Lorenz 12 (Page 2) - Hansestadt LÜBECK: Stadtentwicklung
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LORENZ im Auftrag der No. 12 Büro Soziale Stadt St. Lorenz: Quartiersnachrichten Dezember 2003 Für Kleine und Große, für Mädels und Jungs! Fröhliche Gesichter gab's, als Nabila Hussein und Hans Storm Ende September auf einer großen Einweihungsparty einen riesigen goldenen Schlüssel für ihre neuen Arbeitsplätze überreicht bekamen. Schließlich hatten die Erzieherin und der Sozialarbeiter mit viel Einsatz fast ein Jahr lang versucht, unter provisorischen Bedingungen die offene Jugendarbeit zwischen Bahnhof und Ziegelstraße aufrecht zu erhalten. Zwanzig Jahre hat Hans Storm im alten Jugendtref f der »Laden« an der Ritterstraße gearbeitet. Klar, dass er dem alten »Laden« noch ein bisschen nachtrauer t: »Das neue Gebäude ist wesentlich schöner und hat eine freundliche Atmosphä- bot, auf dem Gelände der Strakerjahn-Schule einen Neubau zu errichten, waren alle erst einmal froh. Dann ging's ans Überlegen und Planen. Förderanträge wurden gestellt, denn das Haus wurde aus Programmmitteln Soziale Stadt, unterstützt einer noch besseren Betreuung der Kinder und Jugendlichen führen. Die Nähe zur StrakerjahnSchule macht sich bemerkbar, bestätigt Nabila Hussein: »Einige kommen gleich nach der Schule, vor allem die Mädchen. Über- durch eine großzügige Spende der Possehl-Stiftung, finanzier t. Nachdem im Mai dieses Jahres der erste Spatenstich getan war, konnten die Jugendlichen und ihre Betreuer schon wenige Monate später einziehen. Vormittags kann das neue Gebäude auch von der Schule genutzt werden. Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule soll zu haupt kommen mehr Jugendliche aus unterschiedlichen Nationen, so dass wir wirklich multikulturell arbeiten können.« Gerade heute sind aber nur Jungs da, die am großen Billardtisch spannende Turniere ausfechten. »Das sind zum großen Teil Jugendliche, die seit Jahren auch in den ›Laden‹ gekommen sind«, erzählt Hans Storm. »Wir freuen uns natürlich, dass sie uns Guten Tag, ‚ Merhaba, Dzien dobry, schon wieder ist ein Jahr fast vorbei, und alle freuen sich auf die Feier tage! Im Projektgebiet Soziale Stadt gab es in diesem Jahr viel Grund zum Feiern: Zwischen Angelnweg und Stargardstraße wurde der neue Spielplatz eingeweiht, und der Jugendtreff »Der Laden« konnte aus der Ritterstraße in ein neues Gebäude auf dem Gelände der Strakerjahn-Schule umziehen. Die Umgestaltung des Hanseplatzes ist so gut wie abgeschlossen. Grund genug, auch einmal DANKE zu sagen. Danke den vielen engagier ten Menschen aus dem Stadtteil, aus Institutionen und Vereinen, ohne die zum Beispiel das große Stadtteilfest nicht möglich gewesen wäre, danke auch den vielen Mitwirkenden aus Ver waltung und Politik. Ein großes DANKESCHÖN gilt auch denen, die finanziell mit ihren Spenden zur Zukunft des Stadtteils und damit zur Zukunft Lübecks beigetragen haben. Der POSSEHL-Stiftung, die den Bau des neuen Jugendtreffs kräftig unterstützte, der GEMEINNÜTZIGEN, die mit einer Spende zum Stadtteilfest beitrug und den GEWERBETREIBENDEN am Hansering, mit deren Spende, er wir tschaftet aus dem Flohmarkt am Hansering, neue Kinderbücher und Spiele für die Kinder tagesstätten im Stadtteil angeschafft werden können. Schöne Feier tage und ein schönes, neues Jahr Ihnen allen! Ihre Karen Har tmann Projektleiterin Soziale Stadt St. Lorenz P.S. Auf Seite 4 finden Sie eine Zusammenfassung der Texte in türkischer Sprache. Schnittiger neuer Jugendtreff re. Die alte Einrichtung hatte aber auch was...« Das neue Haus ähnelt eigentlich mehr einem schnittigen Schif f als einem »Laden«. Ob der Jugendtref f jetzt wohl einen neuen Namen bekommt? Mitte vorigen Jahres hatte der »Laden« einem Neubau weichen müssen. Nach einer guten Ersatzlösung wurde lange gesucht. Als sich dann die Möglichkeit Jugendtreff : Hier ist was los!!! Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Wann? 13.00 bis 16.00 Uhr 13.00 bis 16.00 Uhr- 15.00 bis 16.30 Uhr 13.00 bis 16.00 Uhr 13.00 bis 14.30 Uhr Was? Of fene Jugendgruppe Hausaufgabenhilfe und selbstgekochtes Mittagessen Theatergruppe Hausaufgabenhilfe und selbstgekochtes Mittagessen Kindergruppe Für wen? 12 bis 14 Jahre 8 bis 12 Jahre 12 bis 14 Jahre 8 bis 12 Jahre 5 bis 7 Jahre Wann? 16.00 bis 18.00 Uhr 16.30 bis 19.30 Uhr 17.00 bis 19.00 Uhr 16.30 bis 18.30 Uhr 15.00 bis 17.00 Uhr Was? Of fene Jugendgruppe Of fene Jugendgruppe Of fene Jugendgruppe Mädchengruppe Kindergruppe Für wen? 15 bis 17 Jahre 14 bis 17 Jahre 12 bis 17 Jahre ab 12 Jahre 8 bis 11 Jahre Daniel (15), rechts, wohnt in der Nähe und findet den neuen Jugendtreff gut. »Hier ist alles besser!« Daniel geht in die Strakerjahn-Schule und kommt regelmäßig in den »Laden«. »Am liebsten spielte ich Billard. Geil wär, wenn’s auch noch einen Flipper gäbe. Kadircan (17), mitte, wohnt auch um die Ecke. »Ich bin mit dem alten »Laden« aufgewachsen. Der neue gefällt mir gut. Hier ist eine gute Atmosphäre, und man kann mit den Sozialarbeitern über Probleme reden. Wenn ich Zeit habe und nicht für die Schule lernen muss, komme ich hierher. Wenn es den »Laden« nicht gäbe, wäre ich mehr zu Hause oder auf der Straße unterwegs.« Mehmet (15). links, wohnt im gleichen Haus wie Daniel. »Ich komme hierher, weil es mir einfach Spaß macht. Dann langweile ich mich jedenfalls nicht. Ich komme eigentlich immer hierher. Dreimal war ich schon Erster im Billardturnier und einmal beim Kickern.« auch am neuen Or t besuchen.« Insgesamt soll das Programm noch vielfältiger werden. Demnächst werden PCs installier t, so dass auch fleißig im Internet gesur ft werden kann. »Grundsätzlich werden wir unser Angebot flexibel halten und auf die Wünsche und Bedür fnisse der Jugendlichen eingehen«, sagt Nabila Hussein. »Wir wollen zusammen mit dem Nachbarschaftsbüro St. Lorenz eine Theatergruppe anbieten und gemeinsam mit den Kindern ein eigenes Stück erarbeiten. Mit diesem Theaterstück werden wir dann später auch auftreten.« »Die Jugendlichen wünschen sich einmal im Monat einen Disco-Abend«, erzählt Hans Storm, und ist sicht- lich stolz darauf, dass er die Jugendlichen davon überzeugen konnte, im neuen Tref f nicht zu rauchen. »Außerdem bieten wir verschiedene Aktivitäten für Kinder an. Neulich waren fünfunddreißig Kinder hier, so dass wir jetzt zwei Gruppen eingerichtet haben: für Kinder von fünf bis sieben und von acht bis elf Jah- ren.« Kinder und Jugendliche zusammen: Geht das denn eigentlich? »Na ja, da müssen schon Regeln aufgestellt werden, aber dann klappt das ganz gut.« Nabila Hussein ergänzt, dass unbedingt mehr Aktivitäten für Mädchen angeboten werden sollen: »Die Mädchen wollen für sich sein. Vor allem an den PCs oder im Werkraum wollen sie keine Jungs, die ihnen über die Schulter schauen. Außerdem kommen zur Mädchengruppe auch solche Mädchen, die den Jugendtref f sonst nicht besuchen dür fen.« Ganz einfach zu finden ist der neue Jugendtref f nicht. Am besten ist er über den kleinen Fußweg von der Bergenstraße auf das Gelände der StrakerjahnSchule zu erreichen. Bei dem attraktiven Angebot wird sich aber schnell herumsprechen, wo der neue »Laden« zu finden ist. Nabila Hussein, Hans Storm und der goldene Schlüssel Maulwurfskuchen zum Frühstück Seit über fünf Jahren wird in der Kirchengemeinde St. Lorenz jeden Donnerstag um 10.30 Uhr gemeinsam gefrühstückt. Der große Tisch im Gemeindesaal ist liebevoll gedeckt: Frische Brötchen, verschiedene Salate, Käse, Wurst und Obst, Quark und Eier, Joghurt und Marmelade gibt es. Kannen mit Kaffee, Tee und Kakao stehen auf dem Tisch, und Kerzen verbreiten ein warmes Licht. Immer wieder schellt die Klingel, und nacheinander treffen Peter, Bernd, Janine, Markus, Margitta und die anderen ein. In der kleinen Küche des Gemeindehauses herrscht geschäftiges Treiben. Beate, Brigitte und Heinz, die das wöchentliche Tref fen vorbereiten, sind mit Kaffeekochen und Brötchenbacken beschäftigt. »Ich bin Brigitte. Wir nennen uns hier alle beim Vornamen«, werde ich freundlich begrüßt. Zwei »Frühstücksteams« zu je zwei Leuten gibt es: Brigitte und Heinz bereiten seit drei Jahren im Wechsel mit Beate und Karin das Gemeindefrühstück vor. Im Urlaubs- oder Krankheitsfall springen die beiden Teams füreinander ein. Heinz erzählt, dass er von der Pastorin, Frau KehringIbold, gefragt wurde, ob er nicht helfen wolle beim einen Fahrer, der die Lebensmittel bei der Lübecker Tafel abholt«, ergänzt Beate. »Ja, und wenn es knapp wird, dann nehmen wir schon mal einen Quark aus dem eigenen Kühlschrank oder ein Stück Käse«, erzählt Brigitte: »Die 50 Cent, die jede Besucherin und jeder Besucher hier bezah- Gemütliche Runde beim Gemeindefrühstück Gemeindefrühstück. »Ich war damals gerade Rentner geworden und hab mich dann bereit erklär t. Es hat mir richtig Spaß gemacht, und es ist ja ein schönes Gefühl, wenn man gebraucht wird. Meine Frau Brigitte und ich machen das seitdem zusammen.« »Außerdem gibt es noch len muss, die sind für Tee und Kaf fee und für die Zutaten, die wir zum Beispiel für die Salate brauchen oder wenn es zu Weihnachten oder Ostern mal etwas festlicher werden soll.« Beate ist seit einem Jahr dabei. »Ich wohne hier in der Nähe«, sagt sie, »und da ich alleine bin, hab ich mich umgeguckt, was hier so los ist.« Manchmal kommen fast zwanzig Menschen zum Gemeindefrühstück, am meisten kommen gegen Ende des Monats, wenn das Geld knapper wird. »Schreiben Sie das bloß nicht«, sagt einer, »das ist ja peinlich.« »Wieso denn peinlich?« Janine erzählt, dass sie jetzt leider nicht mehr so oft kommen kann, weil sie gerade eine Weiterbildungsmaßnahme macht. »Alle denken immer, dass hier nur Ältere herkommen, aber es kommen auch Jüngere. Außerdem ist hier einfach eine nette Atmosphäre.« Das finde ich auch. Brigitte hat einen selbstgebackenen Käsekuchen mitgebracht, weil sie Gebur tstag hatte und Peter auch. Janine wünscht sich einen Maulwur fskuchen zum Gebur tstag. »Der ist mit einer Milchcreme, da werden Bananen drunter gemischt. Obendrauf kommen Schokostreusel. Und wenn das aus dem Backofen kommt, sieht’s aus wie ein Maulwur fshügel und ist superlecker« Peter kommt schon seit vielen Jahren, »weil es hier einfach gemütlich ist, man lernt sich kennen, man fühlt sich wohl und kann ver traute Gespräche führen. Ich bin ein leidenschaftlicher Besucher.« Darüber freut sich die Pastorin: »Immer wieder entwickeln sich hier sehr persönliche Kontakte, die über die Donnerstagsgruppe hinaus gehen. Die ehrenamtlichen Teams arbeiten sehr selbständig, und es ist schön zu sehen, wenn Menschen sich umeinander kümmern.« Und wenn neue Leute kommen wollen? »Wir freuen uns über jeden, der kommt, und wir haben auch nichts gegen eine Er weiterung des ehrenamtlichen Teams«, sagt Heinz: »Am besten einfach donnerstags um halb elf vorbeikommen, Steinrader Weg 18, und am Gemeindesaal klingeln.« Früher war Lübeck hier zu Ende Rundherum sieht es so aus wie Baustellen eben aussehen. Seit fünf Tagen wohnen Greta und Herbert Bürger in ihrer neuen alten Wohnung, und schon stehen alle Möbel wieder an ihrem Platz. Weil die GrundstücksGesellschaft »Trave« mbH die fünfzig Jahre alten Häuser der Papageien-Siedlung in der Stettiner Straße saniert hat, mussten die Bürgers für sieben Monate umziehen. Die Bürgers erzählen: Wir wohnen seit 1928 im Stadtteil. Greta ist am Hansering aufgewachsen und ich in der Wendischen Straße. Wir kennen uns schon, seit wir Kinder sind. Aber damals war noch nichts zwischen uns, das kam erst später. Wir sind hier groß geworden, allerdings sah es damals noch ganz anders aus. Überall waren Schrebergär ten und natürlich die großen Gär tnereien. Bei den Gär tnern haben wir damals Äpfel geklaut. Wenn die das mitkriegten, gab es das Fell voll. Wenn die Schule das er fuhr, gab es noch mal das Fell voll, und zu Hause haben wir das dann lieber verschwiegen, sonst wär da noch mal das Gleiche passier t. Nach all den Jahren in einem Zimmer hatten wir auf einmal eine Dreizimmer wohnung. Die kam uns vor wie ein Palast. Meine Geschwister sagten alle, ihr seid verrückt, das ist unbezahlbar. Wir zahlten neunundachtzig Mark Miete. Das war damals viel, viel Geld. Mir war das aber alles egal, ich wollte endlich mal mit meiner Familie eine Wohnung alleine haben. Wir haben hier viel erlebt. Die erste Sanierung kam 1974, da bekamen wir eine Heizung. Die Heizung war gut, aber als unser Ofen raus kam, Greta (77) und Herber t (81) Bürger habe ich geweint. Unser Ofen war ein Schmuckstück. Nach sechsundvierzig Jahren in unserer Wohnung kam dann die zweite Sanierung. Vor sieben Monaten sind wir in genau die gleiche Wohnung schräg gegenüber gezogen. Papageien-Siedlung Um die Wohnung in der Papageien-Siedlung haben wir richtig kämpfen müssen. Das war 1957. Wir hatten damals seit acht Jahren zur Untermiete in einem Zimmer gewohnt. Unser Sohn war sieben Jahre alt, und wir wollten auch endlich mal eine Wohnung für uns alleine. Aber wir sind beide Lübecker, und nach dem Krieg hatten die Flüchtlinge Vorrang. Als es dann hieß, unser Antrag sei verloren gegangen und als Lübecker kämen wir sowieso erst später dran, da hab ich mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Ich war damals ein ganz junger Lokführer. Ich bin in das Zimmer gestürmt und habe gesagt, dass ich nur mit Polizeigewalt wieder rausgehe. Plötzlich war der Antrag wieder da, und wir kriegten die Wohnung. ders aus. Überall waren Schrebergär ten. Die Dornestraße zwischen Töpfer weg und Margaretenstraße war damals noch ein Feldweg. Früher war Lübeck hier zu Ende, und der Stadtteil Buntekuh war noch freies Feld. Da, wo jetzt der Stadtteilraum in der Dornestraße ist, stand früher immer das Wasser. Im Winter sind wir dor t Schlittschuh gelaufen, aber wie...! Seit es den Seniorenclub in der Dornestraße gibt, gehen wir dor t hin. Ich mache da mit der Heim-Orgel Musik. Noten kann ich nicht lesen. Vom Lehrgeld Wir haben immer rübergeguckt und beobachtet, was gerade gemacht wurde. Das war sehr spannend, manchmal kamen wir gar nicht vom Fenster weg. Teilweise habe ich die Bauarbeiten mit dem Feldstecher beobachtet, so dass die Bauarbeiter mir schon zugewinkt haben. Mich interessieren solche Arbeiten eben. Ich hatte immer eine Werkstatt im Keller und habe da schöne Sachen gebaut. Die Zeit in der Umsetzwohnung ist ganz schnell vergangen, und jetzt konnten wir alle zurückziehen. Wir sind noch drei Familien, die alle seit 1957 hier wohnen. Inzwischen sind neue dazu gezogen, auch türkische Familien. Die junge türkische Frau hier im Haus ist fast wie eine Tochter für uns. Einige Leute sagen, dass die Türken so untereinander zusammenhalten, aber ich glaube, wenn wir zum Beispiel nach Amerika gezogen wären, dann würden wir da auch immer mit den Deutschen zusammen hocken. Das ist doch ganz normal.Früher sah es hier ganz an- habe ich mir schon 1937 ein Akkordeon zusammengespar t, und dann habe ich mir das alles selber beigebracht. Damals gab es keinen Klavierunterricht. Nein, auch das Schulgeld für die Mittelschule konnte sich nicht jeder leisten. Ich weiß noch, dass ich mit einer Freundin zum Lindenplatz ging, um das Geld für unsere Miete einzuzahlen, das waren damals achtundzwanzig Mark. Meine Freundin zahlte dor t das Geld für die Mittelschule, und das waren dreißig Mark. Aber das sind alles alte Geschichten, jetzt sind wir froh, dass wir wieder in unserer Wohnung sind. Tagelang haben wir nur gearbeitet, um die Sachen aus den Kar tons wieder in die Schränke zu kriegen. Es gibt ein paar Veränderungen, und es passt nicht alles so wie vorher. Aber wegen unseres Alters reisen wir nicht mehr, und kaufen wir uns stattdessen ein paar schöne neue Sachen für die Wohnung. Das Einrichten macht Spaß, und wir streiten uns beide jeden Tag einmal über die Einrichtung, aber wie...! Wir sind beide temperamentvoll und lassen uns gegenseitig dauernd nicht ausreden. Aber wir sind glücklich hier; es ist wieder unsere Wohnung. Nach sechsundvierzig Jahren hab ich immer noch die alten Wege im Kopf. Ich mach bestimmt einmal am Tag die falsche Schublade auf, weil da früher die Gabeln drin waren, und jetzt sind sie woanders. Man muss sich eben umgewöhnen. Es ist einmalig schön, was die hier gemacht haben. Aber den Architekten hab ich trotzdem gefragt, warum die Frauen nicht mal ein bisschen zu Rate gezogen werden. Die Küchentür war nämlich so eingebaut worden, dass sie sich immer mit der Kühlschranktür ins Gehege kam. Aber das sind Kleinigkeiten, sonst ist die Einbauküche schon ganz toll. Den Umzug hat die »Trave« organisier t. Das war ganz hervorragend und hat prima geklappt. Der Herr Lohrenz von der »Trave« hat das großar tig organisier t, der verdient ein dickes Lob. Wenn wir eine Tochter hätten, wär der ein Traum von einem Schwiegersohn. Natürlich muss man sich ein bisschen umgewöhnen. Die Essecke ist jetzt woanders, die Musikecke auch. Einiges musste umgebaut werden. Wir haben viel Hilfe von unserem Sohn und unserer Schwieger tochter gehabt. Die waren jedes Wochenende hier und haben ordentlich geschafft. Sie hätten gerne gehabt, dass wir in ihre Nähe ziehen, aber wir können nicht aus Lübeck raus. Hier ist unsere Heimat. Wie es dazu kam, dass wir uns näher kamen? Also, das war so. Mein Mann kam im Januar 1948 aus der Kriegsgefangenschaft und mein Bruder im Mai 48. Wir wohnten damals schräg gegenüber. Die beiden kannten sich von früher und tauschten sich über ihre Kriegs- Die Möbel stehen wieder an ihrem Platz erlebnisse aus. Sie hatten in der Stadt viel zusammen zu erledigen, und so kam Herber t häufig zu uns, um meinen Bruder zu treffen. Meine Eltern haben lange Zeit gar nicht gemerkt, dass er schon längst nicht mehr wegen meines Bruders, sondern wegen mir kam. Türkçe Özeti Merhaba.... Yine bir y∂l∂ neredeyse geride b∂rakt∂k ve herkes heyecanla gelecek tatil günlerini beklemektedir ! Proje alan∂ olan Soziale Stadt’ta bir çok aç∂dan kutlamak için sebeplerimiz vard∂ : Angelnweg ve Stargardstraße aras∂ndaki oyun park∂ aç∂ld∂, gençlik buluµma merkezi olan « der Laden » ise Ritterstraße’den yeni binas∂ olan StrakerjahnSchule’ye taµ∂nd∂. Hanseplatz’∂n yeniden düzenlenmesi ise neredeyse tamamlanm∂µ say∂l∂r. Yani TEΩEKKÜR etmek için yeterli bir sebep. Semtimizdeki bir çok dernek, kurum ve kurluµlarda faaliyet gösteren insanlar teµekkür etmek laz∂m, çünkü onlar olmasa mesela semt µölenimizi kutlamak mümkün olmazd∂. Tabii ki katk∂da bulunan siyasilere de teµekkür etmek isteriz. Ve nihayet elbette baπ∂µlar∂yla semtimizin ve dolays∂ ile Lübeck’in geleceπine yat∂r∂m yapanlara büyük bir TEΩEKKÜR ederiz : yeni gençlik merkezine baπ∂µta bulunan POSSEHL- Vakf∂, semt µölenine katk∂da bulunan KAMU YARARINA ÇALIΩANLAR ve semtteki kreµlere kitap ve oyuncak al∂nmas∂ için bit pazar∂ düzenleyen HANSERING ESNAFI. “Der Laden” ismini taµ∂yan gençlik merkezi Bergenstraße’de geçici bir ortamda faaliyet göstermekteydi, ancak Eylül ay∂ndan bu yana Fackenburger Allee ve Ziegelstrasße aras∂ndaki alanda yaµayan gençler için Strakerjahn-Schule’nin alan∂ üzerinde yeni bir gençlik merkezi bulunmaktad∂r. Bu merkeze, Bergenstraße üzerinden küçük yaya yolu ile ulaµ∂lmaktad∂r. LORENZ’in ilk sayfas∂ndaki plandan gençlik merkezinde ne zaman hangi faaliyetlerin oldugunu öπrenebilirsiniz. Ve yine proje alan∂n∂n kuzey k∂sm∂nda her Perµembe saat 10.30’da ortak bir kahvalt∂ yapma imkan∂ vard∂r ve buraya isteyen herkes davetlidir. Çay, kahve, brötchen, sucuk ve peynirle sohbet imkan∂ vard∂r. Bu kahvalt∂ sadece fahri olarak çal∂µan iki grup taraf∂ndan haz∂rlanmaktad∂r ve gelecek misafirleri heyecanla bekle- mektedirler. Isteyen herkes St. Lorenz kilise salonuna davetlidir, adres: Steinrader πeg 18. Greta ve Herbert Bürger ta çocukluklar∂ndan beri St.Lorenz-Süd’te yaµamaktad∂rlar. Papageiensiedlung’daki dairelerinin tadilata sokulmas∂ndan dolay∂ yedi ayl∂π∂na hemen karµ∂da yedek bir daireye taµ∂nma durumunda kalm∂µlar. Fakat µimdi geri dönmüµler art∂k eski evlerine ve tadilat∂n sonucundan son derece memnunlar. Eski St. Lorenz’liler olarak semtlerinin tarihinden epey bir µeyler anlatabilmektedirler. Çünkü onlar Dornestraße’nin ham yol ve Buntekuh semtinin patates ve buπday ekilen bir alan olduπu dönemi hat∂rlamaktad∂rlar. “Sommer in St. Lorenz” (St.Lorenz’te yaz) µöleni bu y∂lda büyük bir baµar∂ idi. En güzel bir yaz gününde 13 Eylül tarihinde yaklaµ∂k iki bin insan caddeleri dolaµ∂p, otuzdan fazla dernek, kurum ve kuruluµun yapt∂klar∂ faaliyetleri görünce ne kadar hayran kald∂klar∂n∂ görmek gerekti. Hanseplatz’ta Holstentor- Ein Haus für Alle Vier Projekte unter einem Dach..... Qualifizierungsbüro Telefon 810 49 30, Fax 810 49 31 Büro Soziale Stadt St. Lorenz Telefon 490 56 26, Fax 490 56 36 Realschule’nin müzik grubu müzik yap∂yordu, Hansering’te ParaDox milleti eπlendiriyordu. Itfaye ve polis te ilginç oyunlar sunuyorlard∂. Ratzeburg’tan gelen can kurtaran köpek tak∂m∂ da insanlar∂ marifetleri ile hayran b∂rakm∂µlard∂, fakat kreµler, kiliseler, Lübeck çöp kurumlar∂ vs., vs…. Hepsi harika µeyler sundular, ve bunlar∂ profesyonel bira ve sucuk sat∂c∂lar∂na ihtiyaç duymadan gerçekleµtirdik. Esnaf temsilcileri Hansering’te bir bit pazar∂ kurarak ve bir tombola yaparak semtteki sosyal kurumlara para hibe ettiler. Bu defa Nachbarschaftsbüro St. Lorenz Telefon und Fax 479 38 36 Gemeindediakonie Lübeck e.V. Migrationssozialberatung Telefon 810 47 99 Fax 810 49 05 Dornestraße ve Stargardstraße kreµlerine 500 Euro’luk bir baπ∂µ verildi. Bu iki kurumda sevinç dorukta idi, çünkü kreµlerde maddi s∂k∂n∂ diz boyu. Her iki kreµ te yeni resimli kitap ve oyun almak isitiyorlar çocuklara. Sizlere tatl∂ tatil günleri ve mutlu yeni y∂llar diliyoruz ! Sommer in St. Lorenz! Unter diesem Motto fand zum dritten Mal das Stadtteilfest an Hansering und Hanseplatz statt. Bei schönstem Sommerwetter flanierten am 13. September fast zweitausend Menschen durch die Straßen und freuten sich über die vielen verschiedenen Aktivitäten, die von über dreißig Einrichtungen, Vereinen und Initiativen angeboten wurden. Am Hanseplatz machte die Schulband der HolstentorRealschule Musik, am Han- sorgten für ein vielfältiges Programm, und das alles ganz ohne professionelle einer Tombola dafür, dass Geld für soziale Einrichtungen des Stadtteils zusammenkam. Diesmal bekommen die Kinder tagestätten Dorne- und Stargardstraße »ParaDox« am Hansering Musik am Hanseplatz Bratwurst- und Bierstände. Die Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden veranstaltete wie immer einen großen Flohmarkt am Hansering und sorgte mit Freude gab es aber nicht nur in den Kinder tagesstätten, sondern auch bei den Gewinnern der Tombola: Über ein neues Mountain- Bike freute sich Herr Wilson, während Marco Mull strahlend seinen neuen Gar tengrill in Empfang nahm. Impressum Fotos: Karen Hartman Mountain-Bike Gewinner: Herr Wilson Kleiner Feuerwehrmann sering sorgte ParaDox für Stimmung. Freiwillige Feuer wehr und Polizei hatten wieder spannende Spiele im Angebot. Die Rettungshundestaf fel Ratzeburg beeindruckte mit den Kunststücken ihrer Hunde, aber auch die Kinder tagesstätten, die Kirchengemeinden, die Lübecker Entsorgungsbetriebe und und und... Marco Mull und sein neuer Gartengrill Aufmerksamer Rettungshund eine Spende von insgesamt 500 Euro. Die Freude war bei beiden Einrichtungen groß, denn das Geld ist auch in den Kinder tagesstätten knapp. Beide KiTas wünschen sich dringend neue Bilderbücher und gute Spiele für die Kleinen. Herausgegeben vom Büro Soziale Stadt St. Lorenz/ STEG Büro Lübeck Dornestraße 62a, 23558 Lübeck, Telefon 0451/490 56 26, Fax 0451/490 56 36, E-mail: [email protected] Im Auftrag der Hansestadt Lübeck 23539 Lübeck, Telefon 0451/12 2-0 Redaktion und Texte: Karen Hartmann, STEG Büro Lübeck Gestaltung: Sinn & Form: Angelika Scholz, Hamburg Lithographie: Sabine Motta, Hamburg Druck: Wullenwever print + media Lübeck GmbH Der Lorenz wird an alle Haushalte, Gewerbetreibende und Eigentümer im Projektgebiet kostenlos verteilt. Außerdem ist er beim Büro Soziale Stadt St. Lorenz in der Dornestraße 62a erhältlich.
Benzer belgeler
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realisieren, wie zum Beispiel die Kinderdisco.
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Sie kreativ sein können
und etwas Sinnvolles
mit anderen Menschen
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Die vier Praktikumsplätze wurden mit 4 TeilnehmerInnen besetzt, die zum Personenkreis der
unter 27 Jahre alten SchulabgängerInnen ohne Ausbildungs- und Arbeitsplatz gehören; bei zwei
PraktikantInne...