehende Trauerarbeit. Das Gespräch konnte das im Finalstadium nicht kommunizierte ärztliche Verhalten für die Angehörigen verständlich machen. Mir blieb am Ende die Frage, ob etwas mehr Klaus Jürgen Horn (Foto: Privat) Zeit für die Angehörigen während des Aufenthaltes der Kranken zur Erklärung des ärztlichen Handelns nicht das eineinhalbstündige Gespräch mit der kostbaren Zeit des Chefarztes vermieden hätte. Angehörige warten häufig vergeblich auf ärztlichen Kontakt oder stoßen auf Mitarbeiter, die nicht, ungeschickt oder nur verklausuliert Auskunft geben, was zur Verunsicherung beiträgt. Angehörige eines dementen Patienten erfuhren erst zu Hause beim nächsten Hausarztbesuch aus dem Krankenhausbericht, dass er sich im Krankenhaus das Nasenbein gebrochen hatte. In der Klinik war das nicht gesagt worden. Verunglückte Äußerungen von Ärzten Ein zweijähriges Kind wird auf die Intensivstation eingeliefert. Obwohl aus medizinischen Gründen Anspruch auf Elternunterbringung besteht – was aber auf der Intensivstation nicht möglich ist – kann die Mutter nicht in der Nähe untergebracht werden. Das Kind weint. Daraufhin der Aufnahmearzt: „Da hat Ihr Kind eben Pech und muss weinen!“ Das ist sicher nicht sehr einfühlsam, auch wenn die Eltern „von Anfang an als schwierig“ eingestuft waren. Im Gespräch mit der Beschwerdemanagerin konnte der Ombudsmann heraushören, dass von deren Seite und vom Sozialdienst der Klinik alles Mögliche unternommen wurde, um das Defizit auszugleichen und zu mildern. Nach wenigen Tagen wurde das Kind auf eine andere Station verlegt und zusammen mit der Mutter aufgenommen. Ausgabe 12 | Dezember 2013 37 Personalia Geburtstage Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind. Ulrich Wenzel, Preetz, feiert am 02.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Klaus-Dieter Knoch, Sylt, OT Tinnum, feiert am 17.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Wulf Jarchow, Fockbek, feiert am 03.01. seinen 85. Geburtstag. Dr. Edda Fesefeldt, Itzehoe, feiert am 20.01. ihren 75. Geburtstag. Dr. Heinz Tschirner, Holm, feiert am 04.01. seinen 80. Geburtstag. Dr. Rolf Lau, Schellhorn, feiert am 21.01. seinen 70. Geburtstag. Priv.-Doz. Dr. Volker Pahnke, Wedel, feiert am 10.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Peter Bonnke, Heide, feiert am 22.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Lothar Schleifenbaum, Bäk, feiert am 10.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hartwig Becker, Flensburg, feiert am 23.01. seinen 85. Geburtstag. Priv.-Doz. Dr. Hans-Detlef Taube, Tangstedt, feiert am 11.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Ingeborg Kreusch, Aumühle, feiert am 25.01. ihren 90. Geburtstag. Dr. Klaus Ziervogel, Heide, feiert am 11.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Eyke Bettinghausen, Kiel, feiert am 27.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Joachim Gunkel, Dannewerk, feiert am 15.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Jobst Dietrich Hartmann, Hodorf, feiert am 28.01. seinen 70. Geburtstag. Dr. Ulrich Klaubert, Lübeck, feiert am 15.01. seinen 75. Geburtstag. Dr. Peter Ladendorf, Aumühle, feiert am 30.01. seinen 80. Geburtstag. Klaus Reichert, Leck, feiert am 15.01. seinen 75. Geburtstag. Wir gedenken der Verstorbenen Doris Friedrich, Oldenburg/Holst., geboren am 30.08.1948, verstarb am 26.08.2013. Anton Brammann, Osdorf, geboren am 06.07.1946, verstarb am 08.10.2013. Dr. Gisela Wegener, Kiel, geboren am 01.08.1924, verstarb am 02.09.2013. Dr. Wolfgang Hohlbaum, Hartenholm, geboren am 25.07.1941, verstarb am 14.10.2013. Dr. Rudolf Mühlenhardt, Neustadt/Holst., geboren am 06.10.1914, verstarb am 07.10.2013. Dr. Udo Freiberg, Heiligenhafen, geboren am 03.06.1947, verstarb am 25.10.2013. 38 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de Präventionspreis für Dr. Mark Dankhoff Für seine wissenschaftliche Arbeit „Kombiniertes stationär-ambulantes Therapieprojekt zur erfolgreichen und nachhaltigen Prävention und Behandlung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen“ wurde der Leitende Arzt der DAK-Fachklinik „Haus Quickborn“, Dr. Mark Dankhoff, auf der Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) in Hannover mit dem gemeinsam von der DAG und der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) ausgeschriebenen Präventionspreis ausgezeichnet. Der im zweijährigen Turnus verliehene Preis zeichnet insbesondere Wissenschaftler für ihre Darstellung kreativer und nachhaltiger Projekte mit Pilotcharakter aus, die sowohl einen verhaltens- als auch verhältnispräventiven Ansatz verfolgen. Dankhoff ist Mitglied in der Kammerversammlung der Ärztekammer Schleswig-Holstein. (PM/Red) Dr. Mark Dankhoff (Foto: DAK-Fachklinik) Promotionspreis für Dr. Constanze Ariane Brucker Die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft e. V. hat erstmals ihren Promotionspreis für herausragende Nachwuchsforschung im Bereich der Krebsmedizin verliehen. Ausgezeichnet wurde Dr. Constanze Ariane Brucker für ihre Arbeit „Risikostratifizierung an kolorektalen Adenomen bezüglich Rezidivgefahr und synchron auftretenden Karzinomen mittels MultiFluoreszenz-in-situ-Hybridisierung“ aus der Klinik für Allgemeine Chirurgie in Lübeck. Prof. Frank Gieseler, Vorsitzender der Krebsgesellschaft, überreichte den Preis im Rahmen der Wissenschaftspreisverleihungsfeier der Lübecker Uni. „Die Grundlage langfristig erfolgreicher Krebsforschung ist ihr wissenschaftlicher Nachwuchs. Mit unserem Promotionspreis möchten wir Nachwuchswissenschaftler fördern und sie ermutigen sich weiterhin in diesem wichtigen Bereich zu engagieren“, sagte Gieseler. Die Krebsforschung sei von großer Bedeutung, da sie die Entwicklung neuer wirkungsvoller Therapien ermögliche. Die Krebsgesellschaft setzt sich seit 60 Jahren für eine Verbesserung der Versorgungsstrukturen für Krebspatienten ein und fördert die Weiterentwicklung der Krebsmedizin durch Unterstützung von Forschungsprojek- Prof. Frank Gieseler und Dr. Constanze Ariane Brucker (Foto: René Kube) ten. Der mit 5.000 Euro dotierte Promotionspreis wird künftig im jährlichen Wechsel an den Universitätsstandorten Lübeck und Kiel vergeben. (PM/Red) Ausgabe 12 | Dezember 2013 39 Personalia Bartmann für Verdienste in der Telemedizin ausgezeichnet Der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Franz-Joseph Bartmann, ist für sein langjähriges Engagement in der Entwicklung der Telemedizin ausgezeichnet worden. Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin verlieh dem Flensburger Arzt die Ehrenmitgliedschaft der Fachgesellschaft. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen des vierten Nationalen Fachkongresses Telemedizin, der in Berlin stattfand. Bartmann begleitet auf Bundesebene die Fortentwicklung elektronischer Kommunikationsmittel in der Medizin seitens der ärztlichen Selbstverwaltung. Als Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer leitet er deren Ausschuss Telematik. Bartmann setzt sich für eine stärkere Nutzung elektronischer Kommunika- tionswege zugunsten der Patienten ein. Auch wenn die Telemedizin nach seiner Überzeugung den unmittelbaren Kontakt zwischen Arzt und Patienten nicht ersetzen könne, so könne diese gleichwohl den Austausch zwischen Arzt und Patient, von Arzt zu Arzt und zwischen Arzt und medizinischem Fachpersonal im Rahmen von Delegationsmodellen erleichtern und damit den Praxisalltag erheblich entlasten. Auf diese Weise könnten mittelfristig die vorhandenen Kapazitäten innerhalb der Ärzteschaft weitaus effektiver genutzt werden. Damit würde auch die flächendeckende Versorgung von Patienten durch den verstärkten Einsatz elektronischer Kommunikationswege weiter abgesichert. (PM/Red) Neues Ärzteteam am MVZ Uetersen Die beiden Gynäkologinnen Dr. Sandra Zsiray und Iwona Kowalski, der Internist und Gastroenterologe Marco Soltau sowie die hausärztliche Internistin Dr. Barbara Rubinstein und die Allgemeinmedizinerin Ruta Rakeviciute bilden das neue Ärzteteam im MVZ Uetersen-Tornesch (v. l.). (Foto: Regio Klinik) Das MVZ der Regio Kliniken in Uetersen ist mit einem neuen Ärzteteam besetzt. Neben der Allgemeinmedizin und der Gynäkologie bietet die Praxis eine internistische und gastroenterologische Versorgung an. Die Gastroenterologie hat Marco Soltau übernommen. Der Facharzt für Innere Medizin sowie Gastroenterologie hat unter anderem am Regio Klinikum Wedel gearbeitet. Den Bereich der Allgemeinmedizin verantworten die Fachärztin für Innere Medizin Dr. Barbara Rubinstein und die Fachärztin für Allgemeinmedizin Ruta Rakeviciute. Dr. Sandra Zsiray und 40 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Iwona Kowalski sind die beiden Gynäkologinnen im MVZ. Zsiray gehört bereits seit mehreren Jahren zum Team und ist in diesem Jahr aus der Elternzeit zurückgekehrt. Kowalski ist Ärztin der Klinik für Gynäkologie am Regio Klinikum Elmshorn und verstärkt seit gut einem halben Jahr den gynäkologischen Bereich des MVZ. Die Gynäkologie betreiben die Regio Kliniken bis Ende des Jahres noch gemeinsam mit der Frauenarztpraxis Quickborn, werden den Sitz nach eigenen Angaben aber ab Januar in alleiniger Regie führen. (PM/Red) www.aerzteblatt-sh.de Forschungspreis für Dr. Karl-Werner Ratschko Zum vierten Mal verliehen im November die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und das Bundesministerium für Gesundheit den gemeinsamen Forschungspreis, der Stellung und Verhalten der Ärzteschaft zur Zeit des Nationalsozialismus beleuchten soll. Ausgezeichnet wurden vier wissenschaftliche Arbeiten. Den ersten Hauptpreis erhielt der Segeberger Arzt und Historiker Dr. Karl-Werner Ratschko. In seiner Dissertationsschrift befasste er sich mit der Rolle der Medizinischen Fakultät in Kiel während der NS-Zeit. Karl-Werner Ratschko nahm den Preis im Rahmen einer Feierstunde in der Hörsaalruine der Berliner Charité aus den Händen von Bundesärztekammerpräsident Prof. Frank Ulrich Montgomery entgegen. Die Stärke der wissenschaftlichen Untersuchung sei die detailgenaue Beschreibung, wie eine Fakultät von nationalsozialistischer Propaganda durchdrungen und zu deren Instrument wurde, so das Urteil der Jury, die für die Vergabe der Preise inhaltlich verantwortlich zeichnete. Die Arbeit besitze zudem einen hohen Multiplikationsfaktor. Sie könne andere Hochschulen inspirieren, ihre Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus ebenfalls aufzuarbeiten. Der 70-jährige Ratschko, ehemaliger Geschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein, studierte nach seinem Eintritt in den Ruhestand Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Kiel. Mit der jetzt ausgezeichneten Untersuchung über die Medizinische Fakultät der eigenen Universität legte er jüngst seine historische Doktorarbeit vor. Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery (li.) mit Dr. KarlWerner Ratschko (Foto: ws) Mit einem weiteren Hauptpreis wurde Mathis Krischel ausgezeichnet, der zusammen mit anderen Autoren eine Fachgeschichte der Urologie in Deutschland und Österreich zur Zeit des Nationalsozialismus geschrieben hat. Dr. Ruth Jacob erhielt einen Sonderpreis für ihre Dokumentation über die Vertreibung jüdischer Ärzte im Berliner Stadtteil Schöneberg. Ein weiterer Sonderpreis ging an Sigrid Falkenstein. Sie zeichnete in ihrer Arbeit das Schicksal der jungen Anna nach, die als junge Frau mit geistiger Behinderung im Rahmen der sogenannten T4-Aktion von Ärzten im Geist der NS-Machthaber ermordet wurde. (Red) Wechsel in der SKG-Geschäftsführung Dr. Mathias Rüdiger, neben Marlies Borchert und Harald Toews in der Geschäftsführung der Segeberger Kliniken Gruppe verantwortlich für die Allgemeine Klinik, verlässt das Unternehmen zum Jahresende auf eigenen Wunsch, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Dies teilte das Unternehmen im November mit. „Herr Dr. Rüdiger hat maßgeblich an der Integration des Kreiskrankenhauses mitgewirkt, das wir 2003 in die Gruppe übernommen ha- ben“, sagte die geschäftsführende Gesellschafterin Marlies Borchert zum Abschied Rüdigers. Darüber hinaus sei er wesentlich an der Umsetzung hin zum digitalen Krankenhaus beteiligt gewesen. Der in Kiel aufgewachsene Rüdiger ist Diplom-Kaufmann und trat 2001 als Assistent der Geschäftsleitung ins Unternehmen ein. Zuvor war der 43-Jährige wissenschaftlicher Assistent an der Hochschule für Unternehmensführung in Vallender bei Koblenz. (PM/Red) Ausgabe 12 | Dezember 2013 41 Personalia Lübecker Wissenschaftspreise verliehen Wissenschaftspreise in Höhe von 68.000 Euro hat die Lübecker Universität im November verliehen. Der wichtigste Preis für junge Wissenschaftler der Universität ist der Professor-Otto-Roth-Preis der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität. Er geht in diesem Jahr an Dr. Celine Hardenbicker. Sie erhielt ihn für ihre herausragende Doktorarbeit, die sie in der Universitätsklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie angefertigt hat („Thyrotropin-releasing hormone [TRH] as a new key regulator in human hair follicle biology“). In ihrer Arbeit untersuchte Hardenbicker die Bedeutung des Hormons TRH für die Biologie der menschlichen Haut. Sie konnte erstmals nachweisen, dass der menschliche Haarbalg (Haarfollikel) sowohl Produktions- als auch Wirkort für das Hormon ist. Dies ist von hoher Relevanz für das Verständnis des komplexen Regelsystems des Haarfollikels und eröffnet zudem neue Möglichkeiten für die Behandlung von Erkrankungen, die mit strukturellen Schädigungen des Haares einhergehen. Hardenbicker, 1983 in Engelskirchen geboren, studierte von 2003 bis 2010 Humanmedizin an der Universität zu Lübeck. Sie arbeitet heute als Assistenzärztin in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Klinik in Lüneburg. Der Professor-Otto-Roth-Preis wird seit 1979 von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität für eine wissenschaftlich herausragende Lübecker Doktorarbeit vergeben. Er ist mit 2.500 Euro dotiert. Prof. Otto Roth (1863-1944) war der erste Fachchirurg in Lübeck. Von 1897 bis 1933 leitete er die Chirurgische Abteilung im Allgemeinen Krankenhaus der Hansestadt. Gemeinsam mit Heinrich Dräger (1847-1917) entwickelte er den weltbekannten Dräger-Roth-Narkoseapparat, der am Beginn der modernen Narkosetechnik steht. Den Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis 2013 erhielt Dr. rer. nat. Helgo Schmidt. Er wird als Erstautor für die wissenschaftliche Veröffentlichung „Structural and mechanistic analysis of the membraneembedded glycosyltransferase WaaA required for lipopolysaccharide synthesis“ in den renommierten Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS 2012, 109, 6253-6258) ausgezeichnet. In dieser Publikation beschreibt Schmidt einen Teil der Ergebnisse seiner gleichzeitig am Institut für Biochemie der Universität Lübeck und am For42 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt schungszentrum Borstel durchgeführten Forschung. Es gelang Schmidt, den dreidimensionalen Aufbau und die Funktionsweise eines Membranproteins aufzuklären, das bei der Biosynthese des Lipopolysaccharids LPS eine entscheidende Rolle spielt. LPS, auch Endotoxin genannt, ist ein zentraler Bestandteil der äußeren Membran Gram-negativer Bakterien. Bei einer Infektion (z. B. Blutvergiftung/Sepsis) mit diesen Bakterien kann LPS einen lebensbedrohlichen septischen Schock auslösen. Schmidts Arbeit öffnet nach Darstellung der Uni neue Wege zur Entwicklung von Breitband-Wirkstoffen, die aufgrund der Resistenzproblematik vorhandener Antibiotika dringend benötigt werden. Der ebenfalls mit 2.500 Euro dotierte Heinrich-Dräger-Wissenschaftspreis wurde 2004 von der Familie Dräger und der Drägerwerk AG auf Initiative von Lisa Dräger für eine hochrangige wissenschaftliche Publikation aus der Universität gestiftet. Der mit 1.500 Euro dotierte Staatliche Universitätspreis für die Sektion Medizin ging an Dr. Nana Kristin Bündgen für ihre Dissertation „Die genomische Instabilität beeinflusst das Transkriptom und Proteom von Subtypen des Endometriumkarzinoms“ aus der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Der erstmals verliehene Promotionspreis der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft ging an Dr. Constanze Ariane Brucker für ihre Arbeit „Risikostratifizierung an kolorektalen Adenomen bezüglich Rezidivgefahr und synchron auftretenden Karzinomen mittels Multi-Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung“ aus der Klinik für Allgemeine Chirurgie (siehe Text auf Seite 39). Den mit 50.000 Euro dotierten Euroimmun-Transferpreis erhielten Prof. Detlef Zillikens, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Lübeck, und seine Forschungsgruppe für die gemeinsame Entwicklung von Designer-Antigenen zur serologischen Diagnostik dermatologischer Autoimmunerkrankungen. Dr. Björn Machner wurde für seine Arbeit „Augenbewegungen als Marker gestörter Raumwahrnehmung bei vaskulären und degenerativen Hirnerkrankungen“ aus der Klinik für Neurologie mit dem Renate-Maaß-Preis 2013 ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Forschungspreis wird jährlich von der Renate-Maaß-Stiftung für herausragende Arbeiten im Bereich der Hirnforschung an der Universität zu Lübeck vergeben. (PM/ Red) www.aerzteblatt-sh.de Lehrbeauftragter wird 80 Jahre alt Am 11. Dezember 2013 wurde Dr. Kurt Lamprecht 80 Jahre alt. Er hat nicht nur bis vor fünf Jahren in seiner vormals eigenen Praxis mitgearbeitet, sondern ist in vielen Funktionen über Jahre für andere Kollegen tätig gewesen. Neben der Arbeit in seiner überdurchschnittlich großen Mönkeberger Praxis wurde er früh KV-Abgeordneter und übernahm z. B. die mühsame Tätigkeit eines Prüfarztes, um Kollegen in wirtschaftlichkeitskonformer Rezeptierweise zu beraten. Seit den 70er Jahren ist er im Gemeinschaftslabor Plön in der Geschäftsführung tätig, zurzeit als Vorsitzender. Seit 1981 ist er Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin an der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Nach dem Weggang von Prof. Ferdinand Gerlach nach Frankfurt bat der Fördervereinsvorstand ihn und einen etwas jüngeren Kollegen, der mit ihm seit 1981 in gleicher Weise tätig ist, um die Übernahme der Verantwortung für die Lehre im Fach Allgemeinmedizin bis zur Neubesetzung von Gerlachs Position. Der damalige Dekan stimmte dem zu. Dieser zunächst als kurzfristig eingeplante Zeitraum hat nun gut neun Jahre gedauert. Inzwischen ist das Blockpraktikum für unser Fach etabliert worden, es wird im kommenden Jahr der Approbationsordnung entsprechend erweitert werden. Seit Jahren sind pro Jahr zwölf PJ-Stellen im Wahlfach Allgemeinmedizin eingerichtet (also vier Studenten pro Tertial). Für den PJ-Unterricht sorgen die älteren Dr. Kurt Lamprecht (Foto: Privat/Ruhnke) Lehrbeauftragten. Dass diese Lehrverpflichtungen der Fakultät so lange von „Nebenamtlern“ besorgt wurden, ist erstens eine Resultante der Begeisterung aller Lehrbeauftragten, besonders aber möglich gewesen, da der Senior der Crew, Kurt Lamprecht, immer bereit war, auch lästige und unangenehme Arbeiten zu übernehmen. Somit kann hoffentlich die Staffelholzübergabe an die neue Institutsleiterin Anfang 2014 als geglückt angesehen werden. (UR) Hauptmann unterrichtet Therapeuten Prof. Björn Hauptmann, leitender Oberarzt im Neurologischen Zentrum der Segeberger Kliniken Gruppe, hat eine Professur von der Medical School Hamburg (MSH) erhalten. Der 49-jährige Facharzt für Neurologie wird Therapeuten am „Department Therapie“ der MSH in verschiedenen Bachelor-Studiengängen unterrichten. „Auch in Deutschland ist die Akademisierung der Therapieberufe auf dem Vormarsch“, sagt Hauptmann, der diese Entwicklung nach Kräften unterstützt. Seit 2005 ist er schwerpunktmäßig im Bereich Morbus Parkinson und Bewegungsstörungen tätig. Der zweifache Familienvater hat jahrelange Erfahrungen im Bereich der neurologischen Rehabilitation und forschte am Weizmann Institute of Science in Israel. (PM/Red) Prof. Björn Hauptmann (Foto: Segeberger Kliniken) Ausgabe 12 | Dezember 2013 43 Mitteilungen der Akademie Personalia Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung Esmarchstr. 4 23795 Bad Segeberg Leiterin: Helga Pecnik, M. A. Zusatz-Weiterbildung Akupunktur Bitte beachten Sie, wenn Sie die Zusatz-Weiterbildung Akupunktur machen möchten, dass die Voraussetzung für das Absolvieren der Aufbaukurse B-E der Grundkurs A ist. Der Kurs beginnt am 28. Februar 2014. Die Akupunkturbehandlungen am Patienten F und die Fallseminare G können erst nach Abschluss des 24-Stunden-Grundkurses A begon nen werden. Anmeldungen nehmen wir gern formlos entgegen unter [email protected]. Dickicht oder Vielfalt – die Theorien der Psychoanalyse In dieser Vorlesung werden die Grundlagen der vier Psychologien (Trieb-, Ich-, Objektbeziehungs- und Selbstpsychologie) erklärt und deren Unterschiede erläutert. Im Hinblick auf das therapeutische Arbeiten werden zum einen die Stärken und Schwächen der verschiedenen theoretischen Positionen veranschaulicht und zum anderen deren ergänzender komplementärer Charakter aufzeigt, der Kombination und Integration ermöglicht. Termin: 25.01.2014 Atem- und Stimmtherapie – Ein ganzheitlicher Zugang Ein ganzheitlicher Ansatz des Stimmtrainings baut auf Elementen verschiedener Körpertechniken, Ergebnissen der Hirnforschung und der Synergetik auf und bezieht Aspekte der Gesangstherapie ein. Unsere menschliche Stimme braucht eine ökologische Balance zwischen körperlichen Funktionen, Muskel aktivitäten und mentalen Leitvorstellungen. Neben Stimm- und Sprechübungen wird es deshalb in diesem Seminar darum gehen, dem Körper eine Ent-/ Spannungsbalance zu ermöglichen, die Körperwahrnehmung zu verfeinern sowie gezielte Anwendungsmöglichkeiten für die Alltagspraxis zu erproben. Termin: 15.02.2014 44 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Tel.: 04551 8813 166 www.aeksh.de/akademie E-Mail: [email protected] Einführung in die Progressive Relaxation nach Jacobson im Rahmen verhaltenstherapeutischer Interventionen Dieser Kurs wird als Baustein für den Erwerb der Zusatzbezeichnungen Psychotherapie bzw. Psychoanalyse von der Ärztekammer Schleswig-Holstein anerkannt. Inhaltsübersicht: Übungsprogramme der PR: Langformen und verschiedene Kurzprogramme. Überblick über den theoretischen Hintergrund, Anwendungs bereiche, empirische Befunde und didaktische Aspekte der PR. Selbsterfahrung und Lehrtraining. PR als Baustein umfassender verhaltenstherapeutischer Behandlungsprogramme (u. a. Schmerz, Stressbewältigung, Krebs). Termin: 18.01. und 29.03.2014 Veranstaltungen Januar 2014 10.-19. Januar, Beginn: 16.00 Uhr Basiskurs Palliativmedizin Warteliste 11. Januar, 9.00-13.00 Uhr 24. Kieler Symposium für Operative Dermatologie und Dermato-Onkologie Kiel 18. Januar, 9.30-16.45 Uhr, Teil I Progressive Relaxation - Einführung 21.-25. Januar, Beginn: 9.00 Uhr Fachkunde Strahlenschutz - RöV/Medizin 21. Januar, 9.00-12.15 Uhr Erwerb der Kenntnisse im Strahlenschutz nach RöV - Theoretischer Teil 21.-23. Januar, Beginn: 10.45 Uhr Grundkurs im Strahlenschutz nach RöV 23.-25. Januar, Beginn: 14.00 Uhr Spezialkurs im Strahlenschutz nach RöV 25. Januar, 9.15-12.00 Uhr Dickicht oder Vielfalt - die Theorien der Psychoanalyse - Vorlesung Psychotherapie www.aerzteblatt-sh.de Herzinfarkt Lübecker Forscher entdecken neue Ursache für Herzinfarkt Dramatisch erhöhtes Risiko bei gemeinsamem Auftreten von zwei seltenen Genveränderungen. Untersuchung einer Großfamilie mit 23 Herzinfarkten. Zwei seltene Genveränderungen können, wenn sie gemeinsam auftreten, eine Ursache für Herzinfarkt sein. Das fand ein internationales Forschungsteam bei der Untersuchung einer Großfamilie heraus, in der 23 Mitglieder einen Herzinfarkt erlitten hatten. Die Mutationen wirken sich auf den Stickstoffmonoxid (NO)-Signaltransduktionsweg in Thrombozyten aus. Dies führt zum vermehrten Verkleben der Blutplättchen und zu einem dramatisch erhöhten Herzinfarktrisiko. Die Forscher um Jeanette Erdmann, Christian Hengstenberg und Heribert Schunkert (Institut für Integrative und Experimentelle Genomik der Universität Lübeck und Deutsches Herzzentrum München) fanden darüber hinaus eine ähnliche, aber in der Bevölkerung häufiger vorkommende Mutation, die ebenfalls das Herzinfarktrisiko erhöht, wenn auch in geringerem Maß. Teile des Projektes haben die Forscher im Rahmen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) durchgeführt. Beteiligt war ein internationales Team von 42 Wissenschaftlern aus 36 Institutionen und sieben Ländern. „Während die meisten Herzinfarkte sporadisch auftreten, sehen wir selten Familien mit sehr vielen Betroffenen, in denen scheinbar ein klassischer (Mendelscher) Erbgang vorliegt. Die zugrundeliegenden genetischen Varianten sind meist unbekannt”, sagte Jeanette Erdmann von der Universität Lübeck. Die Forscher nutzten für ihre Untersuchungen das sogenannte Next-Generation Sequencing, eine Methode mit der sie mit höchster Präzision das Erbgut von Personen untersuchen und krankheitsverursachende Mutationen nachweisen können. „Der für uns sehr überraschende Befund war, dass in dieser Familie nicht nur eine Mutation vorkommt, sondern gleich zwei, die zudem auch noch dasselbe Enzym betreffen. Wenn diese zusammenkommen, ist das Herzinfarktrisiko dramatisch erhöht”, sagte Heribert Schunkert vom Deutschen Herzzentrum München. Die Mutationen betreffen die zwei gemeinsam arbeitenden Gene GUCY1A3 und CCT7. Die Forscher vermuten, dass beide Mutationen nur in dieser Familie zusammen vorkommen. Umfangreiche funktionelle Untersuchungen ergaben, dass die mutierten Proteine vor allem die vom Stickstoffmonoxid abhängige Ruhigstellung der Blutplättchen verhindern und deshalb zu einer beschleunigten Gerinnselbildung führen. Eine beschleunigte Gerinnselbildung kann zur Verstopfung der Herzkranzgefäße führen und einen Herzinfarkt auslösen. Das Team konnte zudem zeigen, dass dieser Mechanismus nicht nur in dieser Familie eine wichtige Rolle spielt, sondern auch in der Bevölkerung vorkommt. Denn eine sehr häufige Variante im GUCY1A3–Gen erhöht hoch signifikant das Herzinfarktrisiko. „Zusammengefasst konnten wir zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen der vom Stickstoffmonoxid abhängigen Hemmung der Thrombozytenaktivierung und dem Herzinfarktrisiko gibt“, sagte Christian Hengstenberg vom Deutschen Herzzentrum München. Die Forscher zeigen auch erstmalig, dass in Familien nicht nur nach einer krankheits-verursachenden Mutation gesucht werden sollte, sondern dass auch die Interaktion von zwei, möglicherweise auch mehreren genetischen Veränderungen berücksichtigt werden muss. Die beschriebene Familie wurde im Rahmen der „Deutschen Herzinfarkt-Familienstudie” identifiziert, die 1997 ins Leben gerufen wurde. Sie verfolgt das Ziel, die genetischen Ursachen der koronaren Herz erkrankung und des Herzinfarktes aufzuklären. Bis heute konnten 7.500 Probanden in die Studie aufgenommen werden, von den meisten dieser Probanden liegen Follow-up-Daten der letzten zehn Jahre vor. (PM/Red) Ausgabe 12 | Dezember 2013 45 Medizin und Wissenschaft Notfallmedizin Simulation steigert die Routine: „Gewinner ist der Patient“ Notfall- und Akutmediziner tagen in Hamburg. Erster Simulations-Wettkampf. DGINA plädiert für Neustrukturierung der Notfallmedizin. Bedeutung und Qualität der Notfallmedizin unterstrichen Experten bei der achten Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA). Sie forderten u. a. die Zentralisierung der Notfallmedizin auf dem Land sowie eine spezielle Facharztausbildung Notfallmedizin. In einem sportlichen Wettstreit stellten ärztliche und pflegerische Notfallteams ihr Können unter Beweis. Den Patienten, den die Rettungssanitäter in den Schockraum der Notaufnahme transportieren, hat es schwer erwischt: Nach einer Explosion im benachbarten Industriegebiet wurde der 45-Jährige bewusstlos in einem Silo gefunden, mit Verbrennungen ersten und zweiten Grades im Gesicht, an Armen und Beinen. Das Wismarer Notfallteam reagiert schnell: Der Mann, der über starke Schmerzen im Brustkorb klagt, wird mit einem Anästhetikum versorgt und erhält eine Wärmedecke. Körperliche Untersuchung, Befragung des Patienten und Einsatz des Ultraschallgerätes verlaufen beinahe parallel. „Freie Flüssigkeit in der Pleura“, konstatiert der untersuchende Arzt; ein Fall für die Chirurgie: „Bitte verständigen Sie den Operationssaal!“ Nicht einmal sieben Minuten sind seit der Ankunft des Mannes in der Notaufnahme vergangen. Minuten, die im Alltag über Leben und Tod entscheiden können – hier und jetzt jedoch nicht. Denn bei dem Patienten handelt es sich um eine Puppe und der vermeintliche Schockraum befindet sich auf der Bühne im CCH. Alles andere bei dieser Übung ist echt. Der Fall hat sich tatsächlich so zugetragen, die Rettungssanitäter stammen vom Malteser Hilfsdienst aus Hamburg und das Notfallteam ist mit genau den HightechGeräten ausgestattet, die sich auch in einer Notaufnahme wiederfinden. „Mit solchen Simulationen wollen wir klinische Realität darstellen, wie sie sich jede Nacht um drei Uhr auf einer Notaufnahme wiederholen kann“, erläutert 46 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Dr. Thomas Plappert, Oberarzt in der Notaufnahme des Sana Hanse-Klinikums Wismar. Sie dienen der Fort- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegekräften, steigern die Routine im Umgang mit komplexen Situationen und fördern das Zusammenspiel im Team. Erstmals auf einem wissenschaftlichen Kongress werden solche Simulationen öffentlich präsentiert. Beim „1. Sim-Cup Notfallmedizin“ konkurrieren drei Teams um die Gunst der Jury; im sportlichen Wettstreit werden die besten Notärzte gesucht. Bewertet werden das Leitlinien-gerechte Vorgehen, die Kommunikation sowie der Gesamteindruck. Die Szenarien – u. a. ein 45-jähriger Mann mit starken Oberbauchschmerzen, eine 30-jährige Schwangere, die bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde – sind reale Fälle. Doch nur selten ist die Diagnose eindeutig, oft ergeben sich im klinischen Verlauf neue Aspekte, die die Flexibilität der Teams erfordern. Dr. Christian Hohenstein von der Uniklinik Jena: „Ein wichtiger Aspekt der Übung! Denn oft legen wir uns zu schnell auf eine Diagnose fest und sehen dann nur noch die Symptome, die dazu passen.“ Die Teams, von denen am Ende eine Kooperation aus Nürnberg und Rostock um Dr. Martin Fandler die Nase vorn hat und die Mannschaften aus Wismar und Hamburg-Altona auf die Plätze verweist, beweisen hohe Handlungskompetenz, bewahren Ruhe und strahlen Sicherheit und Souveränität aus. Plappert: „Dabei geht es nicht maßgeblich darum, im konkreten Fall alles richtig zu machen, sondern vielmehr darum, weitere Erfahrungen zu sammeln, um beim nächsten ähnlich gelagerten Fall in der Realität alles noch besser zu machen. Gewinner solcher Simulationen ist dann in jedem Fall der Patient.“ Die Bedeutung der Notfallmedizin nimmt in Deutschland erheblich zu. 2010 haben nach Untersuchungen der DGINA 21 Millionen Menschen eine Notaufnahme aufgesucht – fast ein Viertel der Gesamtbe- www.aerzteblatt-sh.de völkerung. Viele davon jedoch zu Unrecht: Eine aktuelle Multicenterstudie der „Arbeitsgemeinschaft der Chefärzte Interdisziplinärer Notaufnahmen in Hamburg“ mit 4.927 Patienten hat gezeigt, dass 20 Prozent der Patienten gar nicht in einer Notfallambulanz behandelt werden müssten. „Wir haben zwei Wochen lang die Notoben: Vor Veranstaltungsbeginn ließen sich die Teilnehmer die Funktionsweise des Simulators erklären. Die High-Tech-Puppe kann programmiert werden und speichert Krankheitsverläufe. Sie simuliert Thoraxbewegungen bei künstlicher Beatmung und spricht sogar. links: Beim Simulations-Wettkampf: Team Wismar reanimiert die Simulator-Puppe. (Fotos: ug) fallpatienten an vier Hamburger Notaufnahmen unterschiedlicher Trägerschaft mit unterschiedlichem Versorgungsspektrum ausgewertet“, erklärt Dr. Michael Wünning, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. „Für einen Großteil der Patienten, die eigentlich gar keine Notfälle sind, stehen alternative Versorgungsmöglichkeiten in einem vertretbaren Zeitraum zur Verfügung.“ Die Studie habe gezeigt, dass viele Menschen vor allem am Wochenende anscheinend lieber eine Notfallambulanz aufsuchen, als auf die Sprechzeiten des Hausarztes zu warten. „Versorgt werden muss aber jeder, dazu sind Notfallmediziner verpflichtet“, so Wünning. Bei rund 17 Prozent der angeblichen Notfallpatienten hätten andere geeignete Leistungsträger zur Verfügung gestanden, drei Prozent schätzten die Schwere ihrer Erkrankung oder die Symptome zudem fehlerhaft ein. Insgesamt plädiert DGINA-Präsident Prof. Christoph Dodt aus München für eine Neustrukturierung der Notfallmedizin, insbesondere in den ländlichen Bereichen. „Es reicht nicht, die Versorgungsbezirke für den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst zu vergrößern und Ärzte mit einzubeziehen, die keinerlei notfallmedizinische Erfahrungen haben. In der Notfallmedizin muss fachübergreifend und sektorenübergreifend gedacht werden.“ Wichtig sei seiner Meinung nach eine Entlastung der im Notdienst Arbeitenden von unnötigen Einsätzen. Dies könne unter anderem über eine zentrale Leitstelle, die professionell disponiert, und eine enge Verzahnung der einzelnen Glieder der Rettungskette erreicht werden. Dodt: „Die Vernetzung und Zentralisierung der Notfallmedizin muss von medizinischen Profis begleitet werden, die das Fach Notfallmedizin in allen seinen Facetten beherrschen. Die DGINA hält es für ausgesprochen sinnvoll, dass in Krankenhäusern spezialisierte notfallmedizinische Zentren als eigenständige Abteilungen geschaffen werden, die gerade im ländlichen Raum alle Aspekte der Notfallmedizin koordinieren können.“ Zudem trage die Qualität der Ausbildung in der umfassenden Notfallmedizin zum Erhalt eines tragfähigen notfallmedizinischen Netzwerkes im ländlichen Bereich bei. Dodt: „Hier fehlt in Deutschland allerdings immer noch die spezifische Qualifikation zum Facharzt für Notfallmedizin.“ Uwe Groenewold Ausgabe 12 | Dezember 2013 47 Medizin und Wissenschaft Prävention Mediale Aufmerksamkeit und dürftige Datenlage bei Burnout Symposium der Fachklinik Aukrug zur Prävention von Burnout. 71 Ärzte, Psychotherapeuten und leitende Mitarbeiter regionaler Unternehmen waren dabei. Die Klinik führte die Resonanz auf die breite Aufmerksamkeit für das Thema seelische und körperliche Gesundheit vor dem Hintergrund sich verändernder beruflicher Anforderungen zurück. Aukrugs ärztlicher Direktor Dr. Timo Specht stellte den amerikanischen Psychologen H. J. Freudenberger vor, der das Burnout-Syndrom 1974 als selbst davon betroffener Psychotherapeut zum ersten Mal als Folge chronischer Stressoren in helfenden Berufen beschrieben hatte mit den Dimensionen überwältigende Erschöpfung, Distanzierung von der beruflichen Aufgabe und Gefühl der Wirkungslosigkeit. Seither habe der Begriff große Beachtung gefunden, weil er die subjektive Sicht der Betroffenen sehr gut abbilde, ohne mit dem Stigma der seelischen Erkrankung verbunden zu sein – und weil die Ursache der Erschöpfung eher den äußeren Anforderungen als individueller Schwäche zugeschrieben werden könne. Bis heute sei das Burnout-Syndrom jedoch keine anerkannte medizinische Diagnose, die Symptomatik individuell sehr verschieden, die gängigen Fragebögen in wissenschaftlicher Hinsicht nicht unproblematisch und gerade in der Abgrenzung zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen (z. B. Depression) wenig geeignet. Obwohl Burnout also eher für die subjektive Patientensicht als für eine medizinische Behandlungsdiagnose steht, habe der Begriff hohe gesellschaftliche Relevanz etwa im Hinblick auf Krankschreibung oder Forderung nach Gesetzen zur Reduzierung der Stressbelastung am Arbeitsplatz gewonnen. Dies sei nachvollziehbar angesichts veränderter Rahmenbedingungen der Berufsausübung mit stärker verdichteten und kontrollierten Arbeitsprozessen, erhöhter Leistungsorientierung, Entgrenzung von Tätigkeitsbereichen und abnehmender Halt und Orientierung gebender sozialer Strukturen, so Specht. 48 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Wissenschaftlich klar belegt sei jedoch, dass dauerhafte berufliche Stressbelastung das Risiko für körperliche (z. B. kardiovaskuläre) und seelische (z. B. depressive) Erkrankungen erhöhe. Es sei jedoch nicht die Menge oder die Dauer der beruflichen Belastung an sich, die den Stress ausmachen, sondern das empfundene Missverhältnis zwischen hohen Anforderungen, Anstrengungen und Verantwortung auf der einen Seite und geringen Einflussmöglichkeiten bzw. ausbleibendem Erfolg auf der anderen. Damit hätten Strategien zum Umgang mit Stressbelastung einen entscheidenden Stellenwert bei der Vorbeugung eines Burnout. Diese seien jedoch nicht gleichbedeutend mit der Vermeidung von Belastung, sondern mit einer Stärkung selbstfürsorglicher Kompetenzen. Um ein Leben auch in beruflicher Hinsicht als lohnend und sinnhaft erleben zu können, bedürfe es letztlich auch der Aktivität und Anstrengung. Dagmar Feddersen, leitende Psychologin der Fachklinik Aukrug, legte die mit der großen medialen Aufmerksamkeit kontrastierende dürftige Datenlage zur Burnout-Prophylaxe dar. Zwischen Vorbeugung und Behandlung werde kaum unterschieden. Zu Symptomatik, Diagnostik und Ursachenzuschreibungen bestünden uneinheitliche Ansätze (DIMDI, HTA-Bericht 120, 2012). Bei den untersuchten Behandlungsmethoden habe bisher nur die Kognitive Verhaltenstherapie Wirksamkeitsnachweise bei Burnout erbringen können. Es gebe jedoch einige Untersuchungen, insbesondere in helfenden Berufen, zu den Grundprinzipien der Förderung resilienter Verhaltensweisen und damit zur möglichen Prävention eines Burnouts. Resilienz steht dabei für die Fähigkeit, Krisen durch persönliche oder sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und sogar zur Entwicklung zu nutzen. Im Hinblick auf die Vorbeugung eines Burnout beleg- www.aerzteblatt-sh.de Dipl.-Psych. Dr. Daniela Hansen (Foto: Eßer/DRV Nord) ten sie die Relevanz von Maßnahmen zur Stärkung der Grundbedürfnisse nach Bindung, Kontrolle, Selbstwerterhöhung und Lustgewinn (Grawe, 1998) bei Deckung physiologischer Basisanforderungen (z. B. Schlaf und Ernährung). Zur Stärkung des Individuums müsse zunächst in diese fünf „Bedürfnistöpfe“ investiert werden, um in Belastungs situationen daraus schöpfen zu können. Feddersen benannte folgende Investitionsbereiche als entscheidend: Im beruflichen Bereich sei die Herstellung stabiler Beziehungen bei gleichzeitig aber auch klarer Grenzsetzung im Kontakt zu Kollegen bzw. Klienten wichtig, die Stärkung und der Erhalt der individuellen Fachlichkeit (etwa durch Weiterbildung) und das Schaffen von angemessenen Rahmenbedingungen – Aspekte, die sowohl die Mitarbeiter als auch die Leitung in die Pflicht nähmen. Im außerberuflichen Bereich sei die Pflege der Beziehungsressourcen Familie, Partnerschaft und Freundschaft wesentlich sowie die Schaffung einer „Gegenwelt“ zum Beruf mit anderen Interessen und Aktivitäten als Kraftquelle. Weitere Ressourcen könnten sich über Selbstorganisation ergeben durch Veränderung innerer Einstellungen, verbessertes Zeitmanagement und Unterscheidung in mehr oder weniger wichtige Arbeitsinhalte mit Priorisierung und ggf. Delegation. Die Stärkung selbstfürsorglicher Kompetenzen könne außerdem vermittelt werden durch ein Mehr an Selbsterkenntnis und achtsamer Selbstwahrnehmung. Resilienz sei letztlich die Summe guter Gewohnheiten und bewusster Entscheidungen (Zwack, 2013). Die Leiterin für Stressbewältigungskurse, Dipl.-Psych. Dr. Daniela Hansen, illustrierte anhand des Konzepts nach Prof. G. Kaluza, dass eine aktive Herangehensweise entscheidend für den langfristigen Erfolg sei. „Wellness“ und „Dienst nach Vorschrift“ könnten punktuell sehr entlastend sein, veränderten aber die Motive nicht, die den Menschen antreiben. Das vorgestellte Konzept ermutigt dazu, die eigenen interpersonellen Fähigkeiten zu erweitern und erschwerende Denkmuster zu überarbeiten. Dabei seien wichtige Beziehungen nicht nur eine mög liche Quelle von Unterstützung, sondern auch ein Wert an sich, der das Leben bereichere, zur Selbstreflexion anrege und Gelegenheit gebe, sich selbst als wichtig für andere zu erleben. Frühere Ressourcen wieder zu beleben oder auch etwas Neues auszuprobieren könnten zur Lebendigkeit des Alltags beitragen. Entlastende sowie genussvolle Aktivitäten zu integrieren, könne potenziell schädliche Auswirkungen von Stress abbauen und die Belastungsfähigkeit erhöhen. Wenn am Ende die Arbeit wieder „beseelt“ sei und Freude mache, sei das ein schönes Ergebnis. In der abschließenden Diskussion interessierten sich die Teilnehmer des Symposiums für die Integration der beschriebenen Ansätze in die medizinische Rehabilitation. Es wurde deutlich, dass auch dort im Zusammenspiel vieler Behandlungsbausteine („Multimodales Setting“ mit Bewegung, Entspannung, Psychotherapie, Edukation usw.) vor allem auf die Stärkung aktiver Bewältigungskompetenzen gesetzt wird, da nur so nachhaltige Therapieeffekte erzielt werden könnten. Weiteres Thema des Symposiums waren die konkreten Möglichkeiten in den gewachsenen Versorgungsstrukturen im deutschen Gesundheitssystem, Patienten sinnvolle Behandlungsoptionen zu erschließen. (PM/Red) Ausgabe 12 | Dezember 2013 49 Medizin und Wissenschaft Prothesen Die Endo-Exo-Prothese als Alternative zur Schaftprothese Intramedullär verankerte, perkutan ausgeleitete Implantate als Methode zur prothetischen Versorgung nach Amputation. Erfahrungsbericht aus Lübeck. Mit der Endo-Exo-Versorgung steht der weichteilgeführten Schaftversorgung beinamputierter Patienten eine alternative Behandlungsmethode zur Verfügung, um eine zufriedenstellende Rehabilitation dieser Menschen zu ermöglichen. Das im Knochen verankerte und durch die Haut ausgeleitete Implantat erfordert zwei Operationsschritte. In Lübeck gibt es ein seit 1999 stetig wachsendes Patientengut, das bis dato Gegenstand der klinischen Verlaufsbeobachtung ist. Diese Arbeit fasst die Ergebnisse der zwischen August 1999 und Februar 2013 operierten Patienten zusammen. Sie beschreibt die wesentlichen klinischen Parameter der bis dahin 70 versorgten Patienten in einem Beobachtungszeitraum bis September 2013. Insgesamt wirkt sich die knochengeführte Prothetik durch einen anatomiegerechten Aufbau, eine einfache Handhabung und die Überwindung allfälliger Schaftprobleme positiv auf die Autonomie und Lebensqualität der Betroffenen aus. Die Amputation stellt den Endpunkt aller ärztlichen Bemühungen um den Erhalt einer Gliedmaße dar. Die Rehabilitation des Patienten erfolgt in diesen Fällen üblicherweise durch die Anpassung einer den Weichteilmantel umfassenden Schaftprothese. Diese Versorgung birgt jedoch häufig Probleme aufgrund von Hautirritationen und Volumenschwankungen des Reststumpfes, sodass nicht alle Patienten zufriedenstellend rehabilitiert werden können. Die sog. Endo-Exo-Prothese (EEP) stellt in diesen Fällen eine Alternative dar. Es handelt sich dabei um ein im Knochen verankertes, durch die Haut nach außen geleitetes Implantat, an welches die Exoprothetik angeschlossen wird. Dieses spezielle Verfahren wurde erstmalig 1999 von Staubach an der Universität in Lübeck angewendet1. Das Vorgehen erfolgt dabei auch heute noch zweizeitig. Im ersten Schritt wird das Endomodul in den Restknochen implantiert, nach Ablauf von sechs Wochen wird nach Osseointegration 50 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt desselben die Stomaeröffnung mit Anschluss der die Haut durchtretenden Bauteile durchgeführt 2,3. Seit klinischer Einführung der sog. Endo-Exo-Femurprothetik (EEFP) im Jahr 1999 ist es zwischenzeitlich gelungen, eine klinische Pilot-Studie über dieses Verfahren zum erfolgreichen Abschluss zu bringen, diese speziellen Implantate seitens der DEKRA mit CE-Zeichen versehen zu lassen und schließlich die Behandlung mittels der Endo-Exo-Prothese (EEP) im „OPS 2009“ (systematisches Verzeichnis Operationen- und Prozedurenschlüssel – Internationale Klassifikation der Prozeduren in der Medizin) mit den Codes 5-828.0 sowie 5-869.3 implementieren zu lassen. Unsere klinischen Erfahrungen zeigen, dass dabei sowohl eine dauerhafte Osseointegration der intramedullär eingebrachten Implantate als auch beständig reizfreie Weichteilverhältnisse an der Durchtrittsstelle durch die Haut möglich sind. Nach Implantation von über 130 Endo-Exo-Femurprothesen (EEFP) weltweit und bisher sechs Endo-Exo-Tibiaprothesen (EETP) in den Sana-Kliniken Lübeck können intramedullär verankerte, perkutan ausgeleitete Implantate als ausreichend verlässliche Methode zur prothetischen Versorgung nach Amputation angesehen werden. Von August 1999 bis Februar 2013 wurden in den Lübecker Sana-Kliniken 70 Patienten mit 76 Implantaten behandelt. Der Beobachtungszeitraum ist bis September 2013 festgelegt. Das Patientengut umfasst 14 Frauen und 56 Männer im Alter von 17 bis 76 Jahren bei Erstkontakt. Das Alter bei Amputation lag zwischen 14 und 76 Jahren. Gründe der Amputation waren Trauma (53), Tumorleiden (7) sowie andere Ursachen (10) wie z. B. Folgezustände einer chronisch infizierten Kniegelenksendoprothese oder lokale Durchblutungsstörungen. Eine generalisierte arterielle Verschlusskrankheit sowie eine diabetisch bedingte Mikroangiopathie stellten eindeutige Aus- www.aerzteblatt-sh.de schlusskriterien für das Endo-Exo-Verfahren dar. Vier bilateral oberschenkelamputierte Patienten wurden beidseitig mittels EEFP versorgt, bei insgesamt sechs Patienten erfolgte die Implantation einer EETB, davon in zwei Fällen beidseitig. Die Evaluierung des Patientengutes erfolgte mittels Erhebung klinischer Parameter, der Auswertung der implantatbezogenen Komplikationen, ganganalytischen Untersuchungen sowie einer begleitenden prä- und postoperativen Befragung der Patienten zur Lebensqualität. Insgesamt acht Prothesen wurden im Verlauf wieder explantiert. Drei Explantationen erfolgten wegen intramedullärer Infekte (2x EEFP, 1x EETP), zwei Explantationen wegen aseptischer Lockerungen (EETP), zwei Explantationen aufgrund chronischer Weichteilinfekte (EEFP) sowie eine Explantation aufgrund Implantatversagen (EEFP). In drei dieser Fälle konnte erfolgreich reimplantiert werden. Anfänglich noch häufig auftretenden stoma-assoziierten Weichteilirritationen und -infektionen konnte mit zwei aufeinanderfolgenden Designänderungen der die Haut durchdringenden Module von anfänglich voluminösen, an der Oberfläche strukturierten, hin zu umfangsreduzierten und polierten mit Oxynitrit beschichteten Bauteilen suffizient entgegengewirkt werden. Seit Januar 2009 sind infektbedingte operative Revisionen der Stomata nicht mehr erforderlich gewesen4. Beidseitige Versorgungen werden dabei als nur ein Patient gewertet. Infektionen traten jeweils nur bis zur letzten Designänderung 2009 auf, seitdem wurden keine infektbedingten Probleme mehr beobachtet. Es traten insgesamt vier hüftgelenksnahe Frakturen sowie eine periprothetische Fraktur auf, die sämtlich mittels bewährter traumatologischer Verfahren zur Ausheilung gebracht werden konnten. Ganganalytische Untersuchungen zeigten eine Verbesserung der Parameter Gangsicherheit und Gangsymmetrie5. Als besonders angenehm wird von den Patienten dabei die Wiedererlangung einer taktilen Wahrnehmung des Untergrundes mit der knochengeführten Prothetik, hier Osseoperception genannt, beschrieben. Bei Patienten mit einem in Schweden zur Anwendung kommenden und ebenfalls knochengeführten Implantat wurden zudem Analysen des Energiehaushaltes bei der Bewältigung definierter Wegstrecken in vorgegebener Zeit vorgenommen. Hier ließ sich eine signifikante Minderung von Herzfrequenz und Sauerstoffverbrauch (dem sogenannten Physiologi- EEFP links bei kurzem Restfemur (Fotos: Aschoff) Ausgabe 12 | Dezember 2013 51 Medizin und Wissenschaft cal Cost Index, PCI) im Vergleich zur Schaftsituation vermuten6. Entsprechende Untersuchungen werden derzeit auch bei den Endo-Exo-Prothesenträgern vorgenommen und zeigen einen ähnlichen Trend. Bei zwei Patienten wurde aufgrund des nur sehr kurzen Restknochens vor der Implantation der Prothese eine Verlängerung des Restfemurs durch Kallusdistraktion vorgenommen. Dieses Verfahren führte jedoch zu einem Behandlungszeitraum von jeweils 18 Monaten. Beide Patienten sind heute dennoch gut mit der Prothese mobil. Mittlerweile birgt die Erweiterung des Implantatdesigns um eine optionale proximale Tragschraube jedoch die Möglichkeit einer sehr vereinfachten Endo-Exo-Versorgung auch sehr kurzer Restfemura innerhalb des sonst üblichen Zeitfensters von acht bis zwölf Wochen. Die knochengeführte, perkutan ausgeleitete EEP hat sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre in der klinischen Anwendung bewährt. Die dauerhafte Osseointegration des im Knochenrohr liegenden Implantates erfolgt regelhaft und gewährleistet eine sichere Versiegelung des Intramedullarraumes gegen aufsteigende Infektionen. Die anfänglichen Weichteilprobleme im Stomabereich ließen sich durch Designänderungen an den hautdurchdringenden Bauteilen der EEP suffizient beherrschen. Allfällige stomaassoziierte Weichteilirritationen führen nicht eo ipso zu einem intramedullären Infekt. Von allen EEP-Trägern wurde das taktile Erkennen des Untergrundes durch Osseperception als besonderer Vorteil des Systems beschrieben. Metabolische Untersuchungen im Ganglabor zeigten eine vergleichs- Abb. 3: EETP rechts (Foto li.) Abb 4: Röntgenansicht EETP re. In 2 Eb. (Fotos: Aschoff) Von einem besonders hohen Benefit durch das geschilderte Verfahren können bilateral Beinamputierte profitieren. Angesichts der unfallbedingt häufig sehr kurzen Restfemura (Explosionsverletzungen, Überrolltraumen) gestaltet sich hier die Rehabilitation mittels Schaftprothetik oft überaus schwierig bis unmöglich. Eine Zwischenauswertung der von uns durchgeführten retrospektiven Studie zur Auswirkung der Versorgung Oberschenkelamputierter mit einer Endo-Exo-Femurprothese zeigt hervorragende Ergebnisse im Hinblick auf Prothesenkomfort, Mobilität und Lebensqualität der betroffenen Patienten. Alle bislang berücksichtigten Patienten geben an, durch die EEFP eine Verbesserung erfahren zu haben und würden sich erneut für die EEFP entscheiden, wenn sie in die entsprechende Situation kämen. Insgesamt ist die Patientenzufriedenheit als hoch zu bewerten7. 52 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt weise günstigere Energiebilanz der EEFP-Träger im Vergleich zur zuvor bestehenden Schaftsituation. Die Endo-Exo-Prothese stellt somit eine mögliche Alternative zur Schaftversorgung dar. Erforderlich hierfür allerdings ist eine gewissenhafte Auswahl der Patienten sowie eine enge Kooperation zwischen Operateur, Implantate herstellender Firma, Orthopädietechnik, Rehabilitationseinrichtungen, Kostenträgern, Hausärzten und Patient. Dieser ist als Endo-Exo-Prothesenträger angesichts der Besonderheit und Sensibilität des Verfahrens dauerhaft an die ihn versorgende Einrichtung gebunden. Literatur bei den Verfassern oder im Internet unter www.aerzteblatt-sh.de Dr. Horst Heinrich Aschoff, Dr. Dora-Lisa Juhnke, Klinik für Plastische Hand- und Rekonstruktive Chi rurgie, Kronsforder Allee 71-73, 23560 Lübeck, Tel.: 0451 585 1297, E-Mail: [email protected], www.osseointegration-germany.de EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR www.aerzteblatt-sh.de Esmarchstr. 2 23795 Bad Segeberg Tel. 04551/8813-292 Fax 04551/8813-228 E-Mail [email protected] Diabetesassistentin DDG Dezember 2013 In Kooperation mit der Schleswig-Holsteinischen Gesellschaft für Diabetes e. V. 6. Seminarreihe Ziel der Weiterbildung ist es, unter der Leitung des verantwortlichen Arztes den Gruppenunterricht für Patienten mit Typ-2-Diabetes selbstständig zu planen und durchzuführen. Desweiteren den Arzt in der Betreuung von Patienten mit Typ-1-Diabetes zu unterstützen. Inhalt: Pädagogik und Psychologie für Beratung und Unterricht Kommunikation und Gesprächsführung Lehren lernen inkl. Medieneinsatz Praktische Übungen mit Videoauswertung Medizinisch-diabetologische Grundlagen Prüfung: Klausuren am Ende von Block 1 und 2 Schriftliche Ausarbeitung einer Unterrichtsstunde Lehrprobe (15 Minuten) Fachgespräch am 24.05.2014 (Samstag) Hinweis: Zwischen den Blöcken findet eine einwöchige Hospitation (40 Std.) statt. Termin: Block 1: 24.02. - 07.03.2014 Block 2: 12.05. - 21.05.2014 Montag - Donnerstag 9:00 - 16:30 Uhr Freitag 9:00 - 14:00 Uhr Gebühr: 1.300,00 € Prüfungsgebühr: 150,00 € Zertifikatgebühr DDG: 35,00 € 18.12. Sprechstundenbedarfsvereinbarung 18.12. Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz Januar 2014 10.01. 11.01. 13.01. 15.01. 17.01. 17.01. 25.01. 25.01. 25.01. 29.01. Fachzertifikat Qualitätsmanagement Welche Arzneimittel sind Kassenleistung? Strahlenschutzkursus für medizinisches Assistenzpersonal Palliativmedizinische Versorgung Sachkunde gem. § 4 der Medizinproduktebetreiberverordnung Betriebswirtschaftliche Praxisführung Diabetes: Formen, Therapie und Ernährung EKG Kompakt Tapen Grundkurs Aktualisierung der Kenntnisse/Fachkunde im Strahlenschutz Februar 2014 01.02. Kindernotfälle in der ärztlichen Praxis 03.02. Strahlenschutzkurs für medizinisches Assistenzpersonal 07.02. Fachzertifikat Wundmanagement 07.02. Professionell kommunizieren und motivieren 07.02. Grundlagen des Qualitätsmanagements 08.02. GOÄ Grundkurs 12.02. Welche Arzneimittel sind Kassenleistung? 14.02. Fachzertifikat Notfallmanagement 15.02. EBM Grundkurs 15.02. Kommunikation am Empfang Ansprechpartnerinnen Gabriele Steens Tel.: 04551 8813 292 und Susanne Korbs Tel.: 04551 8813 283 Unser gesamtes Fortbildungsprogramm finden Sie unter: www.aeksh.de/ecs Ausgabe 12 | Dezember 2013 53 Gesundheits- und Sozialpolitik Ökonomisierung Gesundheitswesen darf nicht dem Markt überlassen werden Der ökonomische Druck auf die medizinische Indikation war Thema im Hannoverschen Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) an der Ev. Akademie Loccum. Beispiele aus verschiedenen medizinischen Bereichen zeigten, dass der ökonomische Druck – besonders ökonomische, auf Gewinnerzielung gerichtete Zielvorgaben – allenthalben zu spüren ist, anscheinend mit steigender Tendenz. Aus Referaten und Diskussionen ergab sich der Eindruck, dass Missstände etwa im Abrechnungssystem dringend beseitigt und Voraussetzungen für eine menschliche Medizin im Sinne des ärztlichen Berufsrechts geschaffen werden müssen. Im Einzelnen waren erhebliche Unklarheiten und Probleme zu berichten. Bereits der Begriff der medizinischen Indikation sei nicht eindeutig, sagte ZfGDirektorin Dr. Andrea Dörries einleitend: „In den medizinischen Lehrbüchern steht nichts, der Begriff wird vorausgesetzt.“ Von absoluter und relativer, von Notfallindikation, von fehlender oder Kontraindikation werde gesprochen. Aber im gleichen Fall stelle der eine Arzt eine Indikation für eine bestimmte Therapie, der andere nicht. Wie und wann eine Indikation gestellt werde, sei nicht normiert. Auch die Wirtschaftswissenschaften haben offenbar ihre Schwierigkeiten mit dem Gesundheitswesen – je nach ökonomischem Ansatz könne es unterschiedliche Aussagen geben, zeigte der Ökonom und Theologe PD Alexander Dietz (Heidelberg). Wirtschaft und Gesundheitswesen seien nicht nur nebeneinanderstehende Sektoren, sondern so miteinander verflochten, dass immer auch eine wirtschaftliche Dimension vorhanden sei. Wenn aber weder ein Übergewicht des Wirtschaftlichen im Gesundheitswesen („Ökonomismus“) noch umgekehrt dort eine Ökonomiefeindlichkeit sinnvoll sei, biete sich ein ausgewogenes Verhältnis an. Derzeit jedoch sei eine Tendenz zur Ökonomisierung erkennbar, Beispiel: die ökonomisch motivierte Auslastung teurer Großgeräte. Der Referent zeigte sich überzeugt, das Gesundheitswesen könne einige marktwirtschaftliche Steuerele54 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt mente vertragen, es dürfe aber keinesfalls ganz dem Markt überlassen werden. Auch der zweite Vertreter der Gesundheitsökonomie, Prof. Jürgen Zerth (Fürth), ging vom engen Zusammenhang von Gesundheitswesen und Wirtschaft aus: „Angesichts der permanenten Knappheitssituation haben die Akteure im Gesundheitswesen immer auch ökonomisch gedacht.“ Heute und in Zukunft werde das Gesundheitswesen für die Volkswirtschaft immer wichtiger. Um die zukünftigen Anforderungen zu erfüllen, muss das Gesundheitswesen aus seiner Sicht stärker die chronischen Krankheiten angehen, auch Versorgungsketten und stationäre Zentren einbeziehen, die Frage der Position der GKV klären und vor allem die Ambulantisierung voranbringen. Von medizinischer Seite zeigten Internisten, Chirurgen und Palliativmediziner die ökonomischen Zwänge bei ihrer Tätigkeit auf. So kritisierte Prof. Arnold Ganser (MHH, Hannover) die pharmazeutische Industrie, die etwa in der Onkologie Medikamente mit außerordentlich hohen Kosten bei relativ geringem Nutzen auf den Markt werfe und entsprechende Patientenwünsche hervorrufe. Beispiel: ein Mittel gegen Lungenkrebs für 80.000 Euro und einer Lebenszeitverlängerung von kaum sechs Wochen. Allerdings gebe es Hoffnung etwa bei den problematischen Zulassungsstudien: „Die Situation bessert sich zurzeit.“ Auch die beteiligten Juristen, Prof. Volker Lipp (Göttingen), Prof. Ulrich Wenner (Vorsitzender des kassenarztrechtlichen 6. Senats des BSG, Kassel) und Prof. Steffen Augsberg (Gießen), wiesen auf das spannungsreiche Verhältnis von Medizin und Ökonomie hin. Viele Rechtsvorschriften etwa des ärztlichen Berufsrechts stärkten die unabhängige medizinische Indikationsstellung, aber auch andere wie das Wirtschaftlichkeitsgebot des SGB V seien zu beachten. Horst Kreussler Bücher Rezension Ein bislang unbekannter Beske: Er kann nicht nur Fachpublikum Ein Ratgeber zur Vorbereitung auf das Alter: Der Autor Prof. Fritz Beske weiß, wovon er schreibt. Er wagt sich auch an Themen, die er bislang gemieden hat. Arzt, Wissenschaftler, 90 Jahre alt: Wer, wenn nicht Prof. Fritz Beske könnte verraten, wie man sich auf das Alter vorbereitet? Aber kann der hochdekorierte Wissenschaftler dies auch dem breiten Publikum verständlich machen? Er kann, wie seine jüngste Publikation, mit der sich Beske ausdrücklich an die breite Masse wendet, unter Beweis stellt. „Bewusst älter werden“ ist ein Ratgeber aus der Feder des Kieler Gesundheitsökonomen, der von allen Altersschichten – auch ohne Vorkenntnisse – gelesen werden kann und gelesen werden sollte. Beske zeigt auf 72 Seiten, welche Auswirkungen der demografische Wandel haben wird und wie sich der Einzelne darauf einstellen kann. Das beginnt mit der Rentenbezugsdauer, die sich bei Frauen in den vergangenen 50 Jahren nahezu verdoppelt hat, und endet mit der Patientenverfügung, um ein selbstbestimmtes Sterben zu ermöglichen. Dazwischen liegt das gesamte Spektrum von Themen rund um das Älterwerden. Beske wagt sich dabei erfolgreich auf Terrain, das er bislang öffentlich weitgehend gemieden hat. Er gibt Empfehlungen zum Blutspenden, zu Organspenden und Selbsthilfegruppen. Er beschäftigt sich mit finanzieller Absicherung im Alter und mit Behandlungsfehlern. Und natürlich mit dem Thema, für das ihn die Fachwelt als Experten schätzt: die Zukunft der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung. Kern des Ratgebers ist das Kapitel „Gesund älter werden“, in dem er zusammenfasst, was an Empfehlungen für eine gesunde Lebensführung bekannt ist – für Ärzte keine Neuigkeit, in der Zusammenstellung für den Normalverbraucher aber eine wertvolle und leicht konsumierbare Übersicht. Dabei entlässt Beske den Einzelnen nicht aus der Verantwortung, sondern macht deutlich, wie viel jeder selbst für ein möglichst gesundes Älterwerden tun kann. Ernährung, Bewegung, Nichtrauchen, Teilnahme an Früh- erkennungsuntersuchungen: Beske zeigt die ganze Palette an Maßnahmen, auf die jeder von uns zurückgreifen kann. Also gesund bleiben ohne Arzt? Nein, auch wenn der Ratgeber im Deutschen Apotheker Verlag erscheint. Mehrfach gibt es den Hinweis des Autors, den Rat des Arztes einzuholen. Der Ratgeber wirkt nicht zuletzt aufgrund der Glaubwürdigkeit des Autors: Beske selbst ist das beste Beispiel dafür, was man im hohen Alter erreichen kann – wenn man bereit ist, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen und nicht immer den bequemsten Weg einzuschlagen. Dirk Schnack Fritz Beske: „Bewusst älter werden“ – ein Ratgeber zur Vorbereitung auf das Alter, 72 Seiten, erschienen im Deutschen Apotheker Verlag; ISBN 978-3-76926187-5; PZN 10134693; E-Mail: [email protected] Ausgabe 12 | Dezember 2013 55 Fortbildungen Fachübergreifend/sonstige Thema Thema Leitsymptom „Aktuelles neurologisches Defizit“ Termin 8. Januar 2014 VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT 5. Lübecker Venentag TERMIN Sana Kliniken Lübeck GmbH, Medizinische Klinik II, Kardiologie und Angiologie, Kronsforder Allee 71-73, 23560 Lübeck, Heike Fischel, Tel.: 0451 585 1681, Fax: -1699, E-Mail: [email protected] 18. Januar 2014 VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UKSH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Wiebke Schmidt-Tomkewicz, Tel.: 0451 500 6985, Fax: -2981, E-Mail: [email protected] Thema Norddeutsche Hormon- und Stoffwechseltage Termin Thema Veranstaltungsort 15. Januar 2014 VERANSTALTER/KONTAKT Termin VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT 24./25. Januar 2014 Anästhesiologische Besonderheiten bei geriatrischen Patienten UKSH, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Arnold-HellerStr. 3, Haus 12, 24105 Kiel, Prof. Markus Steinfath, Tel.: 0431 597 2971, Fax: -2230, E-Mail: [email protected] Barceló Hamburg, Ferdinandstr. 15, 20095 Hamburg UKSH, Campus Lübeck, Medizinische Klinik I, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Dr. Alexander Iwen, Tel.: 0451 500 6481, Fax: -2369, E-Mail: [email protected] Thema Thema Der Medizinische Dienst der Krankenkassen – das unbekannte Wesen TERMIN Termin 30. Januar bis 1. Februar 2014 VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT 15. Januar 2014 VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT 21. Ballenstedter Endoskopieseminar Thorakale Endoskopie Praxis Leinz, Wilhelminenstr. 28, 24103 Kiel, Tel.: 0431 9969 8260, Gerhard Leinz, www.praxis-leinz.de/Fortbildung Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH, Robert-Koch-Str. 26/27, 06493 Ballenstedt, Dr. B. Wagener, Tel.: 039483 70 0, Fax -200, E-Mail: [email protected] Fortbildungen, die nach Redaktionsschluss eingereicht worden sind, finden Sie im Internet unter www.aerzteblatt-sh.de – Alle Angaben ohne Gewähr 56 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aerzteblatt-sh.de Hals-Nasen-Ohrenheilkunde VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT Thema 4. Symposium zur experimentellen und klinischen Forschung in der Kopf-Hals-Region TERMIN 24./25. Januar 2014 Gastroenterologische Schwerpunktpraxis Lübeck, Facharztzentrum Süd, Kronsforder Allee 69, 23560 Lübeck, Dr. Tilo Mackenroth, Tel.: 0451 707 3430, Fax: -3431, E-Mail: [email protected], www.Mackenroth-Luebeck.de VERANSTALTUNGSORT Radisson-Blu Hotel, Willy-Brandt-Allee 6, 23554 Lübeck Innere Medizin/Kardiologie VERANSTALTER/KONTAKT UKSH, Klinik für HNO-Heilkunde, Kopfund Halschirurgie, Ratzeburger Allee 160, Haus 28, 23538 Lübeck, Petra Schuhr, Tel.: 0451 500 2022, Fax: -4192, E-Mail: [email protected], www.uksh.de/hno-luebeck Thema 2. Herz Kompass Termin 17. Januar 2014, 14 Punkte Veranstaltungsort HOMÖOPATHIE Thema Muscheln in der Homöopathie Termin 14. Januar 2014 Vitalia Seehotel, Am Kurpark 3, 23795 Bad Segeberg VERANSTALTER/KONTAKT Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e. V, Grafenbergerallee 100, 40237 Düsseldorf, Heike Müller, Tel.: 0211 600 692 64, Fax: -69, E-Mail: [email protected] Thema Großes in Kleinem Termin Pädiatrie 21. Januar 2014 Thema Kleine Mittel ganz groß Termin 28. Januar 2014 VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Christian-Albrechts-Universität Kiel, Arbeitskreis Homöopathie, Langer Holm 6, 24107 Kiel, Christiane Bauer, Tel.: 0431 86029, E-Mail: [email protected], www.carstens-stiftung.de Thema Operative Behandlungen des Hydrocephalus bei Neugeborenen und Säuglingen unter besonderer Berücksichtigung der Neuroendoskopie Termin 15. Januar 2014 Thema Palliativmedizin – Konzepte und Entwicklungen in der Kinderpalliativmedizin Termin Innere Medizin/Gastroenterologie Hörsaal der Universitäts-Kinderklinik, Schwanenweg 20, 24105 Kiel Keine Angst vor der Darmspiegelung VERANSTALTER/KONTAKT 29. Januar 2014, 3 Punkte TERMIN 22. Januar 2014 Veranstaltungsort Thema UKSH, Campus Kiel, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Haus 9, Arnold-Heller-Str. 3, Ausgabe 12 | Dezember 2013 57 Fortbildungen 24105 Kiel, PD Dr. Tobias Ankermann, Tel.: 0431 597 1822, Fax: -1831, www.paediatrie-kiel.uk-sh.de Strahlentherapie Thema Pharmakologie und Toxikologie Spezialkurs Computertomographie Termin 30. Januar 2014, 8 Punkte Thema Thema Schadstoffe in Kinderspielzeug TERMIN 31. Januar 2014, 8 Punkte 8. Januar 2014, 2 Punkte VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT Langkettige ungesättigte Fettsäuren in Lebensmitteln: ernährungsphysiologisch notwendig aber technologisch problematisch Thema Spezialkurs Interventionsradiologie Termin Norddeutsches Seminar für Strahlenschutz, Olshausenstr. 40, 24098 Kiel, Tel.: 0431 880 2800, Fax: -1375, E-Mail: [email protected], www.strahlenschutzkurse.com TERMIN 15. Januar 2014, 2 Punkte Urologie Thema Plastik im Meer – ein Risiko für Umwelt und Mensch? TERMIN Thema 22. Januar 2014, 2 Punkte VERANSTALTER/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT UKSH, Institut für Toxikologie und Pharmakologie, Brunswiker Str. 10, 24105 Kiel, Prof. Edmund Maser, E-Mail: [email protected] Itzehoer Symposium „Alltagsorientierte Urologie (XII)“ TERMIN 11. Januar 2014, 6 Punkte VERANSTALTUNGSORT Hotel Mercure Klosterforst, Am Hanseatenplatz, 25524 Itzehoe VERANSTALTER/KONTAKT Psychiatrie und Psychotherapie Thema Workshop QiGong TERMIN 18. Januar 2014 VERANSTALTUNGSORT Curtius-Klinik, Neue Kampstr. 2, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen VERANSTALTER/KONTAKT Norddeutsche Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie (NGaT), E-Mail: [email protected], www.ngat.de 58 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Klinikum Itzehoe, Robert-Koch-Str.2, 25524 Itzehoe, Dr. Wolfgang Höppner, Tel.: 04821 722 2600, E-Mail: [email protected] www.aerzteblatt-sh.de Mecklenburg-Vorpommern Klares Votum für den Erhalt der Freiberuflichkeit von Ärzten Die Ärztekammer kritisiert eine Kommerzialisierung und Trivialisierung und sieht in der Freiberuflichkeit ein tragendes Prinzip der Gesundheitsversorgung. Ärzten im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern bereitet die zunehmende Ökonomisierung der Medizin Sorgen. Die Kammerversammlung der Ärztekammer verabschiedete auf der jüngsten Sitzung im November deshalb einstimmig eine Resolution, in der die Freiberuflichkeit der ärztlichen Tätigkeit als „tragendes Prinzip der Gesundheitsversorgung“ genannt wird, die in vollem Umfang erhalten bleiben müsse. Von der künftigen Bundesregierung forderte die Versammlung ein klares Bekenntnis zum Arztberuf als freiem Beruf und eine Verknüpfung dieses Leitgedankens mit der konkreten politischen und gesetzgeberischen Arbeit. Die Rahmenbedingungen für eine Ausübung des Arztberufes in Freiheit müssten wiederhergestellt werden, damit Ärzte Verantwortung übernehmen und Verantwortlichkeit entwickeln könnten, lautete die Forderung an die Bundesregierung. Mecklenburg-Vorpommerns Landesgesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte schon im Vorfeld der Versammlung erklärt: „Gerade in Zeiten einer zunehmenden Ökonomisierung der Medizin ist der Erhalt der Freiberuflichkeit des ärztlichen Berufs als Gegengewicht dazu von entscheidender Bedeutung.“ Insbesondere die Entwicklung in manchen Krankenhäusern in privater Trägerschaft bereitet den Kammerdelegierten in Mecklenburg-Vorpommern Sorgen. Auf der Kammerversammlung berichteten Ärzte, dass die ökonomischen Zwänge in den Kliniken nicht ohne Rückwirkung auf ärztliche Entscheidungen bleiben. In der Resolution erklärten die Delegierten den Schutz des Arzt-Patienten-Verhältnisses und die uneingeschränkte freie ärztliche Berufsausübung mit medizinischer Entscheidungsfreiheit und ohne Einflussnahme sachfremder Erwägungen oder staatlicher Weisungen zum obersten Ziel ärztlicher Standespolitik. Die ärztliche Freiberuflichkeit, heißt es in der Resolution, sei weit mehr als ein gesellschaftliches Leitbild: „Es ist für Ärztinnen und Ärzte eine Frage der inneren Haltung und gelebter Berufsmoral.“ Als Bedrohung für die unabhängige ärztliche Entscheidung empfinden die Delegierten neben der Ökonomisierung auch Bürokratisierung und Re glementierung. „Das Arzt-Patienten-Verhältnis wird durch den ökonomischen und zeitlichen Druck nachhaltig negativ beeinflusst. Darüber hinaus wird mit der funktionalen Verengung des Arztberufs als Dienstleister, Reparateur oder wirtschaftlicher Unternehmer dieser nachhaltig trivialisiert und teilweise diskreditiert.“ Kammerpräsident Dr. Andreas Crusius hatte zuvor eine Entwicklung kritisiert, die nach seiner Beobachtung durch eine Kommerzialisierung der Medizin und zugleich durch eine zunehmende Steuerung und Kontrolle der medizinischen Behandlung bestimmt wird. „Die Folge ist Erosion unserer beruflichen Selbstbestimmung“, sagte Crusius. Das Spezifische am Arztberuf ist für ihn vor allem die Weisungsunabhängigkeit von nicht ärztlichen Dritten in fachlichen und medizinischen Fragen. „Diese professionelle Autonomie ist kein Selbstzweck, sondern dient einzig und allein dem Interesse der Patienten.“ Nach Einschätzung des Rostocker Arztes wurde mit Einführung der Gesundheitswirtschaft eine neue Dimension des gesamtgesellschaftlichen Umgangs mit Kranksein und Gesundheit erreicht – der Kranke stellt in der Gesundheitswirtschaft einen Wert dar, eine Ressource, und die Frage, wie man damit umgeht, beantwortet sich fast von selbst. Gesundheit wird zur Ware, die der Gesundheitsmarkt anbietet. Wie in jedem Markt sind Umsatz und Rendite auch im Gesundheitsmarkt stetig auszuweiten.“ Dirk Schnack Ausgabe 12 | Dezember 2013 59 Nachbarn Apotheken Nach DocMorris kommt Lloyds: Neue Dachmarke für Apotheken In Hamburg eröffnete Deutschlands erste Lloyds-Apotheke. 2014 soll es auch Standorte in Schleswig-Holstein geben. Skepsis beim Apothekerverband. Zur Eröffnung im wohlhabenden Hamburger Stadtteil Poppenbüttel wurde das neue Kooperationsmodell, das sich an alle selbstständigen Apotheker richtet, vorgestellt. Lloyds ist eine Marke des pharmazeutischen Großhandelsunternehmens GEHE (Foto: www.gehe.de) Pharma GmbH. GEHE ist eine Tochter der Celesio AG und beliefert bundesweit Apotheken. Darüber hinaus unterstützt der Stuttgarter Pharmahändler seine Kunden mit Dienstleistungen im Apothekenmarketing und Apothekenmanagement. 2004 war GEHE mit der Kooperation „gesund lebenApotheken“ und später mit „DocMorris“ an den Start gegangen. Die einst ambitionierten Ziele mit „DocMorris“ sind jedoch nie erreicht worden. Entsprechend zurückhaltend ist auch die Bewertung des Apothekerverbands Schleswig-Holstein. Dessen Geschäftsführer Thomas Friedrich zeigte sich eher skeptisch, ob die „neue Generation von Apotheken“, wie das Unternehmen die Marke bewirbt, auf breiter 60 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Fläche reüssieren wird. „Ich weiß nicht, was das dem einzelnen Apotheker bringt und ob sich das rechnet. Der Benefit ist für mich nicht erkennbar“, sagte Friedrich auf Nachfrage des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes. Das Unternehmen stellt den Pharmazeuten „wichtige Wettbewerbsvorteile und Freiräume im schnelllebigen Gesundheitsmarkt“ in Aussicht. Konkret wurden zur Eröffnung eine schnelle und verlässliche Medikamentenversorgung, eine ansprechende Ladengestaltung und attraktive Marketing-Aktionen genannt. Ein Schwerpunkt des Lloyds-Konzeptes ist nach Unternehmensangaben die fachliche Qualifikation der Apotheker: „In einer Gesundheitsstudie in mehreren europäischen Ländern haben wir die Trendthemen Haut und Schmerztherapie als die derzeit wichtigsten Patientenanliegen identifiziert“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, André Blümel. Grund ist der hohe Bedarf: „Zirka 15 Millionen Schmerzpatienten kommen jährlich in die Apotheke, mehr als 50 Millionen Menschen in Europa leiden an Hautausschlag bzw. Neurodermitis – ein enormes Potenzial, dem ‚Lloyds’ Rechnung trägt.“ Ende 2012 startete die Muttergesellschaft Celesio mit den ersten eigenen „Lloyds“-Pilotapotheken in Großbritannien und Italien. Derzeit wird das Konzept in 54 eigenen Apotheken in Großbritannien, Italien, Schweden, Norwegen, Belgien sowie Irland eingeführt und getestet. Allerdings sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesen Ländern anders als in Deutschland. Insgesamt wird die Pilotierung des neuen Konzepts in diesem Jahr auf rund 100 Apotheken in sechs Ländern ausgedehnt. In den nächsten Jahren soll sich die Zahl auf 300 bis 500 erhöhen. Der breite Marktstart in Deutschland ist für 2014 vorgesehen, dann soll es nach Auskunft des Unternehmens auch in Schleswig-Holstein Standorte geben. Dirk Schnack www.aerzteblatt-sh.de Burnout-Prophylaxe Arzt: einer der schönsten, aber auch der gefährdetsten Berufe Seminar in Hamburg für Ärzte: so schützt man sich vor Überlastung. Ein Drittel mit Burnout-Werten im kritischen Bereich - aber auch hohe Berufszufriedenheit. Überlastungserscheinungen und daraus resultierende persönliche Krisen kommen vermehrt bei Ärzten an. Doch wer professionell auf der aktiven Seite steht, tut sich vielfach schwer, eigene Betroffenheit rechtzeitig einzugestehen – bekanntlich ein erster, wichtiger Schritt zur Abhilfe. Dazu wollte ein speziell auf jüngere und ältere Ärzte abzielendes Seminar der Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg Hilfestellung geben. Zum Doppelthema „WorkLife-Balance im Arztberuf – was soll (s)ich ändern?“ sagte Moderatorin und Kammervorstand Dr. Birgit Wulff (UKE Rechtsmedizin), es sei nach einem Beschluss des Deutschen Ärztetages auch Kammeraufgabe, den Wandel des ärztlichen Berufsbildes bis hin zu familienfreundlicher Teilzeit zu begleiten. Eine Anordnung von Überstunden für eine Ärztin, deren Kind gerade erkrankt sei, oder andererseits die reibungslose Zusammenarbeit mehrerer recht unterschiedlicher Ärztegenerationen in der Klinik seien beispielhafte aktuelle Herausforderungen. Wie Ärzte vor allem im Krankenhaus sich ihre Arbeitszeit und Lebenssituation vorstellen, referierte Dipl. Psych. Sophie Birck vom Institut für Allgemeinmedizin des UKE. Eine von 2008 bis 2014 laufende Studie zeige nach Befragung von durchschnittlich etwa 700 Ärzten schon jetzt, dass der Wunsch nach einer guten Balance von Arbeitszeit und Freizeit zentral sei. Lange Arbeitszeiten von 50 Stunden plus Bereitschaftsdienst seien jedoch häufig, dazu besonders bei Ärztinnen eine Doppelbelastung zusätzlich durch Haushalt und Kinder. Daher gebe es viel häufiger bei Ärztinnen das Problem der Vereinbarkeit von Teilzeit und häuslich-familiären Aufgaben. Insgesamt etwa ein Drittel der befragten Ärzte habe einen BurnoutWert im kritischen Bereich – andererseits weise ein Teil eine hohe Berufszufriedenheit auf. Im zweiten Referat ging es um Burn-out-Prophylaxe. Der niedergelassene Psychiater und Psycho- therapeut Dr. Martin Walter Eichenlaub sagte, der Arztberuf sei wohl der schönste, aber seiner Erfahrung nach auch einer der gefährdetsten Berufe: „Es gibt viele Burnout-Fälle.“ Es sei wichtig, Resilienz aufzubauen und das Gegenteil Vulnerabilität zu vermindern. Als Resilienz bezeichnete er die Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche oder sozial vermittelte Ressourcen zu meistern, also durch Kenntnisse, Fähigkeiten, Einstellungen. Dies könne in verschiedenen Lebensbereichen geschehen: in der Selbstsorge z. B. durch genügend Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung und geplanten, regelmäßigen Urlaub. In guten Beziehungen zu Partnern, Freunden, Kollegen. Bei persönlichen Interessen wie Musik, Literatur, sonstigen Künsten und Hobbies. In der Spiritualität mit dem Gefühl der Sinnhaftigkeit des Lebens, im Beruf etwa durch die Begrenzung und Reduktion der Arbeitszeit und ganz allgemein der Anerkennung eigener Grenzen und der Setzung von Prioritäten. Wer in mehreren dieser Bereiche Defizite hat, wer sich aber seine Überforderung nicht eingestehen will, kann dem Referenten zufolge in eine Stress-Abwärtsspirale geraten und immer mehr Ressourcen verlieren. Besser als dann aber krampfhaft alle Ressourcenverluste zu vermeiden suchen, sei es für den Arzt, sich auf die wichtigsten Kraftquellen zu konzentrieren und neue zu gewinnen. So sei es bei höherem Arbeitsanfall besser, nachrangige Aufgaben zu verschieben und wenn möglich abzugeben, als alles zusätzlich zu schultern. Eine besonders wichtige berufliche Kraftquelle komme aus guten Arzt-Patienten-Beziehungen, die es zu entwickeln gelte. Insgesamt, so der Eindruck nach dem Referat: Weniger ist mehr, wie auch eine zitierten Befragung von 200 Ärzten ergab, die als wichtigste Ressource für den stressigen Job genügend erholsame, wirklich freie Freizeit angaben. Horst Kreussler Ausgabe 12 | Dezember 2013 61 Mitteilungen der Ärztekammer Im III. Quartal 2013 wurden von der Ärztekammer Schleswig-Holstein aufgrund erfüllter Voraussetzungen folgende Anerkennungen nach Weiterbildungsordnung ausgesprochen: Facharztkompetenzen Allgemeinchirurgie Alexandra Höfs, Ottenbüttel Dr. Torsten Schloßhauer, Lübeck Allgemeinmedizin Dr. Katrin Ahlvers, Brunsbüttel Dr. Britta Bütje, Lensahn Bettina Flower, Henstedt-Ulzburg Dr. Philipp Harbig, List/Sylt Anne-Maja Hergt, Kiel Dr. Paul Hans-Jürgen Jesche, Hoyerswerda Heiko Rüdiger Lehmann, Passade Dr. Christine Lehmann, Lübeck Dr. Jörn Leiendecker, Strande Carsten Johann-Martin Philipzig, Flensburg Dr. Simon-Vitus Schuknecht, Preetz Dr. Rainer Struck, Hamburg Nana Thorsen-Höllmer, Heide Felix Tragatschnig, Sylt Anästhesiologie Dr. Annegret Hintz, Groß Grönau Dr. Antje Hannah Kallweit, Krempe Svetlana Rakitanski, Hamburg Dr. Frank-Joachim Seyfried, Lübeck Katharina Johanna Torrent Despouy, Lübeck Erik Voges, Hamburg Dr. Bettina Wegner, Lübeck Dr. Jana Maria Wingertszahn, Kronshagen Augenheilkunde Katarzyna Anna Figlewicz, Ahrensburg Dr. Annette Tetzlaff, Bargteheide 62 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Frauenheilkunde und Geburtshilfe Gudrun Duscha, Wesseln Lisa Hamel, Kiel Dr. Carola Lindenkamp, Lübeck Dr. Anne Kristin Sofie Speierer, Baden-Baden Dr. Andrea Christine Zingel, Kuddewörde Gefäßchirurgie Dr. Katrin Kron, Itzehoe Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Eva-Maria Ebner, Lübeck Fabian Vinzenz Ullmann, Kiel Haut- und Geschlechtskrankheiten Dr. Nadia Catherine Mikhaimer, Kiel Innere Medizin Dorothee Baaß, Schashagen OT Bensloe Dr. Hans Bernhard BachmannLepper, Kiel Stefan Beckmann, Flensburg Bettina Angela Düning, Wentorf Martina Gomolinsky, Kiel Agnieszka Ortolan, Laboe Dr. Patrick Ranosch, Kiel Dr. Reyhan Schultz, Bad Segeberg Agnieszka Ziomka, Kiel Innere Medizin und Kardiologie Shoaib Monaim, Ratzeburg Innere Medizin und Pneumologie Dr. Karl Hinrich Lüko Willms, Kiel Kinder- und Jugendmedizin Markus Hilmar Flügel, Timmendorfer Strand Dr. Angelika Irmgard Heep, Lübeck Prof. Dr. Ingo Helbig, Kiel Dr. Sarah von Spiczak Brzezinski, Kiel Dr. Rosa Laverne Malwine Selena Wördehoff, Hamburg Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie Dr. Alexander von Thomsen, Lübeck Mund-KieferGesichtschirurgie Dr. Dr. dent. Matthias Gierloff, Stein Neurologie Izabela Figura, Kölln-Reisiek Dr. Gesche Stritzke, Neustadt Dr. Stefanie Wailke, Kiel Orthopädie Jürgen Ludwig Schmidt, Nürnberg Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. Sebastian Hillbricht, Lübeck Jochen Härter, Rendsburg Stephan Klüßendorf, Barum b. Lüneburg Dr. Andreas Müller, Wyk/Föhr Dr. Dietrich Renz, Kiel Bernd Schulte, Kiel Christoph Martin Spoo, Kiel Physikalische und Rehabilitative Medizin Christian Fritz Langewische, Lübeck www.aerzteblatt-sh.de Plastische und Ästhetische Chirurgie Evangelos Sarantopoulos, Kiel Psychiatrie und Psycho therapie Dr. Franz-Josef Müller, Felde Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Dr. Thomas Hoff, Hamburg Radiologie Dr. Christine Gierloff, Stein b. Laboe Teresa Magdalena Antonia Montz, Flensburg Thoraxchirurgie Derya Gökce-Gün, Hamburg Viszeralchirurgie Dr. Ines Maren Jelkmann, Lübeck Schwerpunktkompetenzen SP Endokrinologie Priv.-Doz. Dr. Sebastian Schmid, Lübeck SP Hämatologie und Internistische Onkologie Dr. Liliana Sagitowna Daukaewa, Kaltenkirchen SP Kardiologie Dr. Andrea Göpfert, Kiel Dr. Christian Nottebrock, Hollingstedt SP Neonatologie Alexander Herz, Lübeck Dr. Birte Tröger, Lübeck SP Nephrologie Priv.-Doz. Dr. Dirk Heitzmann, Münster Dr. Andreas Linkermann, Kiel Dr. Gesche Weber, Lübeck SP Neuroradiologie Dr. Burckhardt Kietzmann, Schleswig SP Pneumologie Irena Hammen, Handewitt Eike Hansen, Groß Grönau Dr. Julia Martensen, Hamburg SP Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin Dr. Ann-Cathrin Häger, Felde Zusatzweiterbildungen Akupunktur Britta Herrmann, Norderstedt Dr. Tim Marquardt, Groß Grönau Dr. Alexander Scholz, Flintbek Allergologie Dr. Gernot Adolph, Nebel/Amrum Dr. Frauke Eilers, Elmshorn Balneologie und Medizinsche Klimatologie Dr. Joachim Wulf, Wyk/Föhr Betriebsmedizin Dr. Jörg Kampen, Kiel Diabetologie Georg Immanuel Schenkluhn, Flensburg Geriatrie Dr. Claudia Dinkelacker, Lübeck Dr. Martin Peller, Kiel Intensivmedizin Dr. Astrid Birgitta Ashoff, Lübeck Priv.-Doz. Dr. Frank Bode, Lübeck Dr. Julia Buschenhenke, Kiel Priv.-Doz. Dr. Jan Hanns Höcker, Schellhorn Dr. Stefan Mann, Kiel Kinder-Pneumologie Ulrich Gidion, Kiel Priv.-Doz. Dr. Felix Riepe, Kronshagen Dr. Thomas Schroeter, Kiel Manuelle Medizin/ Chirotherapie Dr. Ulrike Gerlach, Timmendorfer Strand Dr. Marcus Alexander Rümmler, Hamburg Alfred Suska, Uelzen Naturheilverfahren Dr. Florian Bosse, Rendsburg Dr. Antje Bosse, Molfsee Dr. Sabine Stark, Kronshagen Notfallmedizin Dr. Philipp Andreas Arning, Kiel Lena Katharina Berlin, Hemme Dr. Jakob Willem Duncker, Kiel Dr. Christian Werner Wolfram Graeser, Hamburg Dr. Miriam Lina Marie Hamann, Lübeck Dr. Philipp Herminghaus, Stockelsdorf Dr. Philipp Dieter Jung, Lüneburg Dr. Karola Klaperski, Bremen Michael Kranich, Kiel Dr. Martin Massmann, Neustadt/ Holst. Dipl.-Soz. päd. Katja Masurat, Borstel-Hohenraden Fredrick Paul Muluve, Lübeck Andreas Nebelin, Kiel Dr. Selina Neka Oji, Hamburg Dr. Lasse Pieper, Flensburg Knut Gerrit Rump, Bredenbek Jakob Slemeyer, Palingen/Meckl. Gerd Taute, Kiel Palliativmedizin Dr. Bettina Gehring, Itzehoe Christine Guzy, Beidenfleth Dr. Sabine Hoffner-Eggers, Heide Dr. Imme Kahl, Strande Ausgabe 12 | Dezember 2013 63 Mitteilungen der Ärztekammer Gunnar Lankenau, Hamburg Dr. Karin Posdorfer, Kaltenkirchen Dr. Alexander Zajac, HenstedtUlzburg Physikalische Therapie und Balneologie Priv.-Doz. Dr. Arndt-Peter Schulz, Lübeck Psychotherapie – fachgebunden – tiefen psychologisch fundiert Bettina Klatt, Kiel Röntgendiagnostik – fachgebunden Mamma Dr. Klaus von Oertzen, Schwarzenbek Röntgendiagnostik – fachgebunden Skelett Dr. Markus Stücker, Pinneberg Sozialmedizin Dr. Christin Stolley, Kiel Spezielle Orthopädische Chirurgie Suchtmedizinische Grundversorgung Dr. Björn Tilse, Lübeck Die Liste ist nicht vollständig. Sie enthält nur die Namen derjenigen Ärztinnen und Ärzte, die sich mit der Veröffentlichung einverstanden erklärt haben. Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sebastian Seitz, Hamburg Spezielle Schmerztherapie Dr. Hermann Heinze, Lübeck Dr. Guido Pannier, Lübeck Sportmedizin Jan Herzog, Hamburg Kongress Vernetzte Gesundheit in Kiel Die Gesundheitswirtschaft hat es auch nicht immer leicht – sie soll Boom- und Zukunftsbranche, Job- und Wirtschaftsmotor sowie Impulsgeber und Standortpromoter sein und dann auch noch Garant für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für eine älter werdende Gesellschaft. Ob sie das überhaupt kann, was sie dafür braucht und wer an welchen Stellschrauben drehen muss oder müsste, dazu gibt es mehr auf dem fünften Kongress „Vernetzte Gesundheit“ am 8. und 9. Januar in Halle 400 in Kiel – das Programm ist online. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung unter: www.vernetzte-gesundheit.de Zum ersten Mal wird der Kongress vom Wirtschaftsministerium veranstaltet. Zu den Referenten zählen u. a.: Dr. Franz-Joseph Bartmann, Mitglied des Vorstands und Vorsitzender des Telematikausschusses der Bundesärztekammer, Berlin; Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Bad Segeberg Birgit Fischer, Staatsministerin a. D., Hauptgeschäftsführerin des vfa, Verband forschender Pharma-Unternehmen, Berlin Michael Thomas Fröhlich, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V. (UVNord) Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Kiel Dr. Volker Leienbach, Verbandsdirektor und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e. V., Köln Dr. Markus Müschenich, MPH, Vorstand des Bundesverbandes Internetmedizin; Gründer von Concept Health Prof. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, Hamburg Dr. Thomas Schang, Vorstandsmitglied Ärztekammer Schleswig-Holstein Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein, Bad Segeberg Prof. Thomas Wessinghage, Ärztlicher Direktor der Klinik Medical Park Bad Wiessee St. Hubertus 64 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Hinweise: Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg. Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behördenführungszeugnis) zu beantragen. Die Bewerbung wird nicht durch eine eventuell erfolgte Wartelisteeintragung ersetzt! Um Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze können sich auch Vertragsärzte/Vertragspsychotherapeuten und Medizinische Versorgungszentren bewerben, um einen anderen Arzt/eine andere Ärzte bzw. mehrere Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. müssen namentlich genannt werden und die oben bezeichneten Unterlagen sind für ihn/sie einzureichen. Es besteht die Möglichkeit, dass ein für einen vollen Versorgungsauftrag ausgeschriebener Vertragsarztsitz/Vertragspsychotherapeutensitz von zwei Ärzten/Ärztinnen übernommen wird, die den Sitz übernehmen und ihren Versorgungsauftrag jeweils auf einen halben Versorgungsauftrag beschränken. Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Für nähere Informationen hierzu stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551 - 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung: Team 1 Team 1 betreut folgende Kreise: -596, -378, -561 Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn Team 2 Team 2 betreut: -634, -346, -259 Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kreis Plön, Stadt Kiel Team 3 Team 3 betreut: -258, -632, -291 Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Herzogtum Lauenburg, Stadt Lübeck, Kreis Ostholstein Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich* Praxisform Bewerbungs frist** Ausschreibungs nummer Anästhesisten SH Süd 104 BAG 31.12.2013 11150/2013 Augenärzte - halbe Zulassung - Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde BAG 31.12.2013 12087/2013 Augenärzte - halbe Zulassung - Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde BAG 31.12.2013 12086/2013 Augenärzte - halbe Zulassung - Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde BAG 31.12.2013 12084/2013 Augenärzte - halbe Zulassung - Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde BAG 31.12.2013 12083/2013 Frauenärzte Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde EP 31.01.2014 7681/2013 Ausgabe 12 | Dezember 2013 65 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 31.01.2014 8256/2013 Hausärzte MB Flensburg EP 31.01.2014 11281/2013 Hausärzte MB Lübeck EP 31.01.2014 11305/2013 Hausärzte MB Neustadt (Holstein) BAG 31.01.2014 8691/2013 Hausärzte MB Schleswig BAG 31.12.2013 11397/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 31.01.2013 11859/2013 Hausärzte MB Kiel BAG 31.01.2013 11909/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südwest EP 31.01.2014 12805/2013 Hautärzte Stadt Kiel BAG 31.12.2013 11396/2013 Nervenärzte Kreis Pinneberg EP 31.01.2014 11857/2013 Neurochirurgen Schleswig-Holstein EP 31.01.2014 11851/2013 * Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Hausärzte MB Bad Segeberg/Wahlstedt EP Hausärzte MB Bad Segeberg/Wahlstedt BAG 3712/2013 Hausärzte MB Flensburg BAG 6043/2013 Hausärzte MB Kappeln EP Hausärzte MB Kiel BAG 3894/2013 Hausärzte MB Kiel BAG 8445/2013 Hausärzte MB Lübeck EP 542/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 217/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 3032/2013 Hausärzte MB Metropolregion Südwest BAG 14713/2012 Hausärzte MB Metropolregion Südwest EP Hausärzte MB Mölln EP Hausärzte MB Neumünster BAG 66 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Au s s c hr e ibun gs num mer 4478/2013 14988/2012 2544/2013 8435/2013 15914/2012 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Hausärzte MB Neumünster BAG 15192/2012 Hausärzte MB Neumünster EP 15917/2012 Hausärzte MB Neumünster BAG 1743/2013 Hausärzte MB Plön BAG 15796/2012 Hausärzte MB Ratzeburg BAG 3895/2013 Hausärzte MB Rendsburg EP 15933/2012 Hausärzte MB Rendsburg EP 623/2013 Hausärzte MB Rendsburg BAG 4269/2013 Hausärzte MB Schleswig EP 3893/2013 Hausärzte MB Schleswig EP 5936/2013 Hausärzte - halbe Zulassung - MB Neumünster EP 3610/2013 Kinderärzte FL/SL-FL EP 383/2013 Kinderärzte Stormarn BAG Psychotherapeuten - halbe Zulassung - Kiel EP 15935/2012 68/2013 Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V. Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform Hausärzte MB Husum EP Chiffrenummer 10209/2013 Hausärzte MB Husum EP 5630/2013 Nähere Informationen zu den aufgeführten Praxen sowie dem Zulassungsverfahren erhalten Sie unter den oben angegebenen Telefonnummern. Fortführung von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen als Zweigpraxen Für folgende Vertragsarztsitze ist die Bewerbungsfrist seit einem Quartal abgelaufen, ohne dass eine Bewerbung eingegangen ist. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein würde für die hier aufgeführten Sitze eine Zweigpraxisgenehmigung erteilen, wenn sie von einem anderen Vertragsarzt als Zweigpraxis fortgeführt werden sollen: Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Ausschreibungsnummer Hausärzte FL/S-FL Kinder- u. Jugendmedizin Herzogtum Lauenburg 14988/2012 216/2013 Kinder- u. Jugendmedizin Herzogtum Lauenburg 7711/2013 Hausärzte NMS/RD-E 15933/2012 Das Statut über die Durchführung von Gemeinschaftsaufgaben und von Maßnahmen zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Schleswig-Holstein sieht unter II 3 a) ff. vor, dass eine finanzielle Förderung für die Fortführung der ausgeschriebenen Vertragsarztsitze als Zweigpraxis möglich ist. Die finanzielle FördeAusgabe 12 | Dezember 2013 67 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung rung erfolgt durch einen einmaligen Zuschuss, der schriftlich beantragt werden muss. Für nähere Auskünfte zu der Möglichkeit der Fortführung einer Praxis als Zweigpraxis setzen Sie sich bitte unter den oben genannten Telefonnummern mit der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung. Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden ermächtigt bzw. bei folgenden Ärzten haben sich Änderungen ergeben (Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Ermächtigungsverzeichnis auf www.kvsh.de.): Name Fachgruppe Ort Dr. med. Jens Stevens Innere Medizin/Kardiologie Kiel Dr. med. Ingrid Harich Radiologie und Nuklearmedizin Neumünster Dr. med. Kurt Schwabe Innere Medizin/Kardiologie Bad Oldesloe Annette Luise Schmitz Anästhesiologie Neustadt Stefan Rieckhof Anästhesiologie Neustadt Gabriele Ziegeler-Botzet Frauenheilkunde und Geburtshilfe Pinneberg Dr. med. Katja Bruhn Kinder- und Jugendmedizin Rendsburg Dr. med. Martin Neuß Frauenheilkunde und Geburtshilfe Geesthacht Dr. med. Sabine Huss Psychiatrie und Psychotherapie Bad Segeberg Clemens Heise Psychiatrie Kaltenkirchen Dr. med. Andreas Hohmann Diagnostische Radiologie Schleswig Dr. med. Claudia Wardius Radiologie Schleswig Die Abgeordnetenversammlung der KVSH hat in ihrer Sitzung am 13. November 2013 Änderungen im Honorarverteilungsmaßstab (HVM) mit Wirkung zum 1. Januar 2014 beschlossen. Die aktuelle Fassung des HVM finden Sie auf unserer Homepage www.kvsh.de. Auf Anforderung wird der Text der Bekanntmachung in Papierform zur Verfügung gestellt, Telefon: 04551-883-486. 68 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung gebeten: Name Ort Fachgruppe Beginn Nachfolger von Dr. med. Sabine Cremer 24118 Kiel, Holtenauer Straße 145 Frauenheilkunde und Geburtshilfe ausschließlich psychotherapeutisch 01.01.2014 Dr. med. Klaus Schwerda Dr. med. Arne Eick 24986 Mittelangeln OT Satrup, Mühlenstraße 5 Allgemeinmedizin 02.01.2014 Dr. med. Thomas Hehmann Dr. med. Sandra Nagel 22941 Bargteheide, Rathausstraße 33 a Kinder- und Jugendmedizin 02.01.2014 Dr. med. Irmtraut Käfer Dr. med. Lars Nebermann 23560 Lübeck, Kronsforder Allee 69 Orthopädie 06.01.2014 Dr. med. Ulrich Müller Dr. med. Jürgen Stieh Gustavstraße 7, 25469 Halstenbek Kinder- und Jugendmedizin Dr. med. Gholamreza Rahimi Nahouji - halbe Zulassung - 24568 Kaltenkirchen, Neuer Weg 1 a Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie 28.10.2013 Dr. med. Matthias Tennie Dr. med. Holger Ritzel 22846 Norderstedt, Ulzburger Straße 310 Innere Medizin, hausärztlich 01.01.2014 Dr. med. Martin Böhm Dr. med. Hartwig Helmer 24837 Schleswig, Stadtweg 27 a Innere Medizin, hausärztlich 01.01.2014 Dr. med. HansAdolf Siebels Elena Hartkop 23554 Lübeck, Fackenburger Allee 22 - 24 Allgemeinmedizin 01.01.2014 Dr. med. Reinhard Wiegers Ingo Kirchholtes 23858 Reinfeld, Neuhöfer Straße 18 Kinder- und Jugendmedizin 02.01.2014 Dr. med. Rudolf Höhne Dr. med. Christoph Rehkamp 24937 Flensburg, Nikolaikirchhof 5 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 02.01.2014 Dr. med. Dipl.-Ing. Helmut Oehne Janina Trapp - halbe Zulassung - 24837 Schleswig, Stadtweg 48 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 01.01.2014 Dr. med. HansHenning Buske Petra Zimmermann - halbe Zulassung - 22848 Norderstedt, Ohechaussee 11 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 15.08.2013 Dr. med. Wolfgang Hohlbaum Dr. med. Axel Hagemann 24837 Schleswig, Stadtweg 27 a Innere Medizin, hausärztlich 02.01.2014 Ausgabe 12 | Dezember 2013 69 Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Dipl.-Psych. Sabine Beckmann 22848 Norderstedt, Ochsenzoller Straße 173 Psychologische Psychotherapeutin 02.01.2014 Margret Hochgartz Cornelia Schaible - halbe Zulassung - 24105 Kiel, Holtenauer Straße 208 Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 01.01.214 Dipl.-Psych. Bettina Altner Dipl.-Psych. Olaf Breitkopf - halbe Zulassung - 24114 Kiel, Michelsenstraße 35 Psychologischer Psychotherapeut 01.01.2014 Dipl.-Psych. Margit Pfeiffer-Staack Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung gebeten: Name des anstellenden Arztes/MVZ Ort Fachgruppe Beginn Name des Angestellten „WestDoc MVZ Heide GmbH“ 25746 Heide, Esmarchstraße 50 Neurologie 01.12.2013 Priv.-Doz. Dr. med. Johann Hagenah - vierteltags - „WestDoc MVZ Heide GmbH“ 25746 Heide, Esmarchstraße 50 Neurologie 01.12.2013 Sabine Kalwa - vierteltags - „WestDoc MVZ Heide GmbH“ 25746 Heide, Esmarchstraße 50 Neurologie 01.12.2013 Roland Zybur - vierteltags - „MVZ Itzehoe City gGmbH“ 25524 Itzehoe, Viktoriastraße 2 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 15.10.2013 Dr. med. Ayham Said „MVZ Ritter-WulfPlatz Schwarzenbek“ 21493 Schwarzenbek, Ritter-Wulf-Platz 3 Psychiatrie - ausschließlich psychotherapeutisch 01.10.2013 Dr. medic/IMF Temeschburg Liana Glodzei - halbtags - Thomas Bertling 25469 Halstenbek, Seestraße 250 Allgemeinmedizin 01.10.2013 Angelika Steyvers „MVZ Augen-Heilkunde-Nord GmbH“ 24558 Henstedt-Ulzburg, Hamburger Straße 6 Augenheilkunde 01.10.2013 Katarzyna Figlewicz - halbtags - Dr. med. Frank Rosenberger 24937 Flensburg, Süderhofenden 12 Innere Medizin, Schwerpunkt Pneumologie 01.09.2013 Dr. med. Manuela Menzel - halbtags - „MVZ Ambulanzzentrum des UKSH Kiel gGmbH“ 24105 Kiel, Arnold-Heller-Straße 3 Nuklearmedizin 09.10.2013 Dr. med. Roland Wilhelm - halbtags - Dres. Engel und Kollegen 24148 Kiel, Schönberger Straße 11 Anästhesiologie 01.01.2014 Eva-Maria Harten - dreivierteltags - Dr. med. Johann Kielholz, Dr. med. Wiebke Junge 25797 Wöhrden, Schwarzer Weg 14 Allgemeinmedizin 15.10.2013 Nana ThorsenHöllmer 70 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung „WestDoc MVZ Bruns- 25541 Brunsbüttel, Del- Frauenheilkunde büttel GmbH“ brückstraße 2 und Geburtshilfe 05.09.2013 Gudrun Duscha - vierteltags - „MVZ Ambulanzzen- 24105 Kiel, Arnold-Heltrum des UKSH Kiel ler-Straße 3 gGmbH“ Allgemeinmedizin 01.10.2013 Ingeborg Kaup - halbtags - „MVZ Ambulanzzentrum des UKSH Kiel gGmbH“ 24109 Kiel, Helsinkistraße 48 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 01.10.2013 Anja Demandt - halbtags - „MVZ Gesundheitszentrum Quickborn GbR“ 25451 Quickborn, Ziegenweg 4 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 01.10.2013 Natalija Vysniauskaite - halbtags - „MVZ Beste Trave“ 23843 Bad Oldesloe, Schützenstraße 55 Diagnostische Radiologie 10.10.2013 Dr. med. Jan Voß Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten: Name Fachgruppe von nach Datum Dr. med. Karin Burdack Frauenheilkunde und Geburtshilfe 24114 Kiel, Arndtplatz 6 24114 Kiel, Kronshagener Weg 15 01.01.2014 24768 Rendsburg, Hollesenstraße 25 24768 Rendsburg, Am Stadtsee 9 07.10.2013 „ViGeZ Villa Schwensen Gesundheitszentrum Brücke MVZ GmbH“ Dr. med. Heinrich Bertuleit Hals-HasenOhrenheilkunde 25421 Pinneberg, Rübekamp 25 25421 Pinneberg, Damm 49 05.08.2013 Priv.-Doz. Dr. med. Sören Wenzel Hals-HasenOhrenheilkunde 25421 Pinneberg, Rübekamp 25 25421 Pinneberg, Damm 49 05.08.2013 Dr. phil. Dipl.-Psych. Brigitte Gemeinhardt Psychologische Psychotherapeutin 23714 Bad Malente, Lindenallee 51 23701 Eutin, Hospitalstraße 3 01.01.2014 Änderungsvereinbarung zur Honorarvereinbarung 2013 Bad Segeberg - Die Änderungsvereinbarung, gültig ab dem 4. Quartal 2013, zur Honorarvereinbarung für das Jahr 2013 finden Sie auf der Homepage der KVSH unter www.kvsh.de im Downloadbereich Verträge. Bei Bedarf senden wir Ihnen die Änderungsvereinbarung gerne in Papierform zu (04551 883-331). Ausgabe 12 | Dezember 2013 71 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche FAE fuer Gynäkologie/ Geburtshilfe sucht ab sofort Anstellung in Praxis in Lübeck und Umgebung. Spezialgebiete Mammasono/Pränataldiagnostik [email protected] 0177-5999309 Die Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit 602 Betten in verschiedenen Fachdisziplinen und Mitglied im 6K Klinikverbund Schleswig-Holstein. Wir verfügen auch über ein medizinisches Versorgungszentrum, mehrere Ausbildungsstätten und einen Betriebskindergarten. Die Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH sucht zum 01.04.2014 einen Oberarzt (m/w) für die Geriatrische Klinik mit 75 % der tariflichen Arbeitszeit Im Rahmen der Erweiterung der Geriatrischen Klinik im Frühjahr 2014 wird eine Oberarztstelle mit 75 % der regulären Arbeitszeit neu eingerichtet. Die Stelle ist besonders geeignet für Fachärzte mit gerontopsychiatrischer, neurologischer und geriatrischer Vorerfahrung. Zu den oberärztlichen Aufgaben gehört neben der Verantwortung für eine Station mit neurologischpsychiatrischem Schwerpunkt auch die Teilnahme am Konsiliardienst für die übrigen Kliniken des Städtischen Krankenhauses. Zur Geriatrischen Klinik gehören nach der Erweiterung 4 Stationen mit 85 vollstationären und eine Tagesklinik mit 20 teilstationären Behandlungsplätzen. Jährlich werden aktuell ca. 1900 Patienten von einem multiprofessionellen Team versorgt. Die Klinik verfügt u. a. über eine umfangreiche Ausstattung zur sonografischen und elektrophysiologischen neurologischen Diagnostik. Gesucht wird ein Facharzt (m/w) für Nervenheilkunde, Neurologie oder Psychiatrie (u. U. auch Innere Medizin) mit gerontopsychiatrischer Erfahrung. Wir bieten eine Vergütung nach TV Ärzte/VKA. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Für telefonische Informationen steht Ihnen die Chefärztin, Frau Dr. M. Thieves, unter der Tel.-Nr.: 0431 1697-8101 gern zur Verfügung. Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte 14 Tage nach Erscheinen dieser Anzeige an: Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Abteilung Personal & Recht · Chemnitzstr. 33 · 24116 Kiel [email protected] Kassenärztlicher Sitz für hausärztl. internistische Praxis in Kiel zu kaufen gesucht. Gleichberechtigter Einstieg in gut gehende Praxis am Kieler Ostufer möglich. Chiffre 487 BAG Allgemein NMS sucht Partner in 2014, gute Lage, hohe Erträge promedis ag - 04340 402811 Wir suchen ständig Ärzte aller Fachgebiete, als Honorarärzte, zu besten Konditionen! Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern! Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Kiel www.honorararztagentur.de Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche CURTIUS KLINIK Psychosomatische Medizin Die Curtius Klinik ist eine Fachklinik für Psychosomatische Medizin mit insgesamt 156 Betten in der akutmedizinischen Versorgung und in der Rehabilitation. Wir arbeiten schwerpunktmäßig nach einem tiefenpsychologisch fundierten, integrativen Konzept mit Einbeziehung körperbezogener und erlebnisorientierter Therapieformen wie Musik- und Gestaltungstherapie und imaginativer Verfahren. Daneben kommen auch systemische und verhaltenstherapeutische Verfahren zur Anwendung. Es bestehen Kooperationsverträge mit Ausbildungsinstituten wie ZAP Lübeck, IFT Kiel und IFP in Hamburg. Lübeck: hausärztliche Gemeinschaftspraxis, 7 Ärzte, sucht teamfähige praxiserfahrene nette FÄ/A f. Allgemeinmedizin für 20 Std, ab Januar 2014 oder später. [email protected] 0176 51323637 Wir suchen zum nächstmöglichen Termin jeweils in Voll- oder Teilzeit eine / n Ärztin / Arzt mit Interesse an der Psychotherapie oder Fachärztin / Facharzt für Psychosomatik und psychotherapeutische Medizin bzw. für Psychiatrie und Psychotherapie sowie eine / n Diplom-Psychologin /-en Wir bieten: ● Die volle Facharztweiterbildung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie ein Jahr für Innere Medizin und Psychiatrie / Psychotherapie sowie für die Zusatzqualifikation Sozialmedizin ● Durch die Ärztekammer Schleswig-Holstein anerkannte Supervisionen ● Klinikinterne Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten ● Eine enge Anbindung an das Institut für Psychosomatik und Psychotherapie der Ärztekammer Schleswig-Holstein ● Haustarifvertrag mit Marburger Bund und ver.di ● Betriebliche Altersvorsorge Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung. Chefarzt Kurt Langner • Curtius Klinik GmbH & Co. KG Neue Kampstraße 2 • 23714 Bad Malente Oberärztin Gyn/Geb. mit mehrjähriger MVZ-Erfahrung sucht Praxis-/KV-Sitz in Kiel und Umgebung. Tel.: 0175 12 12 833 FÄ Frauenheilk. u Geburtsh. sucht Praxiseinstieg zur Übernahme mit KV-Sitzab 2014. Großraum SH,HH Chiffre 486 [email protected] • www.curtius-klinik.de Fortbildung 140. Jahrestagung der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin Themenübersicht – Personalisierte Kardiologie und Tumortherapie – Neue Interventionsstrategien in der Inneren Medizin – Transplantationsindikationen aus internistischer Sicht – Ambulante und stationäre Palliativversorgung in Deutschland 2014 – Update Innere Medizin – Aktuelle Themen 7. bis 8. Februar 2014 · Handelskammer Hamburg Anz_SH_Ärzteblatt_fin.indd 1 Kongresspräsidenten und Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Stefan Blankenberg Universitäres Herzzentrum Hamburg, UKE Prof. Dr. Carsten Bokemeyer Universitäres Cancer Center Hamburg, UKE Detaillierte Informationen und Anmeldung www.innere-nordwest.de 13.11.13 16:04 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Stellenangebote/Stellengesuche Wir suchen für unser Medizinisches Versorgungszentrum, Boninstraße 27a in Kiel eine / einen Fachärztin / Facharzt zum 01.01.2014 in Teil- oder Vollzeit Aufgabe ist die allgemeinmedizinische Behandlung und Substitution von Opioidabhängigen. Wir wünschen uns: • eine Ausbildung als FA für Allgemeinmedizin, FA für Anästhesie oder FA für Innere Medizin • Fachweiterbildung Suchtmedizin wäre wünschenswert Wir bieten Ihnen: • eineattraktiveVergütung • ArbeitineinemmotiviertenundmultiprofessionellenTeam • einausgesprochengutesBetriebsklima • MöglichkeitenzurFortbildung • geregelteArbeitszeiten,keineNachtdienste • einenZuschusszuev.Umzugskosten Das MVZ an der Fachambulanz Kiel ist eine Einrichtung der Fachkliniken Nordfriesland im Unternehmensverbund der DIAKO Flensburg. Das FAK MVZistdermedizinischeBereichderFachambulanz-Kiel. DieseundweitereStellenangeboteauchunter:www.fklnf.de Für Auskünfte steht Ihnen der Leiter des MVZ Kiel Herr Hans-Georg Hoffmann, Tel.: 0431-6684621 oder 668460, Email:[email protected] gerne zur Verfügung. InformationenüberdieFAKerhaltenSieunterwww.fachambulanz-kiel.de. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung: Fachambulanz Kiel Boninstraße 27a, 24114Kiel Weiterbildungsassistent/ -in Allgemeinmedizin zum 01.09.2013 für große hausärztliche / internistische Praxis in Kiel gesucht Nettes Team, flexible Arbeitszeiten, großes diagnostisches und therapeutisches Spektrum Dr. Katja Dirksen, FÄ für Innere Medizin, Susanne Veddern, FÄ für Allgemeinmedizin, Akademische Lehrpraxis Langer Rehm 22, 24149 Kiel Tel. 0431 / 203167 Facharzt/ärztin für Allgemeinmedizin in Ostholstein gesucht Spitzen-GP im Herzen Ostholsteins/ Breites Spektrum/ sehr nettes, junges Team/ flexible Arbeitszeiten/ sehr gute Bezahlung/ gerne Wiedereinsteiger E-Mail: [email protected] Weiterbildungsassistent/in 19.11.2013 11:54:36 Tätigkeitsspektrum sind Spezielle Schmerztherapie in Hamburg für 1 Jahr ab 4/2014; alle Bereiche der Behandlung und Betreuung von Patienten mit chronischen Schmerzen in der Ambulanz, stationäre Tätigkeit einschließlich Konzept MULTIMODAL, Hospizversorgung und SAPV; Voraussetzung: abgeschlossene Facharztweiterbildung/80 Stunden Kurs Spezielle Schmerztherapie/Interesse an Palliativmedizin/Teamfähigkeit/engagierte Persönlichkeit. Bewerbung erbeten an Schmerzambulanz Alten Eichen, Wördemannsweg 23, 22527 Hamburg oder [email protected] 20131119 Anzeige FAK 95 mm 150 mm Ärzteblatt.indd 1 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Schön-Klinikum Hamburg Eilbek, Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie Zur Vergrößerung unseres Teams suchen wir einen/eine FA/FÄ für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin mit Interesse am Umgang mit Patienten zur längerfristigen Mitarbeit bei der ambulanten Betreuung klinischer Studien (Voll- oder Teilzeit). Nähere Informationen unter www.schoen-kliniken.de/ karriere/stellenangebote/med/artikel/hr02650/ oder 040 / 2092-1352 Weiterbildungsassistent(in) (WB) Allgemeinmed. in Plön/Holstein Nettes Praxisteam sucht ab 01.10.2013 WB-Ass. in Voll-oder Teilzeit. Wir bieten flexible Arbeits-und Urlaubszeiten, großes diag. und therap. Spektrum. Inkl. Ultraschall. WB-Ermächtigung 18 Mo. Spätere Anstellung / Kooperation möglich. Kontakt: [email protected] Die B·A·D GmbH betreut mit mehr als 2.800 Experten europaweit 250.000 Betriebe mit 4 Millionen Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und der Arbeitssicherheit. Allein in Deutschland betreiben wir 200 Gesundheitszentren. Damit gehören wir mit unseren Tochtergesellschaften zu den größten europäischen Anbietern von Präventionsdienstleistungen. Unsere Mitarbeiter sind dabei unser wertvollstes Kapital, denn ohne sie wären wir nicht so erfolgreich! Gehören Sie bald auch zu uns? Arbeits-/Betriebsmediziner (m/w) oder Ärzte in Weiterbildung (m/w) im Fachgebiet Arbeitsmedizin Dithmarschen/Westküste | Flensburg | Husum – Voll- oder Teilzeit Kennziffer SHÄB Unser Angebot: – Zukunftssichere Beschäftigung in einem modernen Dienstleistungsunternehmen – Flexible Arbeitszeitmodelle – Leistungsbezogene Vergütung – Betriebliche Altersvorsorge – Strukturierte Einarbeitung sowie finanzierte Weiterbildungsmaßnahmen – Innerbetriebliches Gesundheitsmanagement – Kooperation mit dem AWO Elternservice – Car-Rent-Sharing-Modell »Als Arbeitsmediziner steht für mich die Gesundheitsvorsorge im Mittelpunkt meines Handelns. Daher weiß ich: Mitarbeiter müssen sich an ihren Arbeitsplätzen sicher und wohl fühlen. Dazu benötigen sie ein konstruktives Miteinander und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Werte, die bei der B·A·D GmbH fest in der Unternehmenskultur verankert sind.« Dr. Carsten Buß, Facharzt für Arbeitsmedizin, Leiter B·A·DZentren Dortmund und Münster Ihre Aufgaben: – Arbeitsmedizinische Betreuung von Kunden unterschiedlichster Branchen in unseren Arbeitsmedizinischen Zentren und im Außendienst – Umsetzung der in § 3 ASiG festgelegten Aufgaben eines Betriebsarztes und Beratung zu vielfältigen arbeitsmedizinischen Themen – Mitwirkung bei der Gestaltung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements – Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen – Schulungen zu verschiedenen Themen der Prävention – Reisemedizinische Beratung – Arbeitsmedizinische Begutachtung – Unterstützung des Vertriebs in der Akquisition von Kunden Ihr Profil: – Facharzt für Arbeitsmedizin, Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin oder mindestens eine zweijährige Tätigkeit in der Inneren Medizin/Allgemeinmedizin mit der Bereitschaft zur Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin – Hohe Beratungskompetenz sowie verbindliches und professionelles Auftreten bei Kunden und Probanden – Organisations- und Kommunikationsstärke – Teamfähigkeit in einem interdisziplinären Team Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der o. g. Kennziffer, gerne auch per E-Mail. Für Ihre Fragen stehen wir gerne telefonisch zur Verfügung. B·A·D GmbH – Human Resources Thomas Gies, Tel. 0228/40072-335 Herbert-Rabius-Straße 1, 53225 Bonn [email protected], www.bad-gmbh.de/karriere Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Gesunde Nähe Klinik Eckernförde Seniorenhaus Eckernförde Klinik Rendsburg Seniorenhaus Jevenstedt Seniorenhaus Nortorf Die imland Kliniken, akademische Lehrkrankenhäuser des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein Campus Kiel, sind leistungsfähige Schwerpunktkrankenhäuser mit 777 Betten an den Standorten Rendsburg und Eckernförde. Wir sind Mitglied der 6K-Kooperation kommunaler Krankenhäuser mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aufgrund einer Aufgabenerweiterung unserer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Rendsburg und Eckernförde stellen wir ärztliche und psychologische Mitarbeiter/-innen ein. Wir suchen ab sofort in Vollzeit jeweils eine/-n Fachärztin/-arzt bzw. Assistenzärztin/-arzt in fortgeschrittener Weiterbildung Assistenzärztin/-arzt in Weiterbildung Psychologin/-en mit abgeschlossener Therapieausbildung und Zusatzqualifikationen (z. B. DBT, CBASP, Traumatherapie, Psychoonkologie) Die Klinik verfügt über 142 stationäre und teilstationäre Behandlungsplätze sowie eine psychiatrische Institutsambulanz. Seit 2006 arbeitet die Klinik im Regionalbudget, einem Modellprojekt mit Aufhebung der Grenzen zwischen ambulantem, teilstationärem und stationärem Sektor, das eine sinnvolle und patientenzentrierte psychiatrisch-psychotherapeutische Arbeit ermöglicht. Wir arbeiten in störungsspezifischen Behandlungsteams, in denen psychotherapeutische, medikamentöse und biologische Therapieverfahren im Sinne einer modernen Psychiatrie gleichrangig eingesetzt werden. Wir wünschen uns offene und fachlich interessierte Mitarbeiter/-innen mit Freude an der Psychiatrie und Psychotherapie, die hier von einem engagierten interdisziplinären Team mit kurzen Entscheidungswegen, innovativen Arbeitsabläufen und einem ausgesprochen guten Arbeitsklima geprägt wird. Wir können eine fundierte Ausbildung für die gesamte Weiterbildungszeit für die/den Fachärztin/-arzt für Psychiatrie und Psychotherapie gewährleisten einschließlich der neurologischen Weiterbildungszeit durch Rotation in die neurologische Abteilung im Hause. Die erforderlichen externen Fortbildungen an einem psychotherapeutischen Ausbildungsinstitut werden einschließlich der Selbsterfahrungskurse vom Hause getragen. Die Psychologin/Den Psychologen möchten wir in unserem Behandlungsschwerpunkt für Menschen mit Persönlichkeitsstörungen einsetzen. Die Vergütung richtet sich nach den Bestimmungen des TV-Ärzte/VKA bzw. TVöD-K, hinzu kommen die im öffentlichen Dienst üblichen sozialen Leistungen. Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Chefärztin der Klinik, Frau Dr. Schulz-Du Bois, unter der Telefonnummer 04331-200-8001. Ihr Interesse ist geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen innerhalb von 14 Tagen nach Erscheinen der Anzeige an: Imland GmbH Personalabteilung Lilienstr. 20-28 24768 Rendsburg Stellenangebote/Stellengesuche Wir sind Die Klinik für Geriatrie Ratzeburg GmbH verfügt über 69 Betten, 12 teilstationäre Plätze und nimmt an der Ambulanten Geriatrischen Rehabilitativen Versorgung (AGRV) teil. Unsere Klinik verfügt über die Befugnis zur Weiterbildung Innere Medizin und Allgemeinmedizin für 24 Monate sowie eine Berechtigung für die volle Weiterbildung von 18 Monaten für die Zusatzbezeichnung Geriatrie. Sonografie, Echokardiografie, Duplexsonografie, Lungenfunktion, LZ-EKG, LZ-RR, sowie Gastroskopie werden ebenso durchgeführt wie endoskopische Schluckdiagnostik. Wir suchen ab sofort eine/einen Assistenzarzt (m/w) Teilzeit/Vollzeit Wir bieten • Interdisziplinäre Zusammenarbeit • Entlastung bei der täglichen Arbeit durch Kodierfachkräfte und Stationsassistentinnen • Externe Fortbildungen sowie deren finanzielle Förderung • Geregelte und familienfreundliche Arbeitszeiten auch in Teilzeit • Unterstützung bei der Betreuung Ihrer Kinder. Haben wir Sie angesprochen? Dann freuen wir uns über ihre schriftliche Bewerbung per Post oder E-Mail: [email protected] Wir sind eine Fachklinik für onkologische Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation (Hämatologie, Onkologie, Urologie, Gynäkologie) mit 190 Betten. Wir rehabilitieren Patienten/Patientinnen nach Operation, Chemo- und/oder Radiotherapie sowie Stammzell- und Nierentransplantierte. Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir zum 1.1.2014 oder später (gern in Voll- oder Teilzeit): 1 Facharzt /-ärztin für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Hämatologie/Onkologie bzw. in Weiterbildung hierzu als Oberarzt/-ärztin 1 Facharzt /-ärztin für Gynäkologie/Geburtshilfe als Funktionsoberarzt/ -ärztin 1 Assistenzarzt /-ärztin Wir haben die Weiterbildungsermächtigung für: 1 Jahr Innere Medizin 1 Jahr Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie 1 Jahr Gynäkologie und Geburtshilfe 1 Jahr Urologie 1 Jahr Sozialmedizin 1 Jahr Rehabilitationswesen Wir bieten: • Leistungsgerechte Vergütung • Förderung von Fortbildungen • eine interessante, verantwortungsvolle Tätigkeit in einem multiprofessionellen Team • Kindergärten und alle Schulen vor Ort Wir erwarten: • Interesse an der onkologischen Rehabilitationsmedizin, Teamfähigkeit Ihre Bewerbung senden Sie bitte an [email protected] z.H. unseres Chefarztes, Herrn Dr. Jan Schmielau. CURTIUS KLINIK Psychosomatische Medizin Wollten Sie schon immer dort arbeiten, wo andere Urlaub machen? Ihr Arbeitsplatz liegt direkt am See, mitten in der Holsteinischen Schweiz, in Bad Malente. Die Curtius Klinik ist eine Fachklinik für Psychosomatische Medizin mit insgesamt 156 Betten in der akutmedizinischen Versorgung und in der Rehabilitation. Wir arbeiten schwerpunktmäßig nach einem tiefenpsychologisch fundierten, integrativen Konzept mit Einbeziehung körperbezogener und erlebnisorientierter Therapieformen wie Musik- und Gestaltungstherapie oder imaginativer Verfahren. Daneben kommen auch systemische und verhaltenstherapeutische Verfahren zur Anwendung. Wir sind eine Klinik im Wandel und angesichts des anstehenden Chefarztwechsels benötigen wir zur Verstärkung unseres medizinischen Leitungsteams, insbesondere zur Vertretung der Chefärztin, eine/n Oberärztin / Oberarzt Sie sollten über einen Facharzttitel (m/w) für Psychosomatische Medizin oder Psychiatrie und Psychotherapie oder einen Facharzt (m/w) Allgemeinmedizin oder Innere Medizin mit ZB Psychotherapie verfügen und die Grundlagen für eine Weiterbildungsbefugnis mitbringen. Wenn Sie über Führungsqualitäten verfügen und gerne autonom, strukturiert und teamorientiert arbeiten, dann passen Sie zu uns. Erfahrung mit Leitungstätigkeiten ist von Vorteil, aber keine Einstellungsvoraussetzung. Wir bieten: • Eine verantwortungsvolle Position mit Gestaltungspotential in einem angenehmen Arbeitsklima • Gezielte Führungskräfteweiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen • Flache Hierarchie und kurze Entscheidungswege • Ein engagiertes, qualifiziertes Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Abteilungen • Flexible Arbeitszeitlösungen • Haustarifvertrag mit Marburger Bund • Betriebliche Altersvorsorge Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung. Curtius Klinik GmbH & Co. KG Neue Kampstraße 2 • 23714 Bad Malente • Telefon 0 45 23 / 407 - 440 [email protected] • www.curtius-klinik.de Honorardozenten im Bereich Pflege Zur Verstärkung des Dozententeams der UKSH Akademie, Bereich Fort- und Weiterbildung in Kiel und Lübeck, suchen wir motivierte Ärztinnen und Ärzte, die Freude am Unterrichten haben und ihre Fachkenntnisse gerne an Pflegende im Funktionsdienst weitergeben möchten. In verschiedenen Themengebieten der Fachweiterbildungen für - Intensivpflege - Anästhesiepflege - den Operationsdienst - Onkologie- und Palliativpflege wollen wir Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen auf Honorarbasis in unsere Unterrichtsplanung integrieren und damit eine gute Theorie – Praxisverknüpfung sicherstellen. Wenn Sie Interesse haben und vielleicht auch schon erste Erfahrungen in der Unterrichtstätigkeit sammeln konnten (z.B. bei stationsinternen Fortbildungen o.ä.) rufen Sie uns gerne an. Nähre Auskünfte erhalten Sie von der Teamleitung Frau Birgit Hoffmann 0431 597 2710 oder über das Sekretariat Kiel: 0431 597 5272 und über das Sekretariat Lübeck: 0451 500 3537. Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Praxisgesuche/Praxisabgabe/Praxisräume FA für Allgemeinmedizin, Sportmedizin, Akupunktur sucht Übernahme Hausarztpraxis bevorzugt auf Sylt, Föhr oder küstennahes Festland. [email protected] Chiffre 484 Allgemeinarztpraxis Niedersachsen. 15km vor Hamburg. Große Einzelpraxis mit sehr guter Umsatzrendite. Für Allgemeinarzt bzw. Internisten, auch als Doppelpraxis. Aufstrebender Ort mit idealer Infrastruktur; im Hamburger Verkehrsbund. Realschule am Ort, Gymnasien 12km. Abgabe von kurzfristig bis Anfang 2015. Einarbeitung wird angeboten. Weiterbildungsermächtigung bis 18 Monate. Chiffre 485 Fachberater Steuerberater & vereidigter Buchprüfer Steuerberater vereidigter Buchprüfer Für Apotheker, Ärzte und Zahnärzte • Beratung – Bilanz – Buchhaltung – Lohn • Gewinnermittlung + Steuererklärungen Goldmariekenweg 29 • 22457 Hamburg HH-Elbvororte/Wedel Neurologe/Nervenarzt als Nachf. in PG (mit Nervenarzt u.Psychotherapeutin) gesucht. Seit 1977 best., sehr gut eingef., hoher Privatanteil, 1 Kons.Krhs., SP Parkinson. Auch als Zweitpraxis, MVZ, auch KV-übergreifend, möglich. Kontakt: [email protected] 040/559 20 91 www.goldtax.de K R U M B HOL Z K ÖN I G & PA RT N E R Steuer+Unternehmensberatung Kassenärztlicher Sitz für hausärztl. internistische Praxis in Kiel zu kaufen gesucht. Gleichberechtigter Einstieg in gut gehende Praxis am Kieler Ostufer möglich. Chiffre 487 „Mehr Energie für Heilberufe“ Heinz-Günter Fritsche Steuerberater Fortbildung ausgezeichnet beraten seit 1976 Tibarg 54 I 22459 Hamburg I www.berater-heilberufe.de I Tel.: 040 554 994 0 - Anzeigenschluss für die Ausgabe 01/2014 ist der 18.12.2013 „Kassen setzen Kranke massiv unter Druck“ (Medical Tribune 8/2013) Medizinischer Dienst der Krankenkassen – Was sind die Aufgaben des MdK? Welche Möglichkeiten haben Versicherte/Psychotherapeuten? Fortbildung für Psychotherapeuten - aus der Praxis – für die Praxis Mittwoch 15.01.2014 - 18- 21 Uhr - Kiel 3 Fortbildungspunkte (PKSH- AEK-SH) Info: www. praxis-leinz.de/Fortbildung Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected] Verschiedenes Aufleben statt aufgeben! Perspektivtraining für Krebspatienten Dr. med. Volker Warnke Exerzierplatz 30 | 24103 Kiel Telefon (04 31) 56 80 56 www.aufleben-statt-aufgeben.de Fachberater Mit Sicherheit gut beraten! KOMPETENZFELDER ▪ Branchenspezialisierung ▫ Ärzteberatung ▫ Zahnärzteberatung ▫ Apothekenberatung ▪ Praxisgründung ▪ Praxiskauf Tannenredder 18 A 23627 Groß Grönau Telefon (0 45 09) 87 60 - 0 Telefax (0 45 09) 87 60 - 20 [email protected] ▪ Kooperationsbildung ▪ Praxismanagement ▪ Abrechnungsanalysen Anzeige Warnke 022 SHÄrztebl.indd 1 15.10.13 20:49 Studienplatz Medizin Studienberatung und NC-Seminare Unser Ziel: Ohne ZVS schnell ins Studium (Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Biologie, Psychologie). Vorbereitung für Medizinertest und Auswahlgespräche. Info und Anmeldung. Verein der NC-Studenten e.V. (VNC) Argelanderstr. 50, 53115 Bonn, Tel. (0228) 21 53 04, Fax (0228) 21 59 00 Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz Verlags-GmbH, Ifenpfad 2-4, 12107 Berlin Telefonverzeichnis Ansprechpartner der Ärztekammer Ärztekammer Schleswig-Holstein, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 04551 803 0, Fax: 04551 803 188, E-Mail: [email protected], Internet: www.aeksh.de Vorstand Dr. Franz-Joseph Bartmann (Präsident) Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) Dr. Gisa Andresen Dr. Svante Gehring Petra Imme Dr. Thomas Schang Dr. Christian Sellschopp Tel.: 04551 803 125 Fax: 04551 803 180 E-Mail: [email protected] Geschäftsführung Dr. Carsten Leffmann (Ärztl. Geschäftsführer) Tel.: 04551 803 125 Fax: 04551 803 180 Karsten Brandstetter (Kaufm. Geschäftsführer) Tel.: 04551 803 139 Fax: 04551 803 180 E-Mail: [email protected] Ärztliche Weiterbildung Leitung: Manuela Brammer Tel.: 04551 803 143 Fax: 04551 803 222 E-Mail: [email protected] Ärztliche Fortbildung & Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung Leitung: Helga Pecnik Tel.: 04551 8813 146 Fax: 04551 8813 194 E-Mail: [email protected] Medizinische Fachberufe & Edmund-Christiani-Seminar Leitung: Cornelia Mozr Tel.: 04551 8813 135 Fax: 04551 8813 234 E-Mail: [email protected] Gästehaus „Lohmühle“ Leitung: Helena Willhöft Tel.: 04551 8813 178 Fax: 04551 9658 234 E-Mail: [email protected] Rechtsabteilung Leitung: Carsten Heppner (Justiziar) Tel.: 04551 803 151 Fax: 04551 803 339 E-Mail: [email protected] Kommunikation Leitung: Wolfram Scharenberg Tel.: 04551 803 190 Fax: 04551 803 337 E-Mail: [email protected] Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Leitender Redakteur: Dirk Schnack Tel.: 04551 803 127 Fax: 04551 803 188 E-Mail: [email protected] Internet: www.aerzteblatt-sh.de Qualitätsmanagement Leitung: Dr. Uta Kunze Tel.: 04551 803 165 Fax: 04551 803 231 E-Mail: [email protected] Mitgliederverzeichnis/Ärztestatistik Leitung: Sandra Russow, Christine Gardner Tel.: 04551 803 236, 04551 803 170 Fax: 04551 803 220 E-Mail: [email protected] Ausgabe 12 | Dezember 2013 81 Telefonverzeichnis Finanzabteilung Kommissarische Leitung: Tatjana Voß Tel.: 04551 803 136 Fax: 04551 803 239 E-Mail: [email protected] Strahlenschutz/Ärztliche Stellen Cornelia Ubert, Gabriele Kautz-Clasen Tel.: 04551 803 324, 04551 803 126 Fax: 04551 803 231 E-Mail: [email protected] IT-Abteilung Leitung: Wolfgang Dahncke Tel.: 04551 803 184 Fax: 04551 803 284 E-Mail: [email protected] Krebsregister Schleswig-Holstein – Vertrauensstelle Leitung: Mirja Wendelken Tel.: 04551 803 104 E-Mail: [email protected] Personalabteilung Leitung: Katrin Sabrowski Tel.: 04551 803 164 Fax: 04551 803 316 E-Mail: [email protected] Facility Management Leitung: Helge Timmermann Tel.: 04551 803 320 Fax: 04551 803 318 E-Mail: [email protected] Versorgungseinrichtung der Ärztekammer Schleswig-Holstein Bismarckallee 14-16, 23795 Bad Segeberg Geschäftsführer: Harald Spiegel Tel.: 04551 803 300 Fax: 04551 803 150 E-Mail: [email protected] Patientenberatung Tel.: 04551 803 308 Fax: 04551 803 188 E-Mail: [email protected] Detaillierte Liste aller Ansprechpartner: www.aeksh.de (Wir über uns) Impressum Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt Herausgeber: Ärztekammer Schles wig-Holstein V. i. 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Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. 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